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Lair

Was uns nicht tötet, härtet uns ab!

So weit, so üblich. Trotzdem bietet Lair damit genau das, was sich die meisten Fantasy-Fans nun mal wünschen. Auch bei der Präsentation und der Optik hat sich Factor 5 keinen Fehler erlaubt. Neben den erwähnten Zwischensequenzen begeistert die Welt von Lair mit grandiosen Szenarien, perfekten Animationen und einem außergewöhnlichen Design.

Wer zum ersten Mal mit seinem treuen Gefährten über ein bewegtes Meer geflogen ist, wird sich der epischen Atmosphäre kaum entziehen können. Das Spiel sieht einfach prächtig aus, auch wenn nicht alle Details perfekt gelöst wurden. Gerade die Bodentruppen, die als Kulisse und Energieanzeige für viele Missionen herhalten müssen, werden sehr lieblos präsentiert. Schwach animiert stolpern sie auf dem Boden herum und sorgen speziell nach der Landung für mitleidige Blicke.

Über weite Strecken fällt dieses Manko kaum ins Gewicht, weil man die meiste Zeit wie im guten, alten Rogue Squadron mit seinem geschuppten Freund in der Luft unterwegs ist. Das Spiel ist im Grunde ein Action-Flugsimulator bei dem die Flugzeuge beziehungsweise Raumschiffe durch Drachen ersetzt wurden. Im Laufe des Spiels müsst Ihr mit Eurem Drachen Angriffe abwehren, Konvois beschützen und Eure Fußsoldaten unterstützen. Alles schon mal da gewesen, nur eben diesmal in einer gigantischen Fantasy-Welt.

Zur Abwechslung muss man mal nicht gegen andere Drachen kämpfen, sondern eine mutierte Stubenfliege vom Himmel holen.

Um das Fabelwesen zu steuern, neigt Ihr den PS3 Controller in die entsprechende Richtung. Zum "Beschleunigen" hämmert Ihr per Knopfdruck dem Drachen Eure Keule in die Lenden. Für eine Sturzflug drückt Ihr das Pad nach vorne und zum Umdrehen reißt Ihr es an Euch. Eigentlich eine recht simple Steuerung, doch da zusätzlich noch jede weitere Taste belegt wurde und Ihr nach einer Landung doch wieder zu den Analogsticks greifen müsst, verlieren sich selbst geduldige Zeitgenossen in der Komplexität.

In den ersten Missionen bekommt man die Grundlagen der Bedienung näher gebracht - zumindest theoretisch. Leider sind die Erklärungen dürftig und die angezeigten Tipps viel zu kurz zu sehen. Recht planlos schlägt man sich also durch die ersten Level und hat eigentlich nie das Gefühl, das tierische "Fluggefährt" richtig im Griff zu haben.

Mit seinen engen Gängen und den Suchscheinwerfern ist dieser Level eine Qual, aber am Ende doch recht spannend.

Mal ganz abgesehen von der Ungenauigkeit der Neigungssensoren, die mehr ein Gleiten als harte Flugmanöver ermöglicht, wirkt das Spiel von den eigenen Möglichkeiten überfordert. Angetrieben von dem irrwitzigen Glauben, dass ein Radar die Atmosphäre zerstören würde, gibt es ein recht mageres Pfeilsystem, das mehr verwirrt, als bei der Orientierung hilft. Wenn man zum Beispiel einen Konvoi von Lasten-"Flugwesen" beschützen muss, wird zwar brav deren Verbleib angezeigt, doch von wo die Angreifer herkommen und welcher davon am gefährlichsten ist, kann man nur durch Try-an-Error herausfinden.

Unterstützt durch ein mageres Aufschalten von Zielen, verliert man sich oft in unnützen Kämpfen mit anderen Drachenreitern. Da man die Ziele nicht wechseln kann, macht es mehr Sinn, den Gegner schnell aus zu schalten, als sich wirklich taktisch die dicksten Brocken heraus zu fischen.