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Aion: Tower of Eternity

Flugbereit?

Auch sonst gibt es zu Beginn wenig zu beklagen. Die zu tötenden Monster finden sich in hohen Stückzahlen mit kurzen Respawn-Zeiten ein, so dass es genug Gegner für alle gibt. Genauso pragmatisch ist Aion bei den gefundenen Gegenstände. Schnell (sprich nach drei Kämpfen) sammelt man Runensteine auf, die in das getragene Equipment eingebaut werden können. Vorteil: Boni auf alles von kritischen Treffern, bis zu Mana. Nachteil: einmal eingebaut, sind die Runen nicht wieder zurück zu bekommen.

So könnt ihr fast sofort eure Werte verbessern, zum anderen fallen mittelfristige Entscheidungen an. Nehm ich den +20 HP Stein und klopp ihn in mein langweiliges Schwert, oder warte ich bis ich eine bessere Waffe gefunden habe? Dabei addieren sich die Boni auch untereinander. Wer also gerne beim Kämpfen in der ersten Reihe steht, kann sich einfach fünf Lebenspunkte-Runen zulegen. Mit der Möglichkeit, innerhalb weniger Sekunden sein gesamtes Equipment zu wechseln, sind auch diverse Rüstungssets, quasi Builds, je nach Anlass kein Problem.

Der Kampf ist generell ein gutes Beispiel für die Philosophie hinter Aion. Er funktioniert wie eigentlich seit zehn Jahren in diesem Genre mit einzelnen Skills, von denen man beim Stufenaufstieg neue kaufen kann und die sich dann im Gefecht mit anderen kombinieren lassen. Auch hier wenig Überraschendes. Aber die guten Animationen, die hilfreichen Combo-Einblendungen und das hohe Tempo lassen einen das zumindest teilweise vergessen. Es sieht gut aus, ist kurzweilig und macht Spaß.

Und gerade als man denkt, alles klar, das ist also Aion, gibt es dann doch noch eine Überraschung. Und zwar eine, die man von einem koreanischen MMO eher nicht erwartet und eine die meine anfänglichen Vorurteile weiter entkräften. Es gibt eine Story und sie kommt unerwartet und eindrucksvoll daher. Denn für ein paar Minuten kehrt die Erinnerung zurück und ihr steuert euren Helden in einer kurzen Sequenz durch seine Vergangenheit. Ein Element, das man an dieser Stelle fast schon wieder vergessen hat und deshalb umso gewichtiger wird. Und man fliegt das erste Mal.

Aion: Tower of Eternity – Cinematic-Trailer

Womit wir bei dem Feature sind, das doch komplett neu im Genre ist. Ab Level 10 werden mittels einer Questreihe eure Flügel freigeschaltet und von da an könnt ihr sowohl in der Luft kämpfen als euch auch einfach nur schneller fortbewegen. Allerdings ist das Fliegen auf eine Minute begrenzt, erst mit dem Levelaufstieg erhöht sich auch die Flugzeit. In der Luft sind auch die meisten Skills nutzbar, was vor allem deshalb wichtig ist, da Aions-Endgame sich um PvP dreht und sich die Schlachtfelder nicht nur auf den Boden beschränken.

Aion: The Tower of Eternity macht viele kleine Dinge richtig. Langsam, präzise und ohne große Überraschungen nähern wir uns so dem wichtigsten MMO-Launch des Jahres. NC Soft minimiert den Zufall und arbeitet überlegt und zielgerichtet, vorsichtiger Hype ohne große Versprechungen. Dabei scheinen sie die meiste Zeit die richtige Balance zwischen unserer und der östlichen Welt zu treffen. Bisher ist kein endloser Grind erkennbar, es gibt eine Geschichte und vermutlich muss man auch nicht im Fliegen grinden. Die Mischung aus westlicher Story mit einem asiatischen PvP-Endgame macht einen technisch sauberen, wenn auch wenig experimentierfreudigen Eindruck.

Davon abgesehen scheint das Spiel der Stunde genau das zu werden, was wir erwarten: ein solides und wunderschönes MMO einer schnell alternden Schule. Mit dem Fantasy-Setting, den Kill-Quests, dem PvP-Fokus in späteren Leveln und keiner Konsolenversion weit und breit, könnte Aion das schöne Ende einer MMO-Ära werden. Vielleicht das Letzte seiner Art.

Aion: The Tower of Eternity soll voraussichtlich am 25.9. für PC erscheinen.

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Thomas Sieben

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