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Monday Night Combat

Best of Arcade-Summer

Die Standard-Bots laufen einfach nur dämlich in Richtung Geldball und feuern dabei mit ihrer Mini-Waffe auf alles, was sich ihnen entgegenstellt. Alle paar Runden erscheinen dann aber echte Jäger, die mit ihrem Tarnschild Jagd auf die Spieler und anschließend auf die Türme machen, bevor sie sich das geschützte Ziel vorknöpfen. Selbst die beste Turmpositionierung hilft hier nur bedingt weiter. Monday Night Combat ist eben auch ein waschechter Third-Person-Shooter. Wer es gemütlicher mag, muss auf ein klassisches Tower Defense zurückgreifen.

Optisch lehnt sich der Unreal-Engine-3-Titel klar bei Team Fortress an. Alles ist bunt, etwas überzogen und durchaus auch recht witzig. Wenn ihr nach zehn Runden die dicken Jackbots mit ihren vernichtenden Stun-Attacken überlebt habt, erscheint das Maskottchen der Fernsehshow mit einem geradezu lächerlichen Kostüm und einem überdimensionierten Wasserkopf und lässt auf Beschuss Geld und Saft fallen. Eine geradezu groteske Situation. Auch die Werbeeinblendungen fallen in die Kategorie witzig. Es gibt einen Geschwindigkeitsboost von Metabolightning, eine erhöhte Nachladegeschwindigkeit von hipclip oder eine verbesserte Genauigkeit von Grandma Betty's Old-Fashioned Accuracy Elixir.

Eine besondere Rolle nimmt ApocaLIPS Saft ein. Habt ihr davon genug aufgesammelt, könnt ihr für ein paar Sekunden in den Turbo-Modus samt beschleunigtem Angriff, erhöhtem Schaden und mehr Lebensenergie schalten. Gerade bei den Bossen eine echte Hilfe. Wer übrigens keine drei Freunde zusammen bekommt oder keine Lust auf Splitscreen hat, kann sich auch Zufallspartner über das Matchmaking suchen. Ihr wisst schon, dieses ungewöhnliche Feature, dass Bungie für den Halo-ODST-Firefight-Modus wegen Zeitmangel nicht einbauen konnte...

Am Ende jeder Partie erhaltet ihr etwas Geld und könnt euch damit in der Umkleide eine eigene Klasse zusammenstellen. Dazu wählt ihr erst ein Modell und dann entsprechende Perks aus. Monday Night Combat erreicht damit vielleicht nicht die Tiefe eines Call of Duty, trotzdem wird euch dieses System für einige Wochen bei der Stange halten. Speziell wenn man bedenkt, dass man es hier mit einem Arcade-Titel zu tun hat, ist der Umfang wirklich erstaunlich.

Doch Monday Night Combat liefert nicht nur eine witzige Koop-Tower-Defense-Kampagne mit insgesamt fünf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die sich an die Anzahl der teilnehmenden Personen anpassen, mit dem Kreuzfeuer-Modus wird eine ausgewachsene Third-Person-Defense-of-the-Ancients-Variante angeboten.

Monday Night Combat - Gameplay-Video

Sechs Kämpfer des roten Teams (Hotshots) treffen dabei auf sechs blaue Angreifer (Icemen). Beide besitzen eine Basis, die ständig Roboter produziert, und eingebaute Verteidigungsanlagen. Durch die zwei Ebenen, die Möglichkeit, zusätzlich KI-Angreifer in den Kampf zu werfen, und das Zusammenspiel der Charakterklassen entstehen packende Mehrspieler-Gefechte, die auch Team-Veteranen begeistern dürften. Momentan könnte es wie beim Blitz-Modus zwar noch ein bis zwei mehr Karten geben, spielerisch ist Kreuzfeuer aber schon jetzt ein echter Hit.

Es ist ein wenig schade, dass man von solchen Arcade-Perlen die ganze Zeit kaum etwas mitbekommt, bis sie dann endlich auf dem Marktplatz erscheinen. Doch diese Schleichtaktik hat auch etwas Gutes: Monday Night Combat hat mich vollkommen überrascht und mir damit die gestrigen beiden Abende versüßt. Die Kombination aus Third-Person-Shooter, Tower Defense und DotA funktioniert nicht nur verdammt gut, sondern begeistert selbst nach dem X-ten Durchgang gelangweilte Shooter- und Strategie-Fans.

Und gerade wenn man etwas genauer hinschaut und sich einspielt, entdeckt man immer neue Finessen, die man in entsprechende Taktiken umwandeln kann. Da auch noch die Unreal-Engine-3-Grafik überzeugt, das überzogene Design in Ordnung geht und ein Splitscreen-Modus das heimische Offline-Vergnügen auf die Spitze treibt, bekommt dieser Überraschungshit trotz des happigen Preises und des relativ geringen Kartenumfangs eine wohlverdiente 9/10. Beim nächsten Mal etwas mehr eigene Ideen und eine Mute-Funktion für den Stadion-Kommentator, dann klappt es auch mit einer 10.

Monday Night Combat ist exklusiv über Xbox Live Arcade erhältlich und kostet 1.200 Microsoft Punkte.

9 / 10

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