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Ratchet & Clank: Quest for Booty

Kurze Fahrt

Das war es? Wie, das war es wirklich? DAS WAR ALLES?

Wenn Ihr nach zwei, maximal drei Stunden den Abspann von Ratchet & Clank: Quest for Booty seht, dürft Ihr mich gerne zitieren.

Ok, es kostet gerade mal 15 Euro, es ist ein Download, es ist ein inhaltlicher Füller. Aber mal ehrlich Insomniac, Ihr könnt mich doch nicht einfach kurz anfixen und dann mit dem Spruch „Fortsetzung in Herbst 2009“ trocken zurücklassen. So was macht man einfach nicht.

Fiebrig verfolgt Ihr die perfekt getimte kleine Rampage über einen karibisch angehauchten Planeten, immer dem Piraten Slag einen Schritt hinterher auf der Such nach einem Schatz, der Aufschluss über den Verbleib von Clank gibt – wir erinnern uns, in Tools of Destruction wurde er entführt. Piratenslang, Grog, Schiffe, wilde Schlachten, dunkle Höhlen, Schätze und schöne Frauen. Halt, nein, keine schönen Frauen, aber der Rest stimmt. Und als es gerade richtig losgeht, endet die Queste auch schon wieder. Und dabei seid Ihr doch in weiser Voraussicht gleich auf dem dritten Schwierigkeitsgrad gestartet…

Am Grad meiner Entrüstung lässt sich gut ablesen, wie viel Spaß Ihr bis zum abrupten Ende haben werdet. Insomniac bietet Euch Lombax-Action, wie Ihr sie kennt und liebt. Nur halt sehr viel weniger davon und auf den ersten Blick praktisch nichts Neues. Alle Waffen stammen aus Tools of Destruction, was nicht schlecht wäre, wenn man sie nicht auf ein knappes Dutzend eingedampft hätte.

Showcase-Video

Sicher, wir mochten den Wirbelsturm, den Raketenwerfer und die Elektropeitsche. Aber aufrichtige Liebe brachten wir dem Groovitron und Mr. Zurkon entgegen. Die hier ersatzlos gestrichen wurden. Einen guten Teil der kurzen Zeit verbringt Ihr sogar bar jeglicher Feuerkraft. Hier lernt Ihr den Schraubenschlüssel zu schätzen, den Ratchet jetzt per Elektrostrahl als eine Art Lasso werfen kann.

Als Waffe stellt sich das Feature als komplett nutzlos heraus. Stattdessen zieht Ihr damit Schleudern nach unten, verschiebt ein paar Plattformen und fragt Euch im Laufe der ersten zwei Drittel, ob den Entwicklern denn nichts Spannendes einfiel, um Euch das Ganze schmackhaft zu machen. Doch, die Ideen hatten sie, nur kamen sie Ihnen erst ganz zum Schluss. In den glorreichen Momenten, wenn Ihr Puzzles und Schattenspiel mit dem vielseitigen Werkzeug verschiebt, zeigt sich das kreative Potential. Vielleicht nächstes Mal, diesmal gibt es nur einen leckeren Vorgeschmack, womit man damit hin könnte. In 2009.

Der Rest gestaltet sich als die gewohnte Mischung aus wüsten Geballer und wohlplatzierten Plattformer-Aufgaben. Und das in solcher Eleganz, dass es eine wahre Freude ist. Kein Leerlauf, kein Füllmaterial, einfach nur gelungenes Design zwischen Euch und dem Schatz. Ratchet in a Nutshell, wenn Ihr so wollt. Ohne Pausen, ohne Patzer, so spaßig, dass Euch die kurze Laufzeit noch viel mickriger erscheinen wird, als sie eigentlich ist.

Dafür sorgt auch, dass Quest for Booty an keiner Stelle wie ein Low-Buget-Schnellschuss wirkt. Sauberste Frameraten lassen die sommerlichen Inselwelten beim Grinding vorbei fließen, schauerliche Lichtspiele erhellen schwach und doch eindrucksvoll unheilbringende Piratenhöhlen. Dass die Zwischensequenzen gegen die Tools-Animationsfilme ein wenig zurückstehen, verzeihen wir da doch gerne, zumal die One-Liner auf solidem Niveau liegen und Euch das eine oder andere Mal schmunzeln lassen.

Here be Pirates, Matey! Aaahhrr!

Offensichtlich fiel man bei Insomniac endgültig mit den Piraten in Liebe und zelebriert das gefundene Glück mit einem Soundtrack, der eigentlich von Hans Zimmer persönlich verklagt werden sollte. Donnernde Kanonen, Grogmixende Roboterbarkeeper, jeden Augenblick schwankt bestimmt ein Robot-Cäptn Sparrow um die Ecke. Nur schade, dass es am Ende keine Trophies und auch sonst ziemlich wenig Booty gibt, denn auch der endlich errungene Schatz…

… fast gespoilert. Ich will Euch doch nicht die Spannung nehmen, denn schließlich sollt Ihr es ja noch selber spielen. Quest for Booty ist eine Piratenparty für einen Abend: Etwas schwach am Start, an Wildheit gewinnend, rauschend bis zum Finale, das dann plötzlich rau und viel zu früh von der britischen Flotte unterbrochen wird.

So groß der Abend auch war, am nächsten Tag muss man der Wahrheit ins Auge blicken: Ein geringer Wiederspielwert, kein Multiplayer und eigentlich gab es wenig Neues. Kein großer Hit, aber für Lombax-Lover eine sichere Kaperfahrt.

Ratchet & Clank: Quest for Booty setzt exklusiv auf der PS3 ab sofort als Download oder ab Mitte September als BluRay für jeweils 15 Euro Segel.

7 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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