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Xyanide: Resurrection

Flieg mir das Lied vom Tod

„Finde die Hexe und führe sie der Gerechtigkeit zu!“ Mit diesen Worten beginnt das neueste PSP-Baller-Abenteuer, das gerade in Sonys Download-Geschäft aufgeschlagen ist. Während Sony seine Spiele für PSPgo verschenkt, müssen andere Hersteller immer noch Geld für ihre Arbeit verlangen. Zum Glück sind 9,99 Euro nicht die Welt. Das nämlich kostet Xyanide: Resurrection ab sofort im PlayStation Network. Doch so neu ist die Geschichte in Wahrheit gar nicht. Inhaltlich unterscheidet sich der 1,343-Gigabyte-Download nicht von der 2007 veröffentlichten UMD-Variante. Ihr jagt mit eurem Raumschiff noch immer der Hexe Aguira nach und ballert dabei aus allen Rohren.

Das Geräusch aus eurer Bordkonsole klingt wie das Signal einer Luxuslimousine, die ihren Fahrer vor dem Einparken gegen eine Hauswand warnt. „Eintreffende Rakete“ blinkt parallel in roten Buchstaben auf dem Schirm, als euch der Weltraumtorpedo am Auspuff klebt. Mit ein paar Schlenkern und Haken bekommt ihr das Geschoss vor euer Fadenkreuz und eliminiert die Gefahr. Schnell lernt ihr, dass euer bester Freund sich rechts oben auf der Mattscheibe befindet und Radar heißt. Denn eure Angreifer kommen als allen Ecken und ohne die Anzeige wüsstet ihr kaum, in welche Richtung ihr euch wenden sollt.

Die Spielmechanik von Xyanide erinnert an Fadenkreuz-Schießereien wie Rez oder Panzer Dragoon. Mit einer Ausnahme: Ihr könnt euch frei um die eigene Achse drehen. Nur Loopings erlaubt das Spiel nicht. Die Level-Schläuche selbst laufen als Filme im Hintergrund und lassen sich durch eure Aktionen nicht beeinflussen. Die Bewegungsfreiheit eures Raumschiffs ist dringend nötig, da die Gegner euch gerne in den Rücken fallen.

Das Schutzschild-Extra hilft gegen großes Schussaufkommen.

Habt ihr euch daran gewöhnt, gelingt es einwandfrei, auch größere Angreifergruppen abzuräumen und die von den Bösewichten zurückgelassenen Objekte aufzuklauben. Manchmal gibt es Bonusleben oder zusätzliche Feuerkraft, meistens aber sogenannte „Xyanide“. Mit dieser Substanz erwerbt ihr nach einem Abschnitt Extras für die vier Waffenschächte eures Gleiters.

Punkten könnt ihr im Spiel hauptsächlich, indem ihr die Feinde schnell hintereinander erledigt. Das erhöht euren Multiplikator. „Kill-Chain“ nennt das das Spiel. Ab und an tauchen durch ein Extra auch grüne Geisterfratzen auf, die ordentlich zu Buche schlagen, sofern ihr möglichst viele abknallt. Doch Punkte dürften zunächst kaum eure Sorge sein. Das Überleben steht im Vordergrund – Xyanide: Resurrection ist härter als als ein drei Wochen altes Bauernbrot!

15 Levels gibt es alles in allem zu erkunden. Nach dem ersten Abschnitt könnt ihr wie bei Darius in einem Level-Baum den nächsten auswählen. Je weiter oben, desto leichter. Angeblich. Die Wahrheit ist: Selbst wenn ihr den grundlegenden Spielablauf beherrscht, haut euch Xyanide gerne mal einen Endboss in die Weichteile, der euch alle gesammelten Leben und Bomben raubt. Game Over. Das passiert selbst dann, wenn ihr das einfachste Level und zu Beginn den leichtesten Schwierigkeitsgrad wählt. Fair sieht anders aus.

Der Radar rechts oben zeigt, von wo überall Gefahr droht.

Immerhin dürft ihr nach jedem Abschnitt speichern und somit in eurem jeweiligen Schicksalslevel neu beginnen. Bis ihr den Abspann seht, heizt euch die Hexe gerne mit martialischen Sprüchen wie „Spüre meinen flammenden Zorn!“ oder „Dein Blut wird in die roten Flüsse Mardars einströmen!“ an. Um wirklich alles einmal gesehen zu haben und vielleicht auch mal eine Mehrspieler-Partie zu wagen, seid ihr eine Weile beschäftigt.

Was hat dieses Spiel für eine Odyssee hinter sich! Zunächst als einer der letzten Titel für die erste Xbox nur in USA veröffentlicht, erschien es 2007 leicht überarbeitet und mit dem Untertitel „Resurrected“ versehen doch noch in Europa für PSP, PS2 und PC. An und für sich ist Xyanide: Resurrection ein solides Ballervergüngen. Trotz frustrierender Momente. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit verbeißt man sich ordentlich in die rasanten Weltraumgefechte. Ein Meilenstein der Spielfreude erwartet euch allerdings zu keinem Zeitpunkt.

An dieser Stelle noch ein Hinweis: Während des Tests hat im ersten Drittel des Levels 3.2 die Download-Version regelmäßig übel geruckelt – im Gegensatz zur alten UMD-Variante, die hier flüssig läuft. Ein Problem mit der verwendeten Speicherkarte? Schwer zu sagen. Auch das Spiel von zwei neuen Memory Sticks Pro Duo (SanDisk 4 GB und 8 GB) zu starten, hat das Problem nicht gelöst. Oder liegt es an der verwendeten PSP 1001 mit Firmware 6.20? Ohne den Fehler hätte Xyanide: Resurrection jedenfalls noch eine knappe 5er Wertung bekommen.

Xyanide Ressurrection ist als Download für PSP und PSPgo erhältlich. Es existieren ebenfalls ältere Veröffentlichungen auf Disc für PSP, PlayStation 2 und PC.

4 / 10

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In diesem artikel

Xyanide Resurrection

PS2, PSP, PC

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Über den Autor

Joachim Hesse

Contributor

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