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Tom Clancy's Splinter Cell: Conviction

Auf der Flucht

Ich muss zugeben, ich war mehr als überrascht, als der neue Sam Fisher auf den Ubidays die Bühne betrat. Oder besser die übergroßen Leinwände. Lange Haare, ungepflegter Bart. Irgendetwas stimmte nicht.

Sam Fisher auf der Flucht. Er ist in einen politischen Hinterhalt geraten, ohne sich vorher nach einem Ausgang umzusehen. Eigentlich untypisch für ihn, aber bei Verschwörungen dieser Art bringen auch die besten Nachtsichtgeräte kein Licht ins Dunkel. Jetzt wird er gejagt – von ehemaligen Freunden oder besser Kollegen, die er für Freunde hielt.

Keine Waffen, keine Ausrüstung, kein technischer Schnickschnack. Seine schwarze Arbeitskluft hat er eingetauscht gegen eine verwanzte Kapuzenjacke. Genaue Details, wie es dazu gekommen ist, wurden bislang nicht verraten und wir können nur hoffen, dass das bis zum Release auch ein gut behütetes Geheimnis bleibt. Es wäre zu schön, wenn man das selbst herausfinden könnte.

Wie schon Double Agent spielt auch Conviction zum Teil bei Tageslicht. Was seit der Bekanntmachung für reichlich Trubel gesorgt hat, stellt sich als höchst interessanter Aspekt des Spiel dar. Das Versteckspiel gewinnt nämlich wieder an Bedeutung. Und wo versteckt man sich bei Tageslicht? Man mischt sich unter das Volk.

Und so beginnt die knapp 15-minütige Demonstration während der Ubidays. Sam läuft eine Treppe hoch, zieht die Kapuze tief ins Gesicht und steht plötzlich auf einem Platz im Washington Park. Überall Menschen. Einige gehen spazieren, andere stehen in kleinen Gruppen zusammen und diskutieren die Ereignisse des Tages. Nur nicht auffallen.

Die Menschen wurden sehr unterschiedlich gestaltet, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Sam bleibt etwas zu lang bei einer Menschentraube stehen, die ihn argwöhnisch anschaut. Das erhöht die Aufmerksamkeit eines Cops, der gerade im Park Patrouille geht – eine entsprechende Balkengrafik rechts unten am Bildschirm gibt den Grad an, vergleichbar mit dem Licht/Dunkel-Balken vergangener Episoden. In diesem Fall schlägt das Warnsignal nur halb aus. Der Polizist läuft nicht, aber er geht Sam Fisher hinterher. Er lässt sich abschütteln, indem man sich geschickt durch den Park manövriert. Wem das zu aufwendig ist, der entscheidet sich für die schnellere Alternative: Ab in eine Seitengasse ohne Zeugen. Stehen bleiben und warten. Ein Schlag ins Gesicht, Knie in den Magen, mit der Faust auf den Rücken, die Kapuze wieder zurecht gerückt und zurück ins Getümmel.

Das ganze wirkt dabei atmosphärisch sehr dicht. Wenn man nach Vergleichen sucht, dann muss man sie im Filmbereich suchen. Mir fallen jetzt keine Titel ein, aber Ihr wisst schon: Böser Bube wird verfolgt, rettet sich in einen zufällig gastierenden Jahrmarkt und verschwindet. So ähnlich muss man sich das vorstellen.

Büroeinrichtung statt einer schallgedämpften Automatik.

Natürlich muss Sam dennoch Aufgaben erfüllen. Zum Beispiel muss er in einen bestimmten Teil des Parks, der jedoch ständig bewacht wird. Hier helfen nur Ablenkungsmanöver. Sam kann einer Frau das Notebook entreißen und auf den Boden werfen. Die umstehenden Menschen reagieren darauf zum Teil verwirrt, zum Teil mit Beschimpfungen. Auf alle Fälle genug, um die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zu ziehen, ohne völliges Chaos auszulösen. Sam schlägt einen großen Bogen und kommt so an sein Ziel.

Die Möglichkeiten, mit der Umgebung zu interagieren, sind dabei vielfältig. In obigem Beispiel hätte Sam auch jemanden schubsen oder verärgern können. Oft geht es aber darum, mit all den Gegenständen umzugehen, die das reale Leben abseits von Third Echolon bereit hält. So lassen sich Eingänge verbarrikadieren, indem man Tische und Stühle übereinander stapelt. Und je mehr man stapelt, desto stabiler und sicherer wird’s. Das gab es in der Form sicherlich noch nicht. Funkgeräte lassen sich niedergeschlagenen Gegnern abnehmen und damit die Gespräche der Verfolger abhören. Sachen, die während einer Handgreiflichkeit durch den Raum geflogen sind, können wieder an ihren angestammten Platz zurückgestellt werden. Ein umgeworfener Stuhl oder ein Drucker am Boden, könnte verräterisch sein.

In diesem artikel

Splinter Cell: Conviction

iOS, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Andre Wirges

Contributor

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