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PlayStation Plus - Deshalb abonnieren fast 30 Millionen Spieler Sonys Spieledienst

Schnäppchenjäger und Spielesammler hereinspaziert.

Abodienste für digitale Medien erfreuen sich nicht nur im Bereich von Filmen und Musik immer größerer Beliebtheit, sondern auch auf den Spielekonsolen. Eines der Erfolgsmodelle in dieser Hinsicht ist PlayStation Plus, das sich, Stand Juni 2017, knapp 26,5 Millionen der seinerzeit 60 Millionen PS4-Besitzer leisteten. Fast die Hälfte aller PS4-User reiht sich also bei den Benutzern des Online-Dienstes ein. Doch warum ist das so? Ein Erklärungsversuch.

Zunächst einmal liegt es an dem Gefühl, für sein Geld auch wirklich etwas zu bekommen. Neben der Möglichkeit, mit seiner Konsole online zu spielen - ja, auch der Betrieb stabiler, schneller Server für Mehrspielerpartien ist für die Hersteller nicht umsonst -, macht eine Reihe von Features das Paket zu einem Angebot, über das sich nachzudenken lohnt.

Das Underdog-Feature: Share Play

Zum einen wäre da die weniger bekannte Share-Play-Funktion. Hiermit lädt man weit entfernte Freunde mit PS4-System ein, eurer Partie übers Internet zuzuschauen. Das ist insbesondere dann interessant, wenn der eingeladene das Spiel, das ihr gerade zockt, gar nicht besitzt. Auf diese Weise kann er sich einen Eindruck von eurem neuesten Spieleeinkauf machen, gleichzeitig mit euch darüber quatschen und so vielleicht ein Urteil fällen, ob der Titel auch etwas für ihn sein könnte. Das fällt besonders einfach, wenn ihr euch dazu durchringen könnt, die Kontrolle komplett an euren Share-Play-Gast abzugeben oder - sofern das entsprechende Spiel über einen lokalen Mehrspielermodus verfügt -, ihn als Koop-Partner einsteigen zu lassen.

Share Play, eine zu Unrecht oft vergessene Funktion, emuliert sie doch - in geeigneten Spielen - ganz ordentlich das Gefühl, mit einem Freund zusammen vorm selben Spiel zu sitzen.

Eine gute Internetverbindung ist hier allerdings Pflicht, ebenso wie man vielleicht darauf verzichten sollte, jemand anderen übers Netz einen sehr schnellen und reaktionsbasierten Titel daddeln zu lassen. Denn ein Spiel über theoretisch und oft auch praktisch viele Hunderte Kilometer hinweg auf diese Art fernzusteuern bringt naturgemäß immer eine mal längere, mal schnellere Eingabeverzögerung mit. Langsamere und nicht so wettbewerbsbetonte Titel und solche, in denen viertelsekundengenaue Eingaben nicht so wichtig sind, eignen sich aber gut, um sie über Share Play mit anderen zu teilen. Ebenfalls zum Angebot von PlayStation Plus gehören 10 Gigabyte Cloud-Speicher, um eure Spielstände nach einem Verlust der Konsole oder einem Festplattenschaden noch abrufen zu können - oder einfach, wenn ihr ab und an auf der Konsole eines Freundes euren Spielfortschritt nahtlos fortsetzen wollt.

Für jeden was dabei

Nette Features, keine Frage. Der Hauptgrund für die Popularität des Dienstes dürfte aber sein, dass sich die knapp 60 Euro im Jahr, sofern man das Abo für 12 Monate abschließt, insbesondere für User mit schmalerem Geldbeutel rechnen. Die Instant Game Collection bringt jeden Monat neue Spiele mit sich, die für die Dauer eures Abos mehr oder weniger euch gehören. Die Auswahl der Spiele kann sich meistens sehen lassen und geht von weniger bekannten Kleinprojekten über etablierte Indie-Darlings bis hin zum ausgewachsenen Blockbuster. Wobei man sagen sollte, dass vor allem Spieler, die neben der PS4 noch eine PS3 oder eine PS Vita nutzen, zählbar am meisten davon haben, weil alle drei Plattformen bedient werden. Doch auch für PS4-only-User setzt es so jedes Jahr an die zwei Dutzend Spiele, für die man nichts weiter als die 60 Euro Jahresbeitrag blechen muss. Es lohnt sich also unter Umständen, schon früh nach dem Kauf einer Sony-Konsole Mitglied zu werden, denn auf Spiele, die vor eurer Mitgliedschaft der Instant Game Collection hinzugefügt wurden, habt ihr natürlich keinen Zugriff.

Die 'Autoball'-Sensation Rocket League verdankt viel ihres Erfoges ihrem Start auf PlayStation Plus.

Viele der Titel, die im Rahmen des Programms verfügbar gemacht werden, sind kaum älter als ein Jahr, häufig sogar noch deutlich jünger und in einigen Fällen debütieren sie sogar auf dem Abo-Dienst. Der bekannteste Fall - und der, den die User Sony bis heute mit am höchsten anrechnen - ist Rocket League. Das heute weltberühmte Autoball mit eSport-Ambitionen erschien im Sommer 2017 auf PS4, zeitgleich mit der Steam-Version für PC. Während Heimcomputer-Spieler das Spiel aber ganz normal kaufen mussten, spielten ihn PS-Plus-Kunden einfach so, ohne ihn erst kaufen zu müssen. Der Rest ist Geschichte - und Rocket League auch heute noch ein echter Dauerbrenner, den jeder mal gespielt haben sollte. Seine Popularität geht mit Sicherheit zu guten Teilen darauf zurück, dass so viele Leute auf einmal ohne weiteres Hemmnis einsteigen und losfahren konnten.

Weiterhin eröffnen sich Mitgliedern regelmäßig kleinere und größere Rabatte im PlayStation Store, die für gewöhnlich bei 10 Prozent Preisnachlass beginnen. Ein solcher Rabatt auf einen Vollpreistitel wiegt regelmäßig den auf einen Monat umgerechneten Preis des Jahresabonnements schon ganz alleine wieder auf. Und dann haben wir von den weiteren PS-Plus-Sonderangeboten, die einem preislich oft noch weiter entgegenkommen, noch gar nicht gesprochen. Seinen eigenen digitalen Handel zu betreiben, zahlt sich also nicht nur für Sony aus, sondern auch für seine Kunden. Zu guter Letzt berechtigt PlayStation Plus auch häufiger Mal zur Teilnahme an exklusiven Beta-Phasen kommender Spiele oder erleben früher als andere User frische Demos anstehender Hits.

Die Preisnachlässe mit PS-Plus-Mitgliedschaft wiegen den Jahresbeitrag mit Leichtigkeit wieder auf.

PlayStation Plus bietet sich neben Spielern, die hauptsächlich Online zocken wollen, daher vor allem für Leute an, die nicht jedes Spiel gleich kaufen müssen, sondern auch mal ein gutes Angebot abwarten können. Sie sind es auch, die sich doppelt und dreifach freuen dürfen, wenn ein Spiel, dass sie sich lange verkniffen haben, dann in ihrer Instant Game Collection auftaucht. Wer spielemäßig ohnehin immer auf der Höhe der Zeit ist, wird den einen oder anderen Gratistitel vielleicht schon besitzen. Aber der Dienst, der es jederzeit allen optimal rechtmacht, muss wohl erst noch erfunden werden.

Alles in allem liegt die Popularität von PlayStation Plus wohl daran, dass Sony sich einige Mühe gibt, damit sich seine Kunden wie gern gesehene Gäste oder Mitglieder eines Klubs wähnen. Der fühlt sich mit lohnendem Leistungsumfang und in lebendigem Rhythmus wechselnden vergünstigten oder kostenlosen Spielen exklusiver an, als er, gemessen an der hohen Quote an Abonnenten, tatsächlich ist. Aber hey, ist das nicht irgendwo das Kunststück dabei?

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