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30 Jahre NES und warum das ein Grund zum Feiern ist - Kommentar

Setzt mit uns die Nostalgiebrille auf. Was war euer NES-Schlüsselerlebnis?

Am 15. Juli 1983 veröffentlichte Nintendo das NES in Japan, das damit heute auf den Tag genau 30 Jahre alt wird.

Aber warum sollte euch das überhaupt interessieren, wenn ihr in den 80ern nicht damit gespielt habt oder selbst bis zum heutigen Tag keinen Kontakt mit dem grauen Kasten hattet? Ganz einfach: Weil das NES die Videospielindustrie nach ihrem vollkommenen Absturz noch im selben Jahr zurück in die Haushalte dieser Welt brachte. Zwar mussten Nord Amerika und Europa noch zwei bis drei Jahre auf die Einführung warten, was heute mittlerweile undenkbar ist. Trotzdem läutete das Gerät einen neuen Start für Konsolen ein, ohne den wir wohl keine Xbox One oder PlayStation 4 sehen würden.

So wie man über Generationen hinweg den Begriff der Spielkonsole maßgeblich definierte, wurden auch in Sachen Spiele einige wichtige Grundsteine gelegt. Obwohl die meisten Titel für das System aus heutiger Sicht primitiv wirken, zeigten sie schon damals ein Verständnis für Design, von dem bis heute noch viele Entwickler weit entfernt sind. The Legend of Zelda, Castlevania, Mega Man oder Super Mario Bros. sind vielleicht nicht die besten Spiele ihrer jeweiligen Reihen. Dafür boten aber alle bereits die zentrale Struktur, auf der in den Folgejahren aufgebaut wurde. Noch immer erkundet ihr in Zelda eine freie Oberwelt und erhaltet neue Gegenstände in Dungeons. Castlevania behält in den meisten Fällen Draculas Schloss bei und selbst Mega Man dreht sich im Grunde nur um einen Roboter, der springt und schießt. Außenrum hat sich viel verändert, doch die etablierten Grundpfeiler gab es schon auf dem NES. Nur dass sie damals für offene Münder sorgten. Und dann sind wir noch nicht einmal bei den Spielen angekommen, die sich durch diese Vorreiter erst inspirieren ließen.

Schlichtes Design, vier Knöpfe und ein Steuerkreuz - mit dem NES-Rechteck war der Archetyp des Konsolen-Controllers geboren.

Für mich bleibt die Optik der Konsole ein zeitloses Design.

Ein wichtiger Faktor der noch heute makellos guten Spielbarkeit vieler dieser Titel ist sicherlich auf das Design des Controllers zurückzuführen. Schlichtes Design, vier Knöpfe und ein Steuerkreuz - mit dem NES-Rechteck war der Archetyp des Konsolen-Controllers geboren. Besonders das Kreuz stellte sich als Revolution für die Spielwelt heraus und findet sich bis heute auf modernsten Eingabegeräten wieder. Zudem sorgte Nintendo erstmals für eine Zertifikation der Spiele. Dieser Eingriff verhinderte natürlich nicht vollends verhindern, dass das System auch grauenhafte Spiele erhielt. Und doch schränkte dies die Zahl an veröffentlichten Produkten erheblich ein. Die vollkommene Überflutung des Marktes durch virtuellen Spiele-Müll sank auf eine überschaubare Auswahl und half so sowohl der Industrie als auch den Kunden.

Jetzt aber genug mit den Fakten. Es wird Zeit für die rosa Nostalgiebrille und eine Welle von Erinnerungen, zu dessen Austausch ihr herzlichst eingeladen seid. Meine persönliche Erfahrung mit dem NES begann leider erst nach seiner Blütezeit, da zu meiner Geburt zumindest in Japan bereits das Super Nintendo in den Startlöchern stand. Früher Kontakt entstand also nur durch Besuche bei Freunden oder Bekannten meiner Eltern. An die damalige Erfahrung kann ich mich leider kaum erinnern. Erst gegen Ende der 90er schaffte ich es für längere Zeit vor die mittlerweile überholte Konsole. Das erste Spiel: Mega Man 2.

Obwohl meine spielerischen Fähigkeiten mit ungefähr acht Jahren längst nicht ausgereift waren, verbiss ich mich sofort in den Titel, dessen Design meinen Geschmack bis heute prägt. Perfekte Steuerung, abwechslungsreiche Level und dazu noch diese großartige Musik. Schon zu 8-Bit-Zeiten wussten Entwickler wie Capcom, den Soundchip richtig einzusetzen. Leider verstand ich den Einsatz der verschiedenen Waffen nicht so richtig und erledigte höchstens Wood Man. Erst Jahre später kehrte ich zur Serie zurück, um an den hammerharten Bossen Rache zu nehmen und endlich das Ende zu sehen.

Mega Man 2. Auch heute noch der Gipfel der Serie. Keine Einwände!

Ansonsten hatte ich ohne ein eigenes Gerät keine große Auswahl an Titeln, die ich spielen konnte. Ich musste mich immer mit dem zufriedengeben, was meine Freunde im Regal stehen hatten. Mit etwas Glück war es Super Mario Bros. oder Castlevania. Das originale The Legend of Zelda, Metroid oder Kirby habe ich nur auf anderen Systemen gespielt, wie zum Beispiel der Wii Virtual Console. Eine äußerst praktische Alternative, zumal vor allem die gezielte Anschaffung der Module heutzutage nicht ganz einfach ist. Und trotzdem erreicht es nie das gleiche Gefühl, das mir ein echtes NES bietet. Obwohl sich die Spiele vom Inhalt her in jedem Pixel gleichen, fühlt es sich auf dem grauen Kasten zusammen mit dem winzigen Controller spezieller an.

Vielleicht ist es nur die Nostalgie, die einem zu Kopf steigt. Doch ich möchte nicht daran glauben. Natürlich erinnere ich mich beim Pusten in das Modul an frühere Zeiten zurück. Stecke ich Mega Man 2 in die Konsole, bekomme ich sicherlich auch wegen meiner Erinnerungen eine leichte Gänsehaut. Trotzdem fühlt es sich selbst bei Titeln, zu denen ich überhaupt keinen Bezug hatte, vollkommen anders an. Und genau dafür werde ich Nintendo auf ewig dankbar sein.

An dieser Stelle sind eure persönlichen Erinnerungen gefragt. Habt ihr den Start dieser zweiten Konsolen-Auferstehung miterlebt? Hattet ihr damals sogar ein NES unter dem Fernseher oder konntet ihr genau wie ich nur bei Freunden in den Genuss bestimmter Perlen gelangen? Findet ihr die Spiele noch immer gut, sind sie in euren Augen schlecht gealtert oder hat sich euer Geschmack verändert? Und welche Zusatzgeräte durftet ihr ausprobieren? Möchte jemand den Power Glove verteidigen? Nur zu, schließlich war jeder mal jung.

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Björn Balg

Freier Redakteur

Freier Autor und wahrscheinlich der letzte Mensch ohne einen Facebook-Account. Liebt Trash und verbringt zu viel Zeit mit dem Ansehen von Katzenvideos.
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