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3D Out Run - Test

Retro-Roadtrip, neu erlebt.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
3D Out Run ist das perfekte Spiel für die U-Bahn, die Bushaltestelle und den Hipster-Treff neben dem Hauptbahnhof.

Als Out Run erschien, war ich fünf Jahre alt. Ich machte zwar nicht mehr in Windeln, aber zumindest wusste ich nicht, was Videospiele sind. Jetzt weiß ich das schon. Und ich weiß, dass es Rennspiele gibt. Menschen sitzen in virtuellen Autos und versuchen, schneller zu sein als andere virtuelle Autos. Wroom! Wroom! Out Run ist kein solches Spiel, es ist mehr ein Simulator. Nicht, was die Handlungen beim Fahren angeht - vielmehr, was das Fahren selbst angeht. Bei Out Run sitzt der Protagonist mit seiner knallblonden Freundin im Ferrari Testarossa und brettert über die Landstraße. Nicht gegen andere Fahrer, sondern gegen sich selbst. Schaffen muss er das unter Zeitlimit, sonst ist das Spiel vorbei.

Die Landstraße ist bei Out Run das Beste überhaupt.

„Man muss dem heute ins Auge schauen", sang schon Ludwig Hirsch. Deshalb erschien Out Run nicht als tumbe Emulation des alten Spiels, sondern als Remake - als 3D-Remake sogar. Ich habe das Spiel auf dem neuen 3DS gespielt, weshalb das Gerät meinen Kopf filmte und dem 3D-Effekt darauf anpasste. Ich bin begeistert. Während meine Bitmap-Karre im Vordergrund Gas gibt, rauscht der Hintergrund in 60 Frames pro Sekunde an mir vorbei. Beeindruckend ist das und irgendwie schön. Gerade die Optik lässt mich darüber räsonieren, ob nicht vielleicht wieder mehr Bitmap-Spiele erscheinen sollten. Klar, eigentlich ist das zweidimensional. Lustigerweise sieht aber gerade das Zweidimensionale in Dreidimensional furchtbar gut aus, wenn sich die Bitmaps wie Ebenen übereinanderschieben. Mehr davon. Wirklich gut.

Wenn beim Start die Reifen quietschen, hast du alles richtig gemacht.

Wie gesagt, Out Run ist kein Rennspiel. Stattdessen geht es darum, bestimmte Strecken so schnell wie möglich zu absolvieren und dann an einer Abzweigung die nächste Strecke zu wählen. Warum? Ist doch egal. Vielleicht um die Freundin zu beeindrucken, vielleicht aber auch einfach, um sich in die Highscore-Liste einzutragen. Schön ist, dass beim Spielen in 3D-Modus ein Fluchtpunkt entsteht, auf den ich permanent starre und der irgendwo hinter meinem 3DS ist. Ich spiele, glotze aber permanent auf einen Punkt jenseits meiner Vorstellungskraft, den ich gar nicht sehe. In 3D! Hinter dem 3DS!

Geschafft hab ich's etwa bis zur vierten Strecke. Dann ging mir immer die Zeit aus. Traurig ist das, aber irgendwie auch cool. Garantiert werde ich Out Run noch mal spielen und weiterkommen wollen. Im Gegensatz zum Original kann ich die Strecken frei wählen, den wunderbaren Chiptunes-Soundtrack auch. Ein Traum. Überhaupt: Auto ganz vorne, abgehoben vom Rest, Bitmap-Rest hinten, weit jenseits des Autos. 3D Out Run ist schön und dank 3DS-Reboot kann ich nun auch mein Auto ein wenig aufhübschen. 3D Out Run ist perfekt für zwischendurch, für die U-Bahn oder den Bus. Gegenüber epischen Orgien wie Dragon Age: Inquisition ist das angenehm erholsam.

Bei Out Run gehts nicht ums Rennen, sondern ums Autofahren. Es ist angenehm, eben nicht gegen tausend andere Rennwettbewerber aufs Gas zu drücken. Nur die blonde Freundin will wissen, ob ich cool bin. Nur die! Mit ihr über den Highway zu rasen, das macht Spaß. Es sieht allerdings immer noch aus wie früher. Die alte Optik des Spiels wurde lediglich um den 3D-Effekt erweitert. Wer Probleme damit hat, sollte besser die Finger davon lassen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor
Markus Grundmann Avatar

Markus Grundmann

Freier Autor

Seine ersten Videospiele konsumierte Markus auf dem Game Boy. Heute spielt er so ziemlich alles, bei dem er auf Knöpfe drücken kann – mit besonderer Vorliebe für Nintendo und extravagante Indie-Titel.

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