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Terminator: Die Erlösung

Tod den Maschinen

Kalt, berechnend und brutal bahnte sich die unaufhaltsame Tötungsmaschine T-800, in Form des damaligen Profi-Body-Builders Arnold Schwarzenegger, ihren Weg durch James Cameron's Terminator. Als verzerrtes Bild einer unmenschlichen, selbstsüchtigen Zeit, geprägt von der Angst vor einem alles Leben vernichtenden Atomkrieg, faszinierte mich dieser einmalige Science-Fiction-Epos schon in jungen Jahren. Ich bestaunte die Effizienz, die Hartnäckigkeit und Kaltblütigkeit der Roboter. War begeistert von ihren Möglichkeiten. Schauderte bei den Gedanken an Maschinen, die ein Bewusstsein erlangen und ihre ehemaligen Meister vom Antlitz der Erde fegen.

Am faszinierendsten waren aber die kurzen Szenen in der Zukunft. Die Apokalypse der Maschinen. Eine strauchelnde Menschheit, die durch ihren eigenen Erfindungsreichtum eine Evolutionsstufe nach unter gepresst wurde. Ein schmutziger Atomkrieg, der nahezu alles Leben auslöschte. Ich stellte mir diese Zukunft vor, erlebte sie in diversen Videospielen und der gleichnamigen Fernsehserie, aber erst mit Terminator: Die Erlösung erwacht sie auch auf der großen Leinwand zum Leben und verwandelt sich in eine abendfüllende Vision des Roboter-Armageddons.

Meine ersten Spielminuten mit der passenden Filmumsetzung: Ein echtes Deja Vu Erlebnis. Wie zur Terminator 2 Premiere 1991, als mir in der ersten Reihe des Kinos ein gewaltigen Terminator-Kopf durch die Flammen entgegen flog, grinste mir ein stilisierter Maschinen-Schädel im Screening-Kino von Warner entgegen. Statt in einen kleinen, traurigen Verschlag, lud der Publisher in seine heiligen Hallen, um der Größe der Franchise gerecht zu werden. Doch kann es Grin und Evolved Games wirklich gelingen, die Pechsträhne der Terminator-Spiele zu durchbrechen (seit 10 Jahren kein annehmbares Spiel!) und gleichzeitig auch noch eine gelungene Filmumsetzung abzuliefern?

Vorne hart, hinten weich: Der T-7.

Zeitlich vor John Connors Aufstieg zum Rebellen-Führer und damit vor dem Film angesiedelt, müsst Ihr den Helden in spe durch die ersten Angriffe gegen Skynet führen und neun Missionen lang am Leben erhalten. Begleitet werdet Ihr dabei von Eurem Kumpel Brian Wilson, den im Splitscreen-Offline-CoOp ein menschlicher Mitspieler übernehmen darf. Für eine Online-Variante hat es leider nicht gereicht, was angesichts der Gameplay-Mechaniken ein echter Jammer ist.

Denn Terminator: Die Erlösung ist ein reinrassiger Third-Person-Shooter, der ganz in Gears of War-Manier die Deckungsarbeit in den Vordergrund stellt. Eure Gegner sind nämlich keine anderen Menschen, sondern, wie sollte es auch anders sein, stahlharte Roboter, die Ihr mit normalen Schusswaffen nur an speziellen Schwachpunkten verwunden könnt. Der Krabben-hafte T-7 zum Beispiel wendet Euch stets seine gepanzerte Seite zu. Sturmgewehr-Treffer prallen hier einfach ab. Ihr müsst ihn von hinten erwischen, wo die Kühlung seines Antriebs liegt.

Um dies zu erreichen, gibt es zwei Wege: Variante 1 ist deutlich riskanter. Dazu müsst Ihr in Rambo-Manier auf sein elektronisches Auge schießen, ihn so kurz bewegungsunfähig machen und ihm blitzschnell von hinten eine Salve reinjagen. Leider beharken Euch währenddessen seine metallischen Freunde und Euer schwacher Fleischsack wird schnell in biologisches Schmiermittel verwandelt.

T-600 Gruppenbild mit explosiver Überraschung.

Für Variante 2 benötigt Ihr die Hilfe Eurer Partner. So lange Ihr Euch nämlich ruhig verhaltet und Euer menschlicher oder künstlicher Mitspieler die Blechdosen mit Dauerfeuer belegt, könnt Ihr Euch von Deckung zu Deckung in deren Rücken schleichen und sie so aus dem Weg räumen. Damit Ihr auch in einem Stück ankommt, könnt Ihr mit dem Analogstück zwischen den unterschiedlichen Deckungsmöglichen, etwa Beton-Pfeiler, Metall-Kisten und Auto-Wracks, auswählen.

Euer Held flitzt dann auf Knopfdruck einen Bereich weiter und bekommt so keine Lebensenergie abgezogen, die sich hier erst am nächsten Checkpoint regeneriert. Im CoOp-Modus könnt Ihr Euch übrigens gegenseitig wiederbeleben, alleine seid Ihr nach genügend Treffern schlicht tot. Schade nur, dass die KI der Mitstreiter weder gelenkt werden kann noch sonderlich taktisch agiert. Wenn Ihr keinen menschlichen Sandsack zur Hand habt, müsst Ihr oft viel zu lange auf eine göttliche Eingebung des Computers warten. Die KI der Terminatoren funktioniert dagegen tadellos. Bewegt Ihr Euch ungeschützt, bemerken sie Eure Flanken-Angriffe und schneiden Euch den Weg ab. Eine problematische Angelegenheit, wenn genau zu diesem Zeitpunkt die Deckungs-Mechanik äußerst inkonsistent funktioniert.

In diesem artikel

Terminator: Die Erlösung

iOS, PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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