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Trackmania DS

Ohne Community

Es gibt mehrere Dinge, die Trackmania auf dem PC ausmachen. Zum Beispiel die einfache Spielbarkeit, ein leichter Einsteig oder der Editor, mit dem man fröhlich verrückte Kurse bastelt. Und dann wäre da ja noch die Community, ein integraler Bestandteil von Trackmania United Forever. Mit wenigen Mausklicks rast man online um die beste Zeit, versucht einen guten Platz im Leaderboard zu erzielen und zieht sich in Sekundenschnelle die Dutzenden Strecken der User auf den Rechner.

Und genau dieses wichtige Community-Element glänzt in Trackmania DS leider mit Abwesenheit. Klar, man kann Einzel- und Multi-Karten-Spiele in den Varianten Zeitrennen, Runden, Meisterschaft und Hotseat absolvieren, doch das ist eben nicht dasselbe. Es fehlt einfach dieser globale und nationale Wettbewerb mit anderen Spielern. Wo lässt sich noch ein Sekündchen rausholen, um den bisherigen Spitzenreiter zu schlagen? Diesen Reiz verspürt man hier nur sehr begrenzt.

Dafür hat es aber der Editor in die DS-Variante geschafft. Wie gewohnt steckt man hier Streckenteil um Streckenteil aneinander und erschafft so eigene Kurse. Ob verrückt oder normal, spielt dabei keine Rolle. Insgesamt lassen sich 60 Kreationen auf der Cartridge speichern und anschließend befahren oder mit anderen Handhelds austauschen. Nicht ganz optimal verläuft hingegen die Bedienung des Bastelkastens.

Trackmania DS - Trailer

Insbesondere die 3D-Ansicht stellt sich auf dem kleinen Bildschirm oftmals als hinderlich heraus. Die Kamera dreht man durch Betätigung der linken Schultertaste und einer Bewegung des Stylus, allerdings kann man oft nur schwer abschätzen, ob das jeweilige Teil sich nun an der korrekten Stelle befindet. Zumindest nicht, ohne mehrmals die Perspektive anzupassen. Eine feste Ansicht wie auf dem PC wäre die optimalere Lösung gewesen.

Gut auf den Handheld übertragen konnten die Entwickler den kinderleichten Einstieg und die einfache Spielbarkeit. Rennen wählen, Gas geben und ab geht die Post. Unkompliziert, einfach, spaßig - und doch irgendwie herausfordernd. So, wie man es von Trackmania kennt. Mit Stadion, Wüste und Rallye stehen zwar nur drei Themenbereiche (sieben auf dem PC) zur Verfügung, aber diese teilen sich wiederum in verschiedene Schwierigkeitsgrade und Spielmodi auf.

In den normalen Rennen rast man wie gewohnt gegen Ghostautos um die Bestzeit in den Kategorien Gold, Silber und Bronze. Die Plattform-Kurse sind derweil mit Hindernissen, Löchern und Sprungschanzen gespickt. Zeit spielt hier keine Rolle, es zählt lediglich die Zahl der Versuche, die man benötigt, um die Ziellinie zu erreichen. Im Puzzle-Modus bezieht man schließlich den Editor mit ein. Das Spiel gibt Start-, End- und Checkpoints vor, die man mit den in begrenzter Menge vorhandenen Bauteilen miteinander verbinden und schließlich noch die vorgegebene Zeit schlagen muss – ein alles andere als leichtes Unterfangen.

Jeder Themenbereich verfügt außerdem wieder über einen jeweils eigenen Wagen. Im Stadion sind das beispielsweise die Rennwagen, die an einen F1-Flitzer erinnern, während man in den Rallye-Abschnitten logischerweise mit entsprechenden Autos auf die Jagd nach der Bestzeit geht.

Solche Strecken gehören einfach zu Trackmania.

Probleme macht lediglich das Vehikel, das in der Wüste zum Einsatz kommt. Die Karre scheint bei Steigungen oftmals mit dem Heck ein wenig in den Boden zu rutschen, was wiederum für einen spürbaren Geschwindigkeitsverlust und damit verbundene Nachteile sorgt. Hin und wieder fiel der Blechkasten auf vier Rädern gar nach einem Sprung einfach mitten durch die Strecke hindurch. Letzteres trat zum Glück aber eher selten auf. Trotzdem sollte das natürlich unter keinen Umständen passieren.

Sieht man mal davon ab, präsentiert sich Trackmania DS in einer ordentlichen und flüssigen 3D-Grafik, die Strecken und Fahrzeuge zwar in einer ansprechenden Qualität darstellt, in Sachen Details abseits der Kurse aber verständlicherweise nicht mit der PC-Variante mithalten kann. Zudem stören immer mal wieder Clipping-Fehler das Gesamtbild, wodurch man erkennt, wo genau die einzelnen Bauteile miteinander verbunden wurden.

Dass ich Trackmania wirklich mag, sieht man den hohen Wertungen der PC-Version recht deutlich an. Die DS-Umsetzung enttäuscht mich jedoch stellenweise, was nicht zuletzt an den fehlenden Community-Elementen liegt. Gerne würde ich eine höhere Note vergeben, doch gerade dieser wichtige Bestandteil sorgt am PC für eine dauerhafte Langzeitmotivation. Wo man im Internet praktisch immer eine ganze Menge Konkurrenten findet, werden Freunde nicht immer Lust zu einer kleinen Runde haben.

Alleine wird man sich mit dem Editor, den Herausforderungen und der spaßigen Rekordjagd dennoch eine ganze Weile beschäftigen können, aber irgendwann ist aus diesen drei Themengebieten eben doch die Luft raus und die Cartridge voll. Auf anderen Systemen würde eine Umsetzung meiner Meinung nach wahrscheinlich besser an das Original heranreichen. Mein Wunsch wäre daher, dass man ein Trackmania für Xbox 360 und PlayStation 3 ernsthaft in Betracht zieht.

Trackmania DS steht bereits in den Händlerregalen.

7 / 10

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TrackMania DS

Nintendo DS

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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