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Sonic Chronicles: Die Dunkle Bruderschaft

Gelungener Einstand

Des Weiteren stehen pro Charakter eine ganze Reihe an Poweraktionen zur Verfügung. Mit jedem Levelaufstieg erhält man fünf Punkte und darf eben jene Aktionen in drei Stufen für fünf, zehn und 15 Zähler aufwerten. Das Repertoire umfasst etliche offensive Angriffe und ebenso zahlreiche defensive Manöver, inklusive Heilung. Sonics Axtkick verursacht in der ersten Stufe beispielsweise zweimal 150 Prozent des normalen Angriffsschadens, mit Stufe 3 erhöht sich der Wert auf 200 Prozent.

Rouges Juwelensturm trifft indes alle anwesenden Feinde. Mit 75 Prozent des gewöhnlichen Schadens (maximal 125 Prozent) fällt dieses Attacke zwar nicht ganz so effektiv aus, durchdringt dafür jedoch die Panzerung der Kontrahenten. Und damit man selbst keine Sternchen um den Kopf kreisen sieht, hilft Tails' Medibot weiter, der einen auserwählten Recken drei Runden lang mit frischen Lebens- und Powerpunkten versorgt.

Eine Besonderheit dieser Poweraktionen ist, dass man dadurch stets aktiv in die rundenbasierten Gefechte eingreift. Jeder Skill verlangt nach Interaktion mit dem Touchscreen. Entweder betätigt man wie in Elite Beat Agents auf dem Touchscreen eingeblendete Flächen, folgt ihnen mit dem Stylus über den Bildschirm oder klickt mehrere Male auf eine bestimmte Stelle. Mit ein wenig Übung schafft man das selbst im Halbschlaf, allzu komplex sind die Anforderungen eher weniger.

Selbiges gilt im Übrigen für entsprechende Reaktionen der Gegner. Nur, wer nahezu alle Flächen passend erwischt, weicht starken Angriffen gekonnt aus. Die Kämpfe fühlen sich somit wesentlich lebendiger, interessanter und vor allem spaßiger an als in vergleichbaren Titeln. Anstatt nach der Auswahl eines Angriffs lediglich dem Treiben zuzuschauen, muss man stets aufmerksam sein. Das Überleben der Gruppe hängt mit von der eigenen Fingerfertigkeit ab, was Sonic Chronicles eine erfrischende Komponente verleiht.

Trailer

Oftmals sind diese Poweraktionen quasi das Ticket zum Sieg. Sie teilen nicht nur ordentlich Schaden aus, sondern können Gegner sogar vergiften, verwirren oder ihnen zu einem kleinen Schläfchen verhelfen. Inbesondere wenn es um Widersacher mit starker Panzerung geht, spielen sie eine wichtige Rolle. Wo reguläre Standardangriffe wie eine Fliege an einem Fenster abprallen, erzielen einige Spezialattacken die gleiche Wirkung wie ein großer Stein, der mit einem großen Knall das Glas durchschlägt. Eine geschickte Auswahl der Mitstreiter ist also zwingend nötig. Wer einen Trupp ohne panzerbrechende Manöver mit sich schleppt, kommt in Gebieten voller Gegner mit dicker Rüstung nicht sehr weit.

Speziell unter diesem Gesichtspunkt stört allerdings die Tatsache, dass innerhalb eines Kampfes die Infos zu den Auswirkungen einer Poweraktion nicht auf dem Bildschirm eingeblendet werden, während das bei Gegenständen wie Heilblättern der Fall ist. Die genauen Details muss man also zwingend im Kopf behalten. Ebenso wichtig: Viele der Spezialattacken setzen die Anwesenheit bestimmter Charaktere in der Gruppe voraus. Hat man die jeweiligen Begleiter im Stützpunkt gelassen, fehlt die entsprechende Fähigkeit in den Auseinandersetzungen. Das Ende vom Lied: Je nach Zusammenstellung vergrößert oder verkleinert sich die Auswahl der zur Verfügung stehenden Poweraktionen. Wer aber auf eine ausgewogene Mischung achtet, dürfte so gut wie keine Probleme bekommen.

Behind the Scenes

Ein negativ verlaufendes Gefecht muss indes keineswegs dazu führen, dass man gleich zum letzten Spielstand greift. Diese Möglichkeit ist natürlich auch gegeben, alternativ darf man den soeben verlorenen Kampf nochmals absolvieren. Zumindest, sofern man genug Ringe eingesammelt hat, die kreuz und quer in der Welt verteilt sind, und die bei der Wahl dieser Option in einem gewissen Rahmen vom eigenen Konto abgezogen werden.

Leider verzichtet Sonic Chronicles auf eine automatische Speicherfunktion, die besonders dann schmerzlich vermisst wird, wenn man etwa zu wenig Ringe hat, der Kampf zu schwer ist oder das Spiel abstürzt. Letzteres passierte glücklicherweise nur ein einziges Mal, sorgte für einen Verlust von 30 Minuten Spielzeit und ließ sich anschließend – sehr zu meiner Freude – nicht reproduzieren. Eine kleine Erinnerung an die Speicherung ("Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um das Spiel zu speichern.") spricht Tails immerhin regelmäßig aus. Und man sollte auf ihn hören.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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