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Need for Speed: Carbon

Schon wieder?

„Hi, ich bin Emmanuelle Vaugier. Ich möchte, dass Du mit deiner Crew wirklich nur in der Spielwelt schnell fährst. In der echten Welt: Fahr langsam, beachte die Straßenverkehrsordnung und schnall Dich immer an!“

Ein neues Jahr, eine neue Frau, ein neues Spiel - der gleiche Spruch. Ein wenig befremdlich wirkt das immer. Und warum weist EA eigentlich nicht auch in Shootern darauf hin, dass man doch bitte keine echten Menschen erschießen möge? Naja, egal, anderes Thema.

Nach dieser freundlichen Begrüßung komme ich auf jeden Fall in einer neuen Stadt an und habe erstmal überhaupt keine Ahnung, was hier überhaupt abgeht. Ein merkwürdiger Cop ist mir auf den Fersen, die hübsche Frau, die mich begrüßt hat, will mir offenbar helfen. Und dann ist da noch dieser Typ, der so aussieht wie Helo aus Battlestar Galactica. Bei dem bin ich mir nicht so ganz sicher, ob er nun gut oder böse ist. Überhaupt ist jeder Charakter schrecklich undurchschaubar in Need for Speed: Carbon und tut so, als wären Untergrund-Rennen die wichtigste Sache der Welt. Blöd, dass ich anscheinend mein Gedächtnis verloren habe. Anscheinend, weil ich das nicht so genau weiß. Jeder quatscht mich dumm von der Seite an, als würden wir uns schon Jahre kennen, und ich sitze nur da und gucke doof.

Ein Tuner, ein Exot, ein Muscle Car: Drei von unzähligen lizenzierten Fahrzeugen.

Ist aber auch nicht so wichtig. Ich muss mich halt mal wieder von ganz unten nach ganz oben hocharbeiten, eine neue Stadt erobern. Habe ich schon ein paar mal gemacht: In Need for Speed: Underground, Need for Speed: Underground 2 und Need for Speed: Most Wanted zum Beispiel. Hier läuft's fast genauso ab, nur dass die Stadt in mehrere Bezirke unterteilt ist und ich nicht immer alleine fahren muss. So ein rundlicher, langhaariger Nerd erzählt mir gleich, dass er ein ganz toller Blocker ist und in meine Crew will. Meine Crew? Ah, ich bin der Boss von ein paar anderen coolen Fahrern, darf mir einen Namen und ein Logo aussuchen. „Weed“ scheint mir ein angemessener Titel zu sein, als Symbol wähle ich einen Skorpion. Ist so ein bisschen tiefsinnig, Ihr wisst schon: Diese Fabel mit dem Skorpion und dem Frosch.

Okay, ab ins erste Rennen. Drei Autos standen zur Auswahl, ich habe mich für das entschieden, das sowohl hohe Geschwindigkeit als auch ein brauchbares Handling verspricht. Klappt ganz gut, fahre den Gegnern locker weg und... was macht eigentlich mein sympathischer Begleiter? Hängt irgendwo hinter mir und labert mich mit dämlichen Kommentaren voll. Aber immerhin ist er nützlich: Hin und wieder kann ich ihm befehlen, doch bitte einem meiner Konkurrenten in die Karre zu fahren, um mir ein bisschen Luft zu verschaffen. Nette Hilfe, brauche ich aber nur ganz selten: Die Rennen sind eh so einfach, dass ich kaum etwas falsch machen kann. Spaß macht's trotzdem, weil Steuerung und Geschwindigkeitsgefühl stimmen.

Ich lerne noch zwei weitere Crewmitglieder kennen: Den Abkürzungen suchenden Scout und den Schlepper, in dessen Windschatten ich fahren soll. Sind beide nutzlos. Abkürzungen kann ich auch selbst suchen und das Windschattenfahren kostet mehr Zeit, als dass es mir Geschwindigkeit bringt.

Reicht erstmal für heute.

Nacht 2

„Hi, ich bin Emmanuelle Vaugier. Ich möchte, dass Du mit deiner Crew wirklich nur in der Spielwelt schnell fährst. In der echten Welt: Fahr langsam, beachte die Straßenverkehrsordnung und schnall Dich immer an!“

Hast Du das nicht schon gestern erzählt? Ich vergesse doch nie, was eine schöne Frau sagt. Und Helo ist auch wieder da, unterhält sich mit ihr. Weiß nicht, warum ich das sehe, weil ich sonst eigentlich alles aus meiner Perspektive erlebe. Mir auch egal. Wird mal Zeit, meinem Wagen etwas Stil zu verpassen. Bei den anderen sehe ich schließlich auch immer so geile Aufkleber, wenn ich sie direkt beim Start überhole.

Ohne originelle Kriegsbemalung ist ein Auto nur halb so cool.

Irgendwie hätte ich Lust, den Pussy Wagon aus Kill Bill nach zu bauen. Klappt aber nicht, das Spiel hat den Schriftzug nicht im Angebot und überhaupt habe ich noch viel zu wenig freigeschaltet. Die Auswahl ist aber unglaublich groß, muss also mehr Rennen gewinnen. Entscheide mich vorerst für pinken Lack, türkisfarbene Felgen, dicke Spoiler und die Flagge der USA auf dem Dach. Motor, Bremsen, Getriebe und so was kann ich natürlich ebenfalls verbessern, aber ich lasse das erstmal. Will ja, dass die Gegner eine kleine Chance haben.

Ein weiteres neues Feature springt mir ins Auge: Autosculpt. Klingt spannend; man soll sich seine eigenen Teile bauen können. Ist aber nicht so wirklich berauschend: Man klatscht sich halt zum Beispiel einen Flügel ans Heck und darf ein bisschen an Höhe und Breite verändern. Wenn man viel Multiplayer spielt, ganz nett. Aber für Helo & Co. ist's mir zuviel Arbeit. Wirkt sich ja sowieso auf nichts aus.

Das Schadensmodell: Viel mehr als eine zerbrochene Scheibe gibt's nie zu sehen.

So, nächste Rennen: Rundkurse, Sprints, Drifts, Kontrollpunkte, Radarfallen - gab's da früher nicht mehr? Bisschen dürftig die Auswahl, zumal ich nicht einmal alle absolvieren muss, um ein Gebiet zu erobern. Andererseits auch nicht so schlimm, weil die Steuerung bei Drifts wirklich aus der Hölle kommt. Ich schleudere wie blöd und habe rein gar nichts unter Kontrolle. Würde meinen Wagen aus Frust gerne zerlegen, geht aber nicht. Gibt immer noch keine echten Schäden, nur ein paar Kratzer im Lack und kaputte Scheiben.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Need For Speed: Carbon

PS3, Xbox 360, Nintendo GBA, Nintendo GameCube, PS2, Nintendo Wii, Xbox, PSP, PC, Nintendo DS

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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