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Spaceforce: Rogue Universe

Laaaaaangweilig!

Das Weltall – unendliche Langeweile. Wir schreiben das Jahr 2007 und das Genre der Weltraumspiele dümpelt auf Sharewareniveau… Nein, halt Stop. Die Kernaussage der Einleitung stimmt zwar bis auf den letzten i-Punkt, aber so eine langweilige Einleitung hat Spaceforce nun auch nicht verdient. Es ist aber auch verteufelt schwer, etwas Nettes über das Genre zu erzählen, ohne die schon viel zu oft beschworenen Namen Wing Commander oder X-Wing zu benutzen. Ich könnte jetzt auch aus Verzweiflung einfach einen Witz erzählen… oder so anfangen: Spaceforce rettet das Weltraumgenre nicht, Spaceforce ist auf dem PC mangels Konkurrenz derzeit das Weltraumgenre. Nur wollen wir so was nun wirklich nicht haben…

Dumpfe Story, vertracktes Handling

Unser Gegner ist schwer angeschossen. Lange macht’s der nicht mehr.

Die ganze Misere beginnt schon mit einer wirklich hirnrissigen Story: Brüderchen und Schwesterchen werden getrennt, als Papi auf einer Weltraummission das Zeitliche segnet. Jahre später ist der Bruder ein tapferer Pilot des Earth Military Directorate, kurz EMD, der sich auf die Suche nach der vermissten Schwester macht. So weit, so gähn.

Getoppt wird die belanglose Handlung von den dilettantischen Dialogen, die in den gelegentlichen Zwischensequenzen auftauchen. Die Sprecher klingen wie engagierten Laien vom Stadttheater Wipperfürth-West. Zum Glück muss man den Tölpeln auch gar nicht zuhören, man fliegt eigentlich immer in ein markiertes Sternensystem und pustet da ein paar Gegner ins All.

Nur wie steuert man das Schiff eigentlich? Per Maus und Tastatur oder per Joystick, beides geht gleichermaßen gut. Allerdings braucht man so ein, zwei Stündchen, in denen man sich erstmal mit den zahlreichen Kontrollen und Menüs vertraut machen muss, denn von einem wirklich erklärenden Tutorial fehlt jegliche Spur. Wer bin ich, was mache ich und vor allem wie mache ich es, wird nicht verraten.

Die bunt leuchtenden Anomalien sind sehr gefährliche Gebiete.

Um die bestehenden Komplikationen noch zu verstärken, sind die Menüs in den obligatorischen Handelsstationen, wo man genreüblich sein Schiff aufrüsten, Handelsware kaufen oder neue Missionen annehmen kann, extrem unübersichtlich und wenig intuitiv gestaltet. Und wer nicht aufpasst, verlässt statt des Speichermenüs aus Versehen schnell das komplette Spiel.

Der Rest vom Fest ist genauso langweilig, wie immer gleich. Egal was in der Missionsbeschreibung auch steht: Man fliegt los, ballert die markierten Gegner ab, kassiert dafür Erfahrungspunkte und Geld und so weiter und so fort. Nein gelogen, es gibt doch etwas Neues. Denn überall im Weltraum lauern farbenprächtige Anomalien, die dem eigenen Schiff mächtig zusetzen können. Seien es nun plötzlich darin auftretende Feuerstürme oder Säureattacken. So wird immerhin optisch einiges geboten. Das All ist alles andere als dunkel und finster. Stets gibt es große Sonnen und Planeten, die Farbe ins Spiel bringen. Auch die Gegner sehen schmuck aus und gigantische Explosionen füllen den Bildschirm.

Wem wie mir die langweilige Bruder-Schwestergeschichte schnell aufs Frohgemut schlägt, kann Spaceforce auch ohne den Storykrams spielen. Stattdessen gibt’s dann nur die Nebenaufträge. Die sind aber genauso langweilig, weshalb man sich schon fragt, wofür dieser Spielmodus eigentlich gut ist.

Ja, ich weiß, Weltraumspiele sind derzeit Mangelware, einzig das nette Project Sylpheed auf der Xbox 360 hält tapfer das Fähnlein hoch. Deshalb ist tatsächlich auch Platz für Spaceforce da, obwohl es so langweilig ist. Denn das Fluggefühl ist gut, und es gibt reichlich Sternensysteme im All zu entdecken. Wenn es doch nur ein paar spannende Missionen geben würde, könnte ich über die blöde Story einfach hinwegsehen. Aber so macht das keinen Spaß. Nein, ich krame lieber noch mal einen der Klassiker (und jetzt erwähne ich die Namen ganz bewusst) wie Wing Commander 3, X-Wing Alliance oder Freespace raus, als mich nur eine Sekunde länger noch im Rogue Universe zu langweilen. Dafür ist das Leben zu kurz.

Das Spaceforce-All hat seine Pforten ab sofort geöffnet.

4 / 10

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Über den Autor

Mick Schnelle

Contributor

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