Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Baphomets Fluch: Der Engel des Todes

Himmlisch. Fast.

Nüsse für den Kopf...

Hin und wieder muss George schleichen und Wachen ausweichen.

Gleichzeitig haben Cecil und Warriner den Schwierigkeitsgrad spürbar angehoben. Ist das Spiel aber zu schwierig? Nein! Der Unterschied zu den Wettbewerbern ist, dass Ihr bei Baphomets Fluch 4 wirklich nachdenken müsst, bevor Ihr handelt. Ihr könnt nicht einfach ein Item auswählen und - zack, zack, zack - alle anderen Items im Inventar anklicken. Oder Euch alle Hotspots auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Sicher, das mag unkomfortabler sein. Aber so werden die Designer in die Pflicht genommen, logische Rätsel zu entwerfen. Das ist den beiden überwiegend bestens gelungen. Der wesentliche Unterschied ist für mich, dass ich mich bei Der Engel des Todes wirklich freuen kann, wenn ich ein schwieriges Rätsel geknackt habe. Weil ich dann nämlich selbst auf die Lösung gekommen bin. Bei etlichen anderen Spielen gaukelt mir das Programm nur vor, dass ich intelligent bin und es selbst logisch ist. Baphomets Fluch 4 spart sich das.

Sicher, manch eine Aufgabe (besonders am Anfang des Spiels) erfordert zu viel Laufarbeit. Das ein oder andere Puzzle ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und manchmal müsst Ihr schon sehr genau zuhören, um die Lösung zu erkennen. Aber das Gefühl, es dann selbständig geschafft zu haben, ist umso schöner. Ebenso schön ist, dass Euch wieder mehr Freiheit beim Spielen eingeräumt wird: Es gibt wie schon im ersten Baphomets Fluch eine Karte, über die Ihr verschiedene Locations bereisen könnt. Das führt insbesondere dazu, dass Gegenstände nicht immer sofort an ihrem Fundort wieder eingesetzt, sondern auch mal eine Weile mit herum getragen werden müssen.

Krisensitzung im Kautionsbüro. Mit im Team: Die neue Anna-Maria.

Alles ganz wunderbar also - nur die Bedienung ist schlicht und ergreifend Schrott. Im Gegensatz zu Der schlafende Drache gibt es in Der Engel des Todes wieder eine Point & Click-Steuerung. Aber dass George sofort dahin geht, wo Ihr ihn hin haben wollt, kommt fast nie vor. Spielerisch ist das nicht schlimm, weil es nur ganz selten echten Zeitdruck gibt, doch es nervt tierisch. Mindestens ebenso ärgerlich: Bei Gesprächen erkennt Ihr nicht, ob es George zu einem Thema noch etwas Neues sagen kann oder nur bekannte Sätze wiederholt. Weil sich die Dialoge auch nicht abbrechen lassen, traut man sich nach einer Weile kaum noch, Themen ein zweites Mal anzuklicken.

Eigentlich ist damit fast alles gesagt, aber einen kleinen Kritikpunkt habe ich noch: Die deutsche Übersetzung ist leider nicht ganz einwandfrei. Das meiste kommt gut rüber und natürlich wird George wieder von Alexander Schottky gesprochen, dessen Stimme perfekt zu ihm passt. Aber einige Phrasen wirken falsch betont, als hätte man bei den Aufnahmen zu wenig Zeit gehabt.

Was kommt danach?

Ein gut gefülltes Inventar gehört natürlich dazu.

Bleibt mir nur noch, die Frage nach der Zukunft von Baphomets Fluch und Revolution zu stellen. Was ist aus der Idee geworden, ein neues Abenteuer von George und Nico oder vielleicht sogar Beneath a Steel Sky 2 in Episodenform zu veröffentlichen? Tony Warriner ist sich noch nicht sicher: "Die Episodenform ist noch immer eine interessante Idee mit vielen Vorzügen. Jeder redet darüber, aber nur ganz wenige probieren es aus, um zu sehen, wie es läuft. Es könnte sein, dass etwas zwischen Episoden- und Vollpreisspiel zuerst kommt. Ich denke an Titel, die vielleicht den halben Umfang eines normalen Spiels haben, aber klar Teil einer Trilogie oder so etwas sind. Die würden online und daher für einen niedrigeren Preis verkauft werden. Die Entwickler bräuchten dann nicht so lange zu arbeiten, bevor sie etwas veröffentlichen."

Da fällt mir ein: Ich wusste doch, ich habe etwas vergessen. Umfangreicher als sein Vorgänger ist Der Engel des Todes nämlich auch. Erst nach rund 15 Stunden dürftet Ihr im Schnitt den Abspann sehen.

Baphomets Fluch: Der Engel des Todes hat genau das, was ich bei so vielen Spiele heute vermisse: Intelligenten Witz, Charme, eine gewisse Wärme. Kurz gesagt: Eine Seele. Wären da doch nur nicht die detailarme 3D-Grafik und die miserable Steuerung, würde ich hier fast von einem Klassiker sprechen. Fast, denn auch der Anfang ist nicht ganz so toll - und ausgerechnet der wurde blöderweise als Demo veröffentlicht. Also falls Ihr mit der Demo unzufrieden wart, lasst Euch davon nicht abschrecken: Sobald Ihr das Schlachthaus verlassen habt, wird das Spiel besser, viel besser. Und für mich auch deutlich besser als das, was sonst so in letzter Zeit an Adventures erschienen ist.

8 / 10

Read this next