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Monster Hunter Freedom Unite

Weckt den Sieger in dir!

Im Herzen ist Monster Hunter dennoch ein Actionspiel, in dem es vor allem auch um Geschicklichkeit geht und nicht allein Statistiken und Charakterwerte den Ausgang bestimmen. Und das ist auch der Grund, warum es trotz des MMO-Layouts auch allein so hervorragend funktioniert. Es lebt davon, dass der Spieler an sich selbst arbeitet. Davon, dass er schnell reagiert, geschickt das für jede Waffe unterschiedliche Kampfsystem einsetzt und schlau genug ist, sich den diversen Angriffsmustern einer Beute anzupassen, die öfter Jäger als Gejagter ist.

Das Spiel ohrfeigt den Monster Hunter in seinen 400 Missionen immer nur so hart, dass er es auf jeden Fall noch einmal versuchen wird. Und noch einmal. Und noch einmal. Bis er schließlich begriffen hat, wann er mit seiner Ausweichrolle den Klauen eines bestimmten Monsters ausweichen muss, mit welcher Waffengattung er am besten antwortet und welche Werkzeuge oder Mittelchen aus der breiten Palette ihm dabei helfen.

Obwohl also ein großer Teil der Belohnungsmechanismen von Monster Hunter Freedom Unite direkt über das mühsame, aber lohnenswerte Erschaffen stärkerer und Status-verbessernder Ausrüstung geht, steckt doch die größte Befriedigung im Triumph über ein bisher unbesiegbar geglaubtes Monster selbst. Das ist immer etwas, das man sich eher durch harte Arbeit und große Fähigkeiten verdient hat als durch schieren Fleiß.

Diese Augenblicke des Sieges machen die unzähligen vorangegangen Versuche, in denen man die PSP neustarten musste, nachdem man sie in einem wutentbrannten Blackout auf den Couchtisch geschlagen hatte, fast mühelos wieder wett. Mit einer letzten zuckenden Todesanimation des darniederliegenden Riesen ist der Scherbenhaufen des Spieler-Egos wieder intakt, seine Welt wieder in Ordnung. Das ist ein Gefühl, das vermutlich nur so überwältigend ist, weil einem das Spiel vorher alles genommen hat, aber es ändert nichts am Resultat.

Monster Hunter Freedom Unite – Gameplay-Trailer

Wie das so oft ist, mit Spielen, in die man als Spieler Zeit und Mühen investieren muss, ist auch Monster Hunter Freedom Unite alles andere als ein Spiel für Jedermann - jedenfalls wenn man kein Japaner ist. Dafür sorgen aber nicht nur die Hardcore-Ausrichtung, sondern unter anderem auch einige „Unbequemlichkeiten“ in Sachen Kampfsystem und Kamera.

Eine Feind-Aufschaltung gibt es nicht, was den Spieler dazu zwingt, die Kamera während des Spiels mit dem Zeigefinger auf dem Steuerkreuz auf den Gegner zu richten. Das ist inbesondere dann, wenn man gerade die Beine in die Hand nehmen muss, ein fast schon schmerzhafter Affengriff. Sobald sich der Finger nach guten zwei Dutzend Spielstunden aber um ein paar Grad von selbst verkrümmt hat, ist es das Natürlichste auf der Welt. Linkshänder müssen dann halt beim Nasebohren auf rechts umschulen.

Das fehlende Lock-On sorgt auch dafür, dass die eher behäbigen Kombos, deren Rhythmus eher an Kampfspiele der alten Schule erinnert als etwa ein temporeiches Blutvergießen wie God of War, gerne mal am Feind vorbeigehen, weil man den Analogstick nicht korrekt auf das Ziel gerichtet hatte. Ein Abbrechen der Schlagserie, geschweige denn, ihre Richtung zu ändern, ist nicht möglich. Deshalb will jeder Schlag wohlüberlegt sein, wenn man nicht wertvolle Sekunden vergeuden will, in denen das 12 Meter lange Ungeheuer gleich rechts von einem schon über die Wahl der Marinade für das Heldensteak sinniert.