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Mass Effect

Endlich spielen!

Wie als ob eine Wolkendecke aufreißt, pulsieren die roten Felsen der Landschaft nach der Entfernung des Filters. Eingetaucht in ein farbenfrohes Licht einer Doppelsonne recken verdrehte Pflanzen in der Ferne ihre Zweige gen Himmel. Über den seichten Wasserflächen schweben einheimische Lebensformen, die schon nach einem Schuss in einer giftigen Dampfwolke explodieren.

Ein wunderhübscher Anblick für jeden Science-Fiction-Fan, aber wir sind nicht zum Sightseeing hier. Schon nach wenigen Metern stoßen wir auf eine Leiche. Die Todesursache ist unklar, das gewaltsame Ende warnt uns vor. Trotzdem erwischen uns fünf Minuten später vier um sich schießende Drohnen. Wie beim guten alten Star Trek erfüllt nun unser namenloser Begleiter seine Aufgabe als Kanonenfutter. Er wird von den Geschossen der Roboter zerfetzt und wir müssen selbst Hand anlegen.

Wie bei Halo besitzen alle Teammitglieder und auch die Gegner einen Schutzschild. Erst nachdem dieser ausgeschaltet wurde, geht es an die Lebensenergie. Das Fadenkreuz zeigt hierbei den Streu-Radius Eurer Waffe. Durch die Investition von Fähigkeitspunkten kann man diesen Radius verkleinern, außerdem hilft es, wenn man die Waffe anlegt und sich in der Hocke befindet. Die Drohnen sind natürlich recht leicht zu erledigen, mangels Deckung braucht man jedoch schon eine ruhige Hand.

Beim nächsten Kampf sieht die ganze Sache schon anders aus. Die Gegner entpuppen sich als Geth, die im Rudel recht intelligent, als Individuum aber recht dumm agieren. Durch die komfortable Deckungsfunktion, die ganz ähnlich Rainbow Six Vegas oder dem indizierten Epic-Shooter funktioniert, kann man die Kämpfe sehr taktisch gestalten. Wenn man dann noch zusätzlich die eigenen Teammitglieder richtig platziert, kann man auch ohne Pause-Funktion die meisten Kämpfe im Shooter-Modus überstehen – je nachdem, was man lieber mag.

Man kann die Kämpfe wie in einem Shooter oder wie in einem Rollenspiel bestreiten.

Nachdem wir mit der befreiten Wissenschaftlerin Ashley Williams endlich wieder unser Team aufgefüllt haben, treffen wir zum ersten Mal auf die Zombies des Mass Effect-Universums. Die Geth können nämlich menschliche Opfer mit kybernetischen Teilen in lebende Maschinen verwandeln, die sich todesmutig mit ihren Krallen auf unser Team stürzen. Mit Hilfe unserer Macht äh Biotik-Fähigkeiten können wir diese flinken Killer aber auf Entfernung halten, damit unsere restlichen Team-Mitglieder sie in Ruhe ausschalten. Von Überlebenden gibt es erste Hinweise, was genau passiert ist.

Scheinbar hat der Taurianer Saren nach einem Artefakt gesucht, das man in einer Ausgrabungsstätte gefunden hat. Dem Bösewicht immer auf den Fersen müssen im Anschluss Bomben deaktiviert und Überlebende befreit werden. Schon der erste Auftrag spielt sich mächtig abwechslungsreich und endet mit einem gigantischen Alienraumschiff, das aus einer gewaltigen Höhle in den Himmel schießt.

Der Krogan Wrex steht Euch treu zur Seite.

Wieder zurück in der Heimatbasis, der Raumstation Citadel, müssen wir leider abbrechen. Zum Anschluss dürfen wir aber noch einen Blick in das Habitat werfen, das verblüffend an die Ring-Sektion der Raumstation „Babylon 5“ erinnert. Mit diesem abschließenden Blick dreht uns Matt den Saft ab. Das Abenteuer ist an dieser Stelle zu Ende und erst im November dürfen wir die Geschichte in vollen Zügen genießen. Vorab-Events können ja soooo grausam sein.

Mass Effect ist mehr Evolution statt Revolution. Der Titel geht locker als ein direkter Nachfolger der Knights of the Old Republic-Reihe durch und begeistert beim Anspielen mit seiner packenden Geschichte und seinen glaubhaften Charakteren. Trotzdem waren die Hardcore-Rollenspieler auch nach dem Event skeptisch, ob ihnen die Shooter-Anteile wirklich Spaß machen. Für mich persönlich geht dagegen ein Traum in Erfüllung.

Denn Mass Effect verknüpft die schnelle Action eines Shooters mit der detaillierten Charakterzeichnung eines Rollenspiels. Eine umfangreiche, epische Geschichte trifft hier auf ein komplexes Sozialsystem und aufwändige Rollenspielaspekte. Fast wird einem schwindlig, wenn man an die vielen Möglichkeiten dieses Ausnahmetitels denkt. Natürlich kann Bioware im Laufe der Geschichte noch eine Menge falsch machen, doch angesichts der Erfahrung des Teams und der bisher gezeigten Elemente, dürften sie diese Hürde locker nehmen. Falls ihnen das gelingt, könnte Mass Effect wirklich zum Highlight des Weihnachtsgeschäftes werden. Ich persönlich nehme mir schon mal ein paar Tage frei, um gleich am Release-Wochenende das Geheimnis um die Maschinenrasse zu lösen.

Mass Effect erscheint am 23. November exklusiv für die Xbox 360.

In diesem artikel

Mass Effect

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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