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Darksiders

Schöner Krieg

Keine leichte Aufgabe, ein Action-Adventure mit voll belegtem Joypad auf Maus und Tastatur zu übertragen. Bei Darksiders benötigt man speziell in den Kämpfen deutlich mehr als WASD plus Maustasten. Auf Alt wird geblockt und ausgewichen, mit CAPS LOCK die Spezialfähigkeit ausgewählt und mit Q springt man in den Zielmodus.

Wer da keine FPS-gestählten Spinnenhände besitzt, wird von späteren Gegnern zum Frühstück verspeist. Doch sind wir mal ehrlich, wer einen Hardcore-Konsolen-Titel auf dem PC ohne Joypad spielt, braucht sowieso eine gehörige Portion Masochismus. Immerhin: Je nach Steuerungsmethode werden die entsprechenden Tasten im Tutorial-Level angezeigt. Also keine Xbox-Knöpfe, wenn man in die Tasten haut. Vorbildlich.

Das bedeutet aber nicht, dass man die erstklassige Zelda/God-of-War-Mischung (hier gehts zum Test der Darksiders-Konsolenversion) von Vigil Games nicht mit Schreibtisch-Nager und Klapperkasten meistern kann. Wenn man sich erst einmal eingewöhnt hat, prügelt man sich mit etwas Mühe bis zum Endboss. Richtig flüssig wird es aber erst mit einem klassischen Zwei-Stick-Joypad. Und wer das im Haus hat, besitzt ja eigentlich eine Xbox 360. Wieso holt man sich also den vollkommen inhaltsgleichen Titel nicht von der Konsolen-Grabbelkiste?

Krieg in seiner vollen, hochaufgelösten Pracht.

Weil die Computer-Variante ein paar offensichtliche Vorteile hat: Zum einen bietet die Hellbook-Edition, die keinen Cent mehr kostet, neben einem Artbook noch den Soundtrack und eine PDF-Variante des Comics. Außerdem erstrahlt die wunderschön designte Grafik erst in hohen Auflösungen in ihrer ganzen Pracht. Es wurde zwar nicht jede Textur an die Fähigkeiten des PCs angepasst, aber insbesondere die von Comic-Zeichner Joe Madureira entworfenen Charaktere sehen nochmal eine ganze Ecke besser aus.

Endlich werden sogar feinste Details auf dem Schwert und die ekligen Hauttexturen der Monster sichtbar. Endlich könnt ihr ruckelfreie Panoramen und bugfreie Kämpfe erleben, die mit einer einigermaßen aktuellen Kiste wirklich beeindruckend aussehen. Interessantes Detail am Rande: Die Darksiders-Engine wird bei Warhammer 40K: Dark Millenium Online als Grafik-Unterbau für das MMO genutzt. Und die Darksiders-Konvertierung weckt hier Hoffnung, dass diese Operation gelingen könnte. Die weiten, offenen Landschaften, die detaillierten Charaktere und die epischen Gebäude machen Lust auf mehr.

Momentan fehlen aber noch zusätzliche Grafik-Optionen. Bei Darksiders kann man leider nur die Auflösung und die VSync einstellen. Angesichts der recht niedrigen Systemvorraussetzungen (Athlon 64 3800, 1 GB RAM, 8800 GT) und dem detaillierten Endergebnis ist das aber kein Beinbruch.

Und das gesamte Paket gibt es zum Standardpreis.

Allein die Video-Zwischensequenzen machen in hohen Auflösungen Probleme. Abgefilmt in 720p, verpixeln die gut choreographierten Dialoge und Prügeleien. Überhaupt gehen mir diese Ingame-Engine-Filmchen gehörig auf den Keks. Wenn das Ganze schon ohne CGI produziert wird, dann bitte wie bei Stracraft II auch direkt mit dem eigebauten Grafik-Motor. Das sieht fast immer sauberer aus und hinterlässt keinen Schmuddellook. An den einmaligen Qualitäten des Spiels ändert das natürlich nichts, trübt aber ansonsten den nahezu perfekten Umsetzungs-Job.

Schade, dass Vigil Games für die verspätete PC-Fassung nicht noch etwas Content obendrauf gepackt hat. Mit einer netten Seitenstory, ein paar neuen Leveln oder einem Prolog hätte ich für die saubere, deutlich hübschere Umsetzung vielleicht sogar eine 9 gezückt. Wer das Spiel schon auf der Xbox 360 oder der PS3 durchgespielt hat, bekommt leider bis auf die deutlich bessere Grafik und die dicke Ausstattung keine zusätzlichen Anreize geboten.

Wer damals dagegen noch nicht zugegriffen hat und ein Joypad im Haus hat, sollte dieses erstklassige Action-Adventure nicht verpassen. Speziell auf dem PC bekommt man viel zu selten solch eine Perle geboten, bei der es nicht ums Ballern oder Einheiten verschieben geht. Ich habe mich mit Liebe und viel Begeisterung noch einmal bis zum Endgegner durchgeprügelt. Das ist ein sehr, sehr gutes Zeichen.

Darksiders ist ab dem 21. September als Hellbook-Edition erhältlich. Diese wird aber nur einmal aufgelegt. Die zweite Fuhre kommt ohne Artbook, Comic und Soundtrack daher. Also schnell zugreifen. Das Spiel ist außerdem für Xbox 360 und PS3 erhältlich.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Darksiders

PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, Nintendo Wii U, PC

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PC
Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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