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7 Spiele, die man sich versehentlich schwerer machen konnte als man eigentlich wollte

Der schmale Grat zwischen Spiel und Arbeit.

Vom sich automatisch an das Talent des Spielers anpassenden Schwierigkeitsgraden bis zu mehreren, fein abgestuften Herausforderungsprofilen, die man auch im laufenden Game noch anpassen darf: Über die Generationen hinweg fanden Spieleentwickler viele valide Herangehensweisen, ihrem Publikum ein Erlebnis zu bieten, das sie gerade richtig fordert. Wenn man es richtig macht. Die besten Spiele vermitteln schon im Hauptmenü oder spätestens auf ihren ersten Metern eingehend, was ihre Besucher erwartet.

Einige Spiele jedoch schmuggeln mehr oder weniger insgeheim besonders knifflige Herausforderungen am Spieler vorbei. Im Folgenden präsentieren wir euch sieben Titel, die durch bestimmte Entscheidungen eurerseits empfindlich schwieriger werden.

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Resident Evil als Chris Redfield spielen

1996 war es für das mehrheitlich männliche Publikum an heranwachsenden Horrorfans eigentlich naheliegend, den breitschultrigen Actionheld-Archetypen Chris Redfield als Spielfigur zu wählen. Was man nicht ahnte - und beim ersten Start auch nicht wissen konnte: das Quadratkinn stellt den personifizierten Hard-Mode des Survival-Horror-Trendsetters dar. Schwer zu glauben, dass ein führendes Mitglied die Elite-Polizeieinheit STARS seine Dienstwaffe auf dem Revier vergisst, aber so war es nun mal. Als Redfield startet man ergo mit einem Kampfmesser statt einer Pistole.

All die Muskeln, und doch keine Kraft, mehr als sechs Gegenstände zu schleppen.

Schlimmer noch, statt Jills acht Inventargegenstände schleppt Chris maximal sechs mit sich herum. Seither gilt ein Chris-Durchlauf durch dieses wegweisende Spiel als eine der Lehrstücke, die den Games und ihren Schöpfern den Unterschied zwischen herausfordernd und mühselig beibrachten. Das resultierende Hin- und Hergerenne hatte mit Spaß wenig zu tun. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass Redfields Kollegin Jill sich an mehreren Stellen auf die Hilfe des bärbeißigen Billy Burton verlassen kann und in der Lage ist, verschlossene Türen mit ihrem Dietrich zu knacken, für die Redfield erst die passenden Schlüssel finden (und in sein knappes Inventar quetschen) muss.


Vampire - The Masquerade: Bloodlines als Nosferatu starten

Wer schon Anfang der 2000er von der Interview-mit-einem-Vampir-Blutsauger-Sexiness angeödet war, freute sich, im fehlerbehafteten, aber beeindruckenden RPG-Juwel von Troika Games (einen faszinierenden Einblick in dessen Entwicklung gewährt euch Seb in seinem Artikel Eine Chronik ruhmreichen Scheiterns) auch als bestialischer Nosferatu spielen zu dürfen. Das war allerdings mit einigen nicht unwesentlichen Nachteilen verbunden, die das Spiel wahnsinnig knifflig machten.

'Hab' ich was im Gesicht?'

Es ist nun mal so, das die Angehörigen dieses Vampirklans monströs hässlich sind und die Bewohner der offenen Spielwelt binnen Sekunden in Angst und Schrecken versetzen. Viel von der Welt bringt ihr ergo in der Kanalisation zu und ernährt euch von Ratten. Gewisse Talente, etwa das bezirzen menschlicher Opfer, fallen dadurch ebenfalls unwiederbringlich weg, was euch nicht gerade wenige Optionen kostet, eure Ziele zu erreichen.


Fallout mit niedrigem Intelligenzwert angehen

Ist ja nur logisch: Wer im ersten Fallout so frei ist und die Punkte in den sieben grundlegenden Charakterwerten so umverteilt, dass er mit einer Intelligenz von eins ins Spiel startet, freut sich vielleicht über körperliche Überlegenheit, fabelhafte Ausdauer oder blendendes Aussehen, aber man ist auch der gerade eben überlebensfähige Idiot vom Dienst, wo immer man auch hinkommt. Wege, die Intelligenz dauerhaft zu steigern, gibt es kaum.

Ich habe das Gefühl, sie macht sich über mich lustig...

Demzufolge bleiben euch nicht nur intelligenzbezogene Perks vorenthalten, auch ein Großteil der Nebenquests seht ihr niemals. Zudem müsst ihr mit dem Spott der NPCs, wegfallenden Dialogoptionen und der Peinlichkeit leben, die dadurch entsteht, sich nur in Stöhnlauten auszudrücken. Ein guter Gag war es allemal, aber eher eine haarige Herausforderung für diejenigen, die den Titel schon in- und auswendig kennen, als ein valider Weg für einen Erstbezug von Vault 13.


Alien Isolation mit Kinect durchleiden

Klarer Fall von "Witzige Idee, spaßfreie Umsetzung". Alien Isolation unter Zuhilfenahme der Kinect-Kamera zu erleben, scheint zumindest auf dem Papier ganz clever: Lehnt euch vor dem TV nach links und rechts, tut es euch euer Spielcharakter gleich und schaut so um die Ecke nach seinem vielzahnigen Jäger. Das tut zumindest theoretisch ein bisschen für das Mittendrin-Gefühl. Das andere und letztlich vernichtende Gimmick der Kinect-Einbindung war aber die Nutzung des Mikrofons der Kamera. Denn was die hören konnte, drang auch zu H.R. Gigers legendärer Filmkreatur durch.

'ESSEN IST FERTIG!' schallt's von unten. Das lässt sich das Alien nicht zweimal sagen.

Richtig, entfuhr euch vor dem TV ein Nieser, klingelte euer Telefon oder riefen Frau, Kind oder Mutter nach euch, wusste das Alien wo ihr stecktet und machte euch umgehend zu seinem Dinner. Es ist diese Sorte Feature, die signalisierte, dass sich in Microsofts aufwendig beworbener Kamera vielleicht doch kein so tragfähiges Videospielzubehör versteckte.


Der Herr der Ringe Online als Huhn spielen

Wer in LOTRO der Questlinie von Wald Sandson nachgeht, erhält alsbald Zugang zum "Chicken Play", einem Modus, indem ihr eine Reihe Missionen im Gefieder eines Hahns absolviert. Eines Hahns Level eins natürlich, denn wo kämen wir denn hin, wenn das Geflügel sich mit Level sechs und höher durch Mittelerde schlachtete. Viel mehr als euch totzustellen, nach Würmern zu suchen, einen Geschwindigkeitsboost, auf Knopfdruck erhöhte "Paranoia" und Ausweichfertigkeiten hat euer Talentbaum nicht zu bieten.

Totstellen und andere Heldentaten.

Folglich durchlebt ihr diese Serie an Quests vom unteren Ende der Nahrungskette aus in Angst und Schrecken, stets darauf bedacht, euch aus allem raus- und von jedermann fernzuhalten, während ihr euren Zielen nachgeht. Letztendlich erhaltet ihr für die Tortur vom Wald den berühmten Hahnenumhang - den "Cloak of the Cluck". Der ermächtigt seinen Träger, Hühnergeräusche von sich zu geben und Federn durch die Luft segeln zu lassen. Na, ist das nichts?


Beitritt zur Gemeinschaft der Vorkämpfer in Dark Souls 2

Schon das erste Mal, wenn man den Schrein erblickt, schwant einem eigentlich wenig Gutes. In Majula, dem Hub-Bereich von Dark Souls 2, steht sie, die große Steintafel, lädt zum Kniefall und fragt euch, ob ihr diesen Schwur wirklich leisten wollt. Einerseits denkt man sich, "wir sind hier noch mehr oder weniger ganz am Anfang, was kann schon großartig passieren?" Die Formulierung, dass man sich hier auf einen beschwerlichen Weg mache, sollte man zustimmen, stimmt allerdings ebenso vorsichtig, wie die Tatsache, dass man nach dem ersten Bejahen gleich noch einmal gefragt wird, ob es einem auch ernst damit ist.

Willst du wirklich wirklich wirklich?

Tatsächlich fragt der Stein noch ein drittes Mal, so wenig hat die Gemeinschaft der Vorkämpfer mit Spaß zu tun. Und siehe, die Sicherheitsmaßnahmen sind keinesfalls übertrieben und die Begrifflichkeit "beschwerlich" wirkt fast wie ein Witz. Die Gegner entdecken euch früher und teilen entschieden mehr aus, während ihr deutlich weniger einsteckt und auch die Option, einen Koop-Partner zu Hilfe zu rufen, steht euch hier nicht mehr offen. Nur falls ihr es bis dahin alles zu einfach fandet.


In Skyrim Dawnguard nicht zum Vampir werden

Zu Beginn der Skyrim-Erweiterung Dawnguard steht ihr vor der Entscheidung, euch zum Vampir machen zu lassen oder der Dawnguard beizutreten, um sich an die Auslöschung der Blutsauger zu machen. Der Power-Trip, den die Transformation zum lichtscheuen Langzahn mit sich bringt, ist nicht zu verachten und ein wahnsinniger Motivator, sich auf die dunkle Seite zu schlagen. Als neues Dawnguard-Mitglied müsst ihr euch unterdessen mit einer armseligen Armbrust zufrieden geben und habt im Spiel deutlich größere Schwierigkeiten als ein klauenbewehrtes, schwebendes, sich in einen Schwarm Fledermäuse verwandelndes Monster.

Hätte ich das bloß früher gewusst...

Und so ochst man sich unter großen Mühen durch das Spiel, bis man an einer Stelle ohnehin zum Vampir gemacht wird und sich fragt, ob man vor Stunden nicht besser eine andere Entscheidung getroffen hätte.


Und damit hätten wir's. Was sind eure Spiele, die ihr euch - aus welchem Grund auch immer - selbst schwerer gemacht habt, als es hätte sein müssen? Sagt es uns in den Kommentaren.

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