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Warhammer 40K: Dawn of War II

Hard to understand, hard to master

Auf „Easy“ reicht nur eine erfolgreiche Strategie, was schnell langweilig wird. Wer sich an „Primarch“ wagt, muss seine Ausrüstung und die richtigen Einheiten auswählen, um nicht gnadenlos niedergemacht zu werden. Wer zum Beispiel sein schweres Waffenteam mit einem Raketenwerfer statt einem Maschinengewehr aka Schweren Bolter ausrüstet, bekommt gegen große Infanterie-Armeen Probleme. Wer wiederum gegen einen Endgegner kämpft, der anfällig ist gegen Nahkampfangriffe, aber weder ein entsprechendes Spezialteam mitnimmt noch seinem Helden ein Schwert in die Hand drückt, wird gerade auf „Primarch“ viele Anläufe brauchen, um ihn endlich in die Knie zu zwingen.

Die Ausrüstungsgegenstände besitzen ähnlich Diablo sehr unterschiedliche Werte, die auch farblich markiert sind. Elite-Gegenstände zeichnen sich durch eine grüne Markierung aus, epische wiederum durch eine blaue. Sie bieten mehr Feuerkraft, Energie- und Lebensenergie-Abzug, prozentuale Chancen auf Umgebungsschaden oder eine höhere Genauigkeit. Da Ihr die besten Schmuckstücke oft bei optionalen Missionen bekommt, gilt es auch hier, weise zu wählen, um das eigene Team zu perfektionieren.

Neben dem Oberkommandierenden, der vor allem als Nahkämpfer brilliert, leitet Sergeant Cyrus eine Infiltrations-Einheit, Tarkus vielseitige Taktik-Marines, Avitus ein schweres Waffenteam und Thaddeus blitzschnelle Sprungtruppen. Später kommt noch ein dicker Cybot hinzu, der als einziges Fahrzeug in der Kampagne durch die meisten Infanterie-Waffen nahezu unverwundbar ist.

Die eigentlichen Missionen erinnern oft mehr an ein Rollenspiel-Dungeon als eine klassische Strategie-Karte. Euer ausgewähltes Team wird an das eine Ende der Karte geworfen, muss bestimmte Ziele erfüllen und in den entsprechenden Aufträgen einen Boss erledigen. Im Level verteilt gibt es Nachschubpunkte, die es Euch erlauben, verlorene Truppen wieder aufzufüllen. Die Anführer sterben nie vollkommen, sondern werden einfach bewusstlos. So lange noch ein Sergeant überlebt, könnt Ihr alle Teams zum Leben erwecken und nach dem Rückzug wieder aufladen.

Der Ausrüstungsbildschirm kann mit jedem Rollenspiel mithalten.

Da Euch die Gegner nur selten verfolgen und Ihr durch das Auslösen der Rückzugsfunktion deutlich weniger Schaden nehmt, kommt es nur sehr selten zum Notfall-Rückzug, der eintritt, wenn alle Figuren bewusstlos sind. Gewonnene Erfahrung und zufällig gedropte Gegenstände dürft Ihr behalten. Ihr müsst die Mission beim nächsten Angriff aber wieder von vorne beginnen.

Relic hat hierbei ganz bewusst auf eine Speicherfunktion verzichtet. Die meisten Aufträge dauern nur ca. 10 bis 20 Minuten dauern und erinnern mehr an eine MMORPG-Instanz. Freies Speichern würde das Spiel zu einfach gestalten und die Spielbalance auseinander reißen. Denn gerade die höheren Schwierigkeitsgrade sollen den Spieler fordern. Nur bei einigen ausufernden Story-Missionen ist dieser Umstand ein echtes Problem und recht nervig. Insgesamt kann man rund 30 Stunden in die Kampagne versenken. Je nach Schwierigkeitsgrad wird aber schon nach ca. 15 Stunden der letzte Level freigeschaltet. Um die Teams auf Maximal-Stufe zu hieven und den Burschen ein perfektes Ausrüstungsset zusammenzustellen, braucht man jedoch Dutzende weitere Zusatzmissionen. Auf „Primarch“ ein absolutes Muss, um den beinharten Abschlusslevel zu überleben.

Unser Cyborg zerlegt einen Tyraniden-Boss.

Wenn es gar nicht mehr anders geht, könnt Ihr per Online-CoOp einen Freund hinzuholen. Einfach vor dem Laden der Kampagne einen Kollegen einladen, dieser übernimmt dann die Hälfte der Truppen, was auf höheren Leveln mit einem halben Dutzend Fähigkeiten pro Einheit eine echte Erleichterung ist.

Über jeden Zweifel erhaben und absolute Genrespitze ist die Grafik. Animationen, Details und das einmalige Physik-System befördern die Feuergefechte auf Kino-Niveau. Unterstützt durch satte One-Liner werden Gegner durch die Gegend geschleudert, zerfetzt oder schlicht in den Boden gestampft. Mit steigender Tyraniden-Verseuchung sorgen außerirdische Sporen für einen giftig wirkenden Nebel und das grüne Paradies von Typhon verwandelt sich in eine lebende Hölle. Auch Sound-Effekte, Sprachausgabe und Musik-Untermalung sind erstklassig. Die deutschen Synchron-Stimmen agieren zwar mal wieder recht lustlos, doch dank Steam könnt Ihr jederzeit auf die englische Spur umstellen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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