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Trine

Aller guten Dinge sind Trine

"Ohne ein Nachfolger zu sein, war auch dieses Spiel wieder wahrlich 'Another World'."

Trine ist super. Da habt ihr euren Test! Spart euch den Text, scrollt - vielleicht - noch nach unten, um einen Blick auf die Zahl zu werfen (obwohl - braucht ihr nicht: 9/10) und besucht dann sofort Gamesplanet oder Steam und ladet es euch herunter. Trine bereut man nicht. Niemand wird das. Klar, die 30 Euro für ein Spiel, von dem man noch nie etwas gehört hat, klingen vielleicht ein wenig viel. Nach nur fünf Minuten wundert man sich aber nicht mehr über das stolz geglaubte Preisschild, sondern eher darüber, dass man noch nie etwas von diesem Spiel gehört hat.

Noch da? Nun gut. Vielleicht verlier ich ja doch noch ein paar hundert Worte darüber. Denn eigentlich gibt es doch eine ganze Menge zu erzählen, über das Spiel der Finnen von Frozenbyte, die 2005 mit dem ordentlichen Von-oben-Shooter Shadowgrounds von sich Reden machten. Wie schon Shadowgrounds wirft auch Trine traditionelle Spielelemente mit modernster Technik in den Brenner. Wenn das Debüt ein neumodisches Alien Breed war, dann ist Trine nun ein aktueller Remix von The Lost Vikings und Prince of Persia. Ein fabelhaft aussehender Plattformer, der das Genre durch Physik und Schwerkraft so logisch und zeitgemäß erscheinen lässt, wie das bisher nur LittleBigPlanet konnte.

Die Story beginnt wie jeder zweite schlechte Witz auf einer Fantasy-Convention und hält auch sonst wenig Überraschungen parat: Ein Magier, ein Diebin und ein Ritter kommen in ein Schloss. Kein Shakespeare, nicht einmal Tolkien oder gar Rowling, doch das will das Spiel auch gar nicht. Es meint das alles gar nicht so ernst, es sucht einfach nur drei Figuren mit bestimmten Talenten, die nun einmal rein zufällig gut in das Orkse- und Elfen-Millieu passen.

Trine - Trailer

Wir haben also einen Typen, der zaubern kann, ein agiles Weibsbild, das mit Pfeilen um sich schießt wie RTL mit fragwürdigen Moderationstalenten, und einen Mann fürs Grobe, der die Skelettkrieger zum Erliegen bringt wie die Berliner S-Bahn. Also dauerhaft und in Trümmern. Durch das namensgebende Artefakt, das Trine, das alle drei am Ende des kurzen Tutorials berühren, sind ihre Seelen untrennbar miteinander verbunden. Eine weitere bequeme Dreingabe aus der Welt der Fantasy-Literatur, die eigentlich nur zur Rechtfertigung dient, warum man immer nur einen Charakter zur Zeit steuert und jederzeit über die 1, 2, 3-Tasten zwischen ihnen wechseln darf.

Die Aufspaltung der möglichen Aktionen des Spielers auf drei Charaktere mit jeweils eigenem Lebenskraft- und Energiebalken sorgt für ein interessantes Wechselspiel in dem Plattformer, bei dem es trotz wunderhübscher 3D-Grafik nur nach links, rechts, oben und unten geht. Der Zauberer taugt zum Beispiel nicht im Kampf, zeichnet dafür aber per Mauszeiger anfangs Kisten, später längliche Stege und (noch später) schwebende Plattformen in die Welt hinein und lässt diese oder andere Objekte mit Gedankenkraft schweben.

So stapelt er aus Kisten Treppen oder Brücken, schubst mit einem levitierenden Gegenstand Erfahrungs-oder Energie-Phiolen von unerreichbaren Vorsprüngen und spießt einen seiner Kästen auf drohend vorstehende Stacheln auf, um die Todesfalle in einen sicheren Tritt zu verwandeln.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Trine

PS3, PC, Mac

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Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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