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StarCraft II: Wings of Liberty

Aus Erfahrung gut

Die eigentliche Geschichte setzt nahtlos am Ende des Vorgängers an. Der ehemalige Raum-Marshall James Raynor wurde im ersten StarCraft in den Krieg zwischen dem brutalen Dominion und der freiheitsliebenden Konföderation hineingezogen. Während die insektoiden Zerg und die außerirdischen Protoss die Menschheit von außen bedrohen, zerreißen sich die beiden menschlichen Fraktionen in einem brutalen Bürgerkrieg von innen. Ein blutiges Schlachten zwischen Mensch und Mensch beginnt, das durch den wahnsinnigen Diktator Arcturus Mensk weiter angefeuert wird. Natürlich hat sich Raynor, wie es sich für einen Helden gehört, den Rebellen angeschlossen und kämpft mit seinen Raiders für die Befreiung vom Joch des Tyrannen.

Doch schon im ersten Teil muss Raynor erste Verluste hinnehmen. Die Ghost-Kämpferin Kerrigan, mit der Raynor mehr als Freundschaft verbindet, wird von seinem damaligen Vorgesetzten Arcturus Mensk auf einem Planeten zurückgelassen und von den Zerg überrannt. Doch statt in kleine handliche Stücke zerhackt zu werden, verwandelt sie die Schwarmintelligenz in ein Hybrid-Wesen: Die Klingenkönigin.

Eine mächtige Herrscherin, die sich in dem Add-On Brood War für unabhängig erklärt und nach dem Ende des Overminds das Ruder übernimmt. Raynor und seinem Protoss-Kollegen Zertul gelingt es mit letzter Kraft, diese Bedrohung abzuwenden, nur um nun in der Fortsetzung einem noch schlimmeren Übel gegenüberzustehen. Die Schöpfer der beiden außerirdischen Rassen, die Xel'Naga, drohen zurückzukommen und das ganze Universum in Brand zu setzen.

Bombastische Spezialeffekte und eine stark verbesserte Beleuchtung werten den Einzelspieler-Modus auf.

Die neue Kampagnenstruktur, die sich nur um eine Fraktion kümmert, hat dabei Vor- und Nachteile. Zum Einen lernt man die Protagonisten, wie oben erwähnt, viel intensiver kennen. Wings of Liberty kann sich in seinen 29 Missionen auch um kleinere Konflikte kümmern, es geht nicht immer um das Schicksal der Menschheit, sondern oft um ganz persönliche Ereignisse. Daraus ergeben sich Nebenmissionen, die ihr nicht erfüllen müsst, die euch aber immer einen Bonus bringen.

Gleichzeitig wird so aber auch das Erzähltempo herausgenommen. Ohne Perspektivenwechsel, mit einigen Brot- und Butter-Aufgaben und durch kaum weiterentwickeltes Gameplay entwickelt sich gerade der Beginn recht schleppend. Ja, für Neueinsteiger muss es Tutorial-Missionen geben, aber ein Wettrennen um Ressourcen, das Abfangen von Zügen oder die Flucht vor einer Katastrophe gab es in ähnlicher Form schon beim ersten StarCraft. Nur diesmal ein wenig hübscher und, wie schon mehrfach erwähnt, erstklassig in Szene gesetzt.

Wings of Liberty kann damit sowohl bei der Geschichte als auch beim Missionsdesign nur selten die Brillanz eines WarCraft III erreichen. Die Beschränkung auf nur eine Fraktion ist hier ein klares Handicap. Es fehlen einfach die andere Perspektive, die frischen Einheiten und Charaktere. Die fünf Missionen der Mini-Protoss-Kampagne und die deutlich breitere Einheitenpalette sind da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Noch dazu wurde eben auch das Spielgeschehen auf dem Schlachtfeld kaum verändert und ruft so am laufenden Band Déjà-vu-Erlebnisse hervor.

In der Schiffsmesse könnt ihr euch am Lost-Viking-Automaten die Zeit vertreiben.

Nach mehreren Gesprächen mit den Entwicklern habe ich zwar verstanden, warum im Multiplayer der Zoomfaktor so niedrig angesetzt wurde, warum es nur fünf Produktionsslots in den Gebäuden gibt und warum manche Kämpfe schon nach fünf Minuten zu Ende sind, doch warum hält sich eine Kampagne, die sich bei der Einheitenauswahl und Zusatzfeatures wie dem Tech-Tree und dem Arsenal so weit weg von der Mehrspieler-Erfahrung begibt, so an diese altbackenen Elemente? Wäre es so schlimm gewesen, zumindest eine andere Zoomstufe anzubieten?

Wie gehabt baut ihr in den meisten Missionen erst einmal eine Basis auf und erfüllt anschließend ganz unterschiedliche Aufgaben. Mal gilt es, eine Evakuierung zu überwachen, mal ein Artefakt zu bergen oder einen Söldner auf die eigene Seite zu ziehen. Während des laufenden Auftrags ändern sich oft die Bedingungen.