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Alpaca Ball: Welcher Gedanke hinter einem Fußballspiel mit Alpakas steckt

Produzent Gregor Kirchhofer im Gespräch.

Wenn es um Fußball auf PC und Konsole geht, dominiert FIFA klar das Feld, gefolgt von Konamis PES-Reihe. Und ansonsten? Ansonsten passiert im Fußballbereich wenig, einmal abgesehen von Ausnahmeerfolgen wie Rocket League, das der Fußballformel einen deutlich anderen Anstrich verleiht und damit gut fährt. Ähnliches versucht das österreichische Studio Salt Castle (Chapeau, Insanity VR) mit Alpaca Ball, einem Fun-Fußballspiel mit Alpakas.

Woher die Idee dafür kam? "Wir im Studio sind seit Jahren begeistert von den lustigen Paarhufern", erzählt mir Produzent Gregor Kirchhofer. "Dazu kommt, dass wir letztes Jahr die Reboot Develop Blue in Dubrovnik besucht haben. Dort findet jedes Jahr ein Fußballturnier zwischen den Entwicklern und Entwicklerinnen statt. Uns hat damals noch fast keiner gekannt, deshalb wurden wir nicht eingeladen. Um sicher zu gehen, dass das nicht nochmal passiert, hat es für uns nur eine logische Lösung gegeben: ein eigenes Fußballspiel entwickeln und super berühmt werden. Dann werden wir beim nächsten Mal mit Sicherheit eingeladen!"

Das klingt nach einem Plan und ihm zufolge spielen Alpakas dem Team dabei in die Hände, weil das Spiel viel auf die Ragdoll-Physik setzt. "Alpakas bieten sich dafür hervorragend an, da sie als Vierbeiner gut darin sind, ihre Balance zu halten", findet er. "Zusätzlich sehen sie durch ihre Frisuren und Gesichtsausdrücke meist super komisch aus. Wir konnten uns deshalb sehr gut vorstellen, wie diese süßen Alpakas Spaß daran finden würden, durch die Gegend zu fliegen, aufzustehen und weiter dem Ball nachzujagen."

Alpakas überall

Zu einem solchen Spiel gehört natürlich ebenso seriöse Alpaka-Forschung, wenngleich in begrenztem Umfang, wie Kichhofer erklärt: "Das Geld für eine echte Südamerika-Reise fehlte leider, aber für Besuche von Alpakafarmen war ein bisschen was übrig. Wobei, wenn man sich die Proportionen unserer Alpakas ansieht war es vielleicht doch zu wenig. Jedenfalls stehen jetzt im Büro 3D-gedruckte Alpakas, Alpaka-Stofftiere (aus echter Alpaka-Wolle), Alpaka-Blumentöpfe... wenn das mal nicht die Forschung vorantreibt!"

Knapp daneben ist auch vorbei.

Das alles ist natürlich kein Witz, dahinter steckt ein echtes Spiel, das vor allem im Couch-Koop für unterhaltsame Stunden sorgen soll. Damit alles frei von großen Spielunterbrechungen bleibt, orientiert sich Alpaca Ball eher am Hallenfußball. Es gibt keine Seitenlinien, das Spielgerät bleibt dank der Banden immer auf dem Feld und eine Abseitsregel ist ebenso wenig vorhanden. "Stattdessen gibt es in Alpaca Ball Power-Ups wie Telekinese oder ein wildes Gürteltier, das über das Spielfeld rollt", erläutert er. "Außerdem erlauben Superschüsse, dass es ziemlich schnell hergehen kann."

Die Entwickler versprechen darüber hinaus lebendige Spielfelder, was sich auf das Geschehen rundherum bezieht. Im Vordergrund stand dabei erst einmal die Gestaltung "normaler" Felder, auf denen die Leute gerne spielen. "Damit wollten wir vermeiden, eine Ansammlung an Spielfeldern zu schaffen, die rein durch ihre Gimmicks bestehen", erklärt Kirchhofer die Vorgehensweise. "Mit zehn Feldern haben wir eine gute Anzahl erreicht. Für zukünftige Felder überlegen wir gerade, mehr in Richtung dynamischer Elemente zu gehen, um noch mehr Abwechslung bieten zu können. Zum Beispiel könnte es ein Spielfeld in einem Aztekentempel geben, durch das Felsbrocken à la Indiana Jones durchrollen."

Cool Runnings mit Alpakas

Im Karrieremodus sei mit zirka vier bis fünf Stunden Spielzeit zu rechnen, ihr spielt dabei den klassischen Underdog, reist um die Welt und stellt euer eigenes Alpaka-Fußballteam auf die Beine, mit dem ihr an der Weltmeisterschaft teilnehmt. Als Inspiration dafür diente einer von Kirchhofers Lieblingsfilmen aus seiner Kindheit: Cool Runnings.

"Nur reimt sich 'Das geht über eure Vorstellungskraft, Peru hat eine Alpaca-Ball-Mannschaft' nicht so gut", merkt er an. "Außerhalb des Karrieremodus, welcher allein oder zu zweit spielbar ist, können Mehrspieler-Partien mit bis zu acht Spielern lokal ausgetragen werden. Sollte es die Zeit erlauben, hätten wir auch noch einige Ideen für Spielmodi und Minispiele, die sogar noch mehr Abwechslung ins Spiel bringen würden."

Die Alpakas im Publikum machen den früheren FIFA-Spielen alle Ehre.

Zur Abwechslung gehört, dass nicht alle Alpakas im Spiel gleich aussehen. Es gibt verschiedene mit jeweils eigenem Stil, der sich in puncto Frisur, Kopfbedeckung, Accessoires und Charakter unterscheidet. "Die Alpakas können dann jeweils mit den unterschiedlichsten Fellfarben kombiniert werden", erläutert er. "Das fängt an bei Weiß, Schwarz, Braun bis hin zu Regenbogenfarben und endet bei Giraffen- oder Zebrafell. Viele Tester und Testerinnen haben sich Zebra- und Giraffen-Skins gewünscht. Mich persönlich erinnern die Skins immer an das Marsupilami. Es ist auf jeden Fall ein Aspekt des Spiels, der sich super ausbauen lässt."

Manche der Frisuren haben Kirchhofer zufolge ihren Ursprung in der realen Fußballwelt. Das Gleiche gelte für das Stadion, in dem die Weltmeisterschaft in Alpaca Ball ausgetragen wird. Dieses "zieht Inspiration aus der echten Welt und befindet sich so in unserem fiktiven London", sagt er.

Unvorhersehbarer Spaß

Das Spielgeschehen von Alpaca Ball ist indes explizit auf das Unvorhersehbare ausgelegt. Ein unberechenbares Problem für die Spielbalance? "Im herkömmlichen Sinne sollen die Power-Ups im Multiplayer dazu dienen, allen die Chance zu geben, Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen", sagt Kirchhofer. "Unter der Wolle gibt es einige Hilfssysteme, welche für ein besseres Spielgeschehen sorgen. So prallt der Ball zum Beispiel weniger hart an den Banden neben den Toren ab, als er es an den Seiten tut, um zu verhindern, dass ein Fehlschuss sofort zu einem Eigentor wird."

Ein ziemlich biegsamer Hals.

"Grundsätzlich geben sich die Alpakas die größte Mühe, den Ball immer in die richtige Richtung zu spielen, auch wenn sie dabei oftmals leicht daneben schwingen", ergänzt er. "Es ist halt nicht ganz so leicht für unsere Alpakas, den Überblick zu behalten, wenn während des Schwungs die Nase den Rasen streift."

Für das Spiel ist Salt Castle ganz auf Alpakas gepolt. Ein Modell mit Zukunft? "Wir haben immer noch Spaß an der Entwicklung von Alpaca Ball und es häufen sich die Ideen, was noch alles möglich wäre", sagt Kirchhofer. "Alpaca Volleyball? Oder Alpaca Dodgeball? Oder vielleicht bändigen wir eines Tages noch die Technologie des Online Alpaca Ball?"

  • Entwickler / Publisher: Salt Castle Studio / Salt Castle Studio
  • Plattformen: PC, Switch
  • Release-Datum: 2020

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