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Wolfenstein RPG, Space Invaders IG

Plus Minigore und Knights Onrush

Natürlich, Space Invaders ist Kult, aber sagt man das nicht über vieles, womit man sich trotzdem nicht freiwillig beschäftigen würde? Das Teil ist ungefähr zusammen mit den Dinosauriern auf die Welt gekommen, schenkte uns die putzigsten Aliens ever und versüßte eine Futurama-Folge. Alles klasse, aber das lässt sich doch nicht mehr auf modern trimmen. Schon gar nicht erfolgreich und sinnvoll.

Space Invaders: Infinity Gene

Größe: 22 MB
Preis: 3,99 Euro (Stand 14.8.)
Entwickler: Taito
Testversion: Nein

Von wegen. Space Invaders: Infinity Gene stellt nicht nur die Königsklasse des Shoot´em´Up auf dem Apple dar, es dürfte womöglich sogar das vielleicht aktuell beste Spiel dieses Genres auf irgendeiner Konsole sein. Um das zu erreichen, musste das ehedem so schlichte Ballerspielchen der 70er jedoch drastisch umgestrickt werden.

Vorbei ist es mit dem simplen Aufbau „oben die Aliens, unten der heroische Verteidiger“. Das wird euch für ein paar Sekunden gezeigt, dann geht es richtig los. Es wird gescrollt, immer neue Formationen geschicktester Alienschwärme rauschen herein, überraschen euch mit immer neuen Tricks und auch ihr habt ganz neue Möglichkeiten. Die gesammelten Punkte dienen diesmal nicht nur dem Potenzvergleich, sondern auch als Erfahrungspunkte für das Freischalten von lebenswichtigen Extras. Zielsuchende Laser, Schockwellenkanonen und vieles mehr erleichtern die Aufgabe, am wichtigsten dürfte allerdings das freie Bewegen auf dem Screen sein. Je weiter ihr spielt, desto unglaublicher, komplexer und erfüllender präsentiert sich Space Invaders und das verwandelt diese Adaption eines Originals in etwas Wundervolles und Eigenständiges.

Das gilt auch für die technische Aufbereitung. Mit wenigen Linien, Farben und Formen schafft Space Invaders den Brückenschlag zwischen dem zwangsweisen Minimalismus früherer Tage und hochmodernem Retro-8-Bit-Design beinahe künstlicher Entfaltung. Der Sound kombiniert die ikonenhaften Effekte mit simplen, aber treibenden Beats, die gekonnt Tempo und Stil der sehr unterschiedlichen Stages aufnehmen. Und als besten Bonus lässt euch Space Invaders: Infinity Gene einen beliebigen Song aus eurer Musikbibliothek wählen, analysiert diesen kurz und generiert euch einen dazu mehr oder weniger passenden individuellen Stage. Im Ergebnis lässt sich durchaus sagen, dass Creature Features „Greatest Show Unearthed“ und Hans Zimmers „503“ zwei sehr andersgeartete, aber gänzlich erfrischende Vergnügen im Bereich des Ballerbusiness boten.

Xbox Live Arcade hat Geometry Wars, PSN Super Stardust HD und Apple kann jetzt mit Space Invaders: Infinity Gene hausieren gehen. Dem Ballerspiel, das ein ältliches Genre mit einem Wirbelsturm vom Staub befreit und es uns auf eine Weise neu sehen lässt, die man kaum für möglich hielt. Es gibt für Apple-Eigner keine Ausrede, hier beim Preis von 4 Euro zu zögern. Und Taitos kleines Meisterwerk stellt einen sehr guten Grund dar, das MP3-Telefon-Crossover als Spielkonsole wirklich ernst zu nehmen.

Minigore

Größe: 15 MB
Preis: 0,79 Euro (Stand 14.8.)
Entwickler: Chillingo
Testversion: Nein

Chillingo scheint sich darauf zu spezialisieren, das Meiste aus euren 79 Cent zu machen. Knights Onrush bot schon solide Kost und das ebenso fluffige wie herrlich übertrieben blutige Minigore lässt euch als geschrumpftes und doch schwerbewaffnetes Playmobilmännchen auf nicht endende Horden von Monstern los. Auf dass ihr möglichst lange auf den eckigen Stummelbeinen bleibt.

Das ist nichts Innovatives, um genau zu sein, ist es Llamatron in bester Reinstkultur, aber wenn man es richtig macht, ist das ja nichts generell Verkehrtes. Mit einem Daumen für die Lauf- und einem für die Schussrichtung lässt es sich elegant lenken und schnell verfällt der geneigte Ballerkünstler in die gewünschte Punktejagdtrance.

Der witzige, vor grimmiger und damit im Knuddelstil geradezu hinreißend überzogene Charakter des Ballerhelden rundet ein gelungenes, kleines Snackspiel perfekt ab, das eine mittlere Nahverkehrstour sehr kurz werden lässt, selbst wenn es sich vielleicht nicht ganz mit dem Ballerschwergewicht dieser Ausgabe messen kann. Kleiner, freundlicher Fun für die Mittagspause und zu einem Preis, der vergessen lässt, dass Abwechslung in anderen Spielen zu finden ist, aber nicht in Minigore.

All diese schönen Spiele sind für iPhone/iPod über den deutschen App-Store erhältlich. Nur Wolfenstein RPG nicht. Das finet sich für den Moment nur in den App-Stores anderer Länder.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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