Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Warnung vor dem Spiele

Satirischer Ausweg aus dem Dilemma

Meine Tierarztpraxis

Gerade verantwortungsvollen Mamas und Papas sollte wichtig sein, für ihre Kinder passende Software zu finden. Schließlich gibt es auch Spiele auf dem Markt, die auf den ersten Blick für Dreiskäsehochs super geeignet scheinen, aber trotzdem Dreck aus der Hölle sind.

In der Simulation Meine Tierarztpraxis – Special Edition zum Beispiel sollen Jungen und Mädchen unter anderem, riesige medizinische Gerätschaften in viel zu kleine Körperöffnungen von possierlichen Häschen, Meerschweinchen und Hündchen einführen, die Vierbeiner gegebenenfalls mit dem Skalpell öffnen oder gar einschläfern. Ist doch klar, dass dies auf Schon-beim-„Bambi“-Film-Heulern und andere kleine Weichflöten verstörend wirken kann!

Ein entsprechender Warnhinweis sollte auf jeden Fall Abhilfe schaffen. Nicht auszudenken, was passiert, wenn Torben-Hendrik das alles irgendwann am Hamster der kleinen Schwester ausprobieren möchte – die kleinen Rotzlöffel ahmen ja bekanntlich alles nach, was sie gesehen haben.

World of WarCraft

World of WarCraft-Fans gehen bekanntlich nur auf die Toilette oder zum Kühlschrank, wenn gerade der Server wegen Wartungsarbeiten down ist. Nachdem sie ein paar Minuten selbst down waren und geweint haben selbstverständlich. Auch andere alltägliche Dinge werden ganz dem sehr beliebten Online-Rollenspiel angepasst. Ein auf die Spielepackung geklebter Hinweis analog zum Zigaretten-Spruch „Rauchen macht sehr schnell abhängig – fangen Sie am besten gar nicht erst an“ wäre demnach wünschenswert.

Doch warum nicht einfach mal positiv formulieren wie bei unserem Beispielbild? Um stärker zu motivieren? Gut, wenn man es sich genau überlegt, sind elf von zehn World of WarCraft-Anhänger mangels Zeit und Real-Life-Kontakten natürlich Singles, was die Chance auf Geschlechtsverkehr nicht wirklich erhöht. Vielleicht böte die Formulierung „Wer das Spielen aufgibt, erhöht die Chance auf Sex“ ein weniger starres Korsett. Das würde Hilfsmittel wie Apfelkuchen oder Schweineschnitzel quasi mit einschließen. Ja, das ist gut. So wird’s gemacht.

Burnout Revenge

Fachleute für Psychologie, also Politiker, weisen immer wieder darauf hin, dass Menschen von Computer- und Videospielen negativ beeinflusst werden. Es ist deshalb unumgänglich, da sind sich alle einig, auch vor Rennspielen zu warnen. Dank Günther Beckstein, dem Amtsvorgänger von Joachim Herrmann, weiß man, dass es vollkommen in Ordnung ist, nach zwei Litern Bier noch Auto zu fahren. Klar ist aber auch, dass Spiele wie Burnout: Revenge eine horrende Gefahr darstellen.

Wer diesem Titel regelmäßig frönt – bei dem es im Crash-Modus unter anderem gilt, möglichst spektakuläre Unfälle zu verursachen oder wenigstens die Autos anderer Fahrer von der Straße zu drängen –, tut dies auch in der Realität. „Frauen fahren und parken aber doch immer so ein und das ist nicht auf Burnout zurückzuführen“, mögen Chauvinisten nun einwenden. Stimmt auch. [Anm. Chefred: Wer bettelt hier um Schläge?] Ein Warnhinweis für Männer kann ja aber trotzdem nicht schaden. Um die Zahl der Verkehrstoten wenigstens zu halbieren.

The House of the Dead: Overkill

The House of the Dead: Overkill für die Wii sollte wahrlich nicht in Kinderhände geraten. Dieser Shooter ist einfach zu schlimm. So schlimm, dass er es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Nicht wegen seiner Grausamkeit, die kleinen Scheißer von heute sind ja schließlich Teletubbie- und Talkshow-gestählt. Nein, es geht darum, dass satte 189 mal das Wort „Fuck“ im Spiel vorkommt. Das ist Weltrekord – kein Witz! Natürlich kann sich das auch auf die Ausdrucksweise von Kindern auswirken, die außerhalb von Berlin-Neukölln leben.

Diesbezüglich sei aber auch vor anderen Spielen gewarnt, die man vielleicht nicht als gefährlich einstuft. Super Mario-Jump-&-Runs etwa. Niemandem, aber auch niemandem wünscht man ein Balg, das ständig „Itsamiiieee, Mariooo!“ quiekt. Ganz abgesehen davon ist es alles andere als lustig, wenn die Kleinen ständig dem Pitbull des Neonazis aus der Nachbarschaft auf den Kopf springen. Um ihn anschließend zu „verarzten“ - vgl. Meine Tierarztpraxis.

Solltet Ihr auch ein paar Ideen für neue Warnhinweise zum Besten geben wollen, könnt Ihr gerne unser Eurogamer.de-Siegel Marke MSPaintBau nutzen.

Verwandte Themen
Über den Autor

Harald Fränkel

Contributor

Kommentare