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Joint Task Force

Embedded Journalism

Die Truppen der Joint Task Force sind also hervorragend geschult?

Nicht direkt. Ich würde eher sagen, dass die Befehlshaber genau wissen - oder vielmehr: genau wissen müssen -, was sie da tun. Das Geschick der Soldaten selbst kann ich aus meiner Erfahrung nur als mangelhaft beschreiben. Oder lassen Sie es mich so formulieren, Tanja: Wenn wir beide so fahren würden wie die Truppen der Joint Task Force, dann hätten wir unseren Lappen schon längst in Flensburg abgegeben, hahaha!

Im Ernst: Sie stehen sich gegenseitig im Weg herum, haben mit kleinsten Hindernissen schon Probleme und machen nur ganz selten das, was der Kommandant ihnen befiehlt. Anders ausgedrückt: Ich bin mir sicher, dass 90 Prozent der Verluste der Joint Task Force in dem Fehlverhalten der Truppen begründet liegen und das ist schon eine erschreckend hohe Zahl.

So viele schwere Panzer könnt Ihr nur ganz selten befehligen.

In der Tat... Herr Walden, Sie sagten vorhin, dass Sie nicht der einzige Journalist sind, der die Joint Task Force in den letzten Wochen begleitet hat. Beeinflusst diese Medienpräsenz die Arbeit des Militärs in irgendeiner Weise?

Das könnte man denken, Tanja, und offiziell heißt es auch, dass die Außendarstellung der Joint Task Force eine wichtige Rolle spielt. Aber soweit ich das beurteilen kann, sind die Auswirkungen doch sehr gering. Das JTF-Kommando soll für die Erfüllung optionaler, "humanitärer" Einsatzziele gewisse Prämien ausgelobt haben und auf der anderen Seite auch Kürzungen vornehmen, wenn es zu Kollateralschäden kommt. Doch auf die Arbeit von O'Connell und seinen Männern hat das keinen nennenswerten Einfluss.

Reden wir noch einmal über die Verluste der Joint Task Force, die sie gerade bereits angesprochen haben. Wie geht man intern damit um?

Nun ja, man versucht, die Zahl der Opfer in den eigenen Reihen natürlich möglichst gering zu halten. Es gibt neben O'Connell mehrere Soldaten, deren Namen ich kenne, und die begleiten ihn von Mission zu Mission. Sie gewinnen Erfahrung und verbessern zweifellos ihre eigenen Fähigkeiten, weshalb es in gewisser Hinsicht schon Pflicht ist, ihre Leben zu schützen. Aber auch namenlosen Soldaten, die einfach nur Scharfschütze, Sanitäter oder Pilot sind, können sich entwickeln und zwischen den Einsätzen befördert werden, um später ein weiteres Mal zur Verfügung zu stehen.

Es ist übrigens diesen Experten zu verdanken, dass die Joint Task Force überhaupt auf jede Situation reagieren kann. Wenn ein Verbund aus Scharfschützen sowie Sanitätern durch die Berge schleicht und aus der Deckung angreift, dann bedeutet das den fast sicheren Tod für jeden gegnerischen Fußsoldaten, der sich ihnen in den Weg stellt. Auf der anderen Seite sieht ein solcher Verbund gegen auch nur einen einzigen anrollenden Panzer, salopp gesagt, alt aus. Da braucht es dann ebenfalls Panzer oder Soldaten mit Raketenwerfern. Die können übrigens jederzeit aufgenommen werden, aber das geht jetzt zu sehr ins Detail.

Vor einer Mission wählt Ihr erfahrene Offiziere aus.

Und uns geht gerade leider die Zeit aus, Herr Walden, deshalb nur noch eine abschließende Frage: Was macht die Joint Task Force eigentlich, wenn der andauernde Konflikt vorüber ist?

Sie werden das machen, was jede Armee dieser Welt macht, Tanja: Verschiedene Szenarien trainieren und simulieren, sich Freunden aus aller Welt zu Gefechten stellen. Ich denke, dass es auch nach dem Ende ihres aktuellen Einsatzes noch einiges für die Joint Task Force und ihre Kommandanten zu tun geben wird. Ganz abgesehen davon, dass dieser Konflikt ja schon sehr lange andauert.

Herr Walden, vielen Dank für dieses Gespräch und viel Glück da draußen. Passen Sie auf sich auf!

Vielen Dank!

Okay, zurück in die Realität mit zunächst zwei Punkten, über die unser Korrespondent nicht berichten konnte. Erstens, die Präsentation: Joint Task Force sieht, einen vergleichsweise starken PC vorausgesetzt, richtig gut aus. Überzeugt haben mich vor allem die Vielseitigkeit der Umgebungen und die Stärke der Physik-Engine. Wie Gebäude zusammenstürzen und getroffene Einheiten durch die Luft fliegen, das ist schon aller Ehren wert. Zweitens, der Vergleich mit anderen Spielen: Sicher, Joint Task Force ist nicht gerade innovativ, aber es nimmt sich die besten Elemente aus verschiedensten Echtzeit-Strategietiteln der letzten Jahre und verpackt die in dem nicht ganz so verbrauchten Gegenwartsszenario.

Ein sehr, sehr gutes Spiel - wäre da doch nur nicht diese dumme, dumme Wegfindung! Sobald mehr als zwei Panzer gleichzeitig über das Schlachtfeld rollen, gibt die nämlich den Geist auf und versucht häufig nicht einmal, einen Ausweg zu finden, wenn die Truppen mal wieder fest hängen. Gerade bei einem so von der Taktik geprägten Spiel wie Joint Task Force, bei dem es auf jede Einheit und oft auf jede Sekunde ankommt, ist das unglaublich ärgerlich. Wie um alles in der Welt ist das durch die Qualitätskontrolle gekommen? Ich verstehe es nicht.

Die Wegfindung ist aber auch der einzige echte Kritikpunkt, den ich Joint Task Force anprangern kann. Die Missionen sind spannend wie abwechslungsreich, die Geschichte ist ganz nett erzählt, es ist umfangreich, herausfordernd, sieht gut aus - was will man mehr?

Selber das Kommando über die Joint Task Force könnt Ihr ab dem 22. September auf dem PC übernehmen.

8 / 10

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Joint Task Force

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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