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Costume Quest

Trick or Treat?

Eine wichtige Rolle nimmt das klassische "Trick or Treat" ein. In klassischer Halloween-Manier müsst ihr stets von Tür zu Tür ziehen, um Süßigkeiten – die Währung des Spiels – abzustauben. Eine der zentralen Quests aller drei Gebiete besteht darin, alle Häuser, Geschäfte oder Zelte abzuklappern, vorher geht´s nicht weiter. Damit ihr nicht die Übersicht verliert, sind nicht besuchte Häuser hell erleuchtet – praktisch! Aber nicht immer öffnen nette Mitmenschen die Tür, um euch mit den kleinen Karieserregern zu versorgen, immer wieder befinden auch fiese Monster dahinter, die euch sofort angreifen.

Die Kämpfe sind angenehm einfach und zugänglich gehalten – man muss sich nicht erst durch zwanzig obskure Sonderregeln schlagen, um gegen die witzigen Monster zu bestehen. Mit einem Knopf löst ihr eine normale Attacke aus, mit einem anderen den jeweiligen Special-Move eures Kostüms, allerdings muss der erst einmal aufgeladen sein – erst nach zwei bis drei Runden könnt ihr die richtig großen Geschütze auffahren.

Um euren Angriffen etwas mehr Bumms zu verpassen oder um gegnerische Schläge abzuwehren, drückt ihr im richtigen Zeitpunkt den eingeblendeten Knopf, passt einen Timer ab oder bewegt den Analog-Stick – das riecht zwar ein wenig nach Quick-Time-Events, geht aber zum Glück sehr einfach von der Hand und das Timing ist zudem sehr entgegenkommend. Nach Kampfende gibt es Erfahrungspunkte, aufgelevelt wird gemeinsam in der Gruppe.

Für etwas Taktik sorgen die Battle Stamps: Die kauft ihr in Sadies kleinem Laden und freut euch über praktische Nebeneffekte. Dienen die ersten noch dazu, einfach eure Hitpoints oder eure Attacke etwas zu steigern, freut ihr euch später über mächtige Nebeneffekte. Ob eine Attacke den Gegner nun vergiftet, ihr euch über saftige Splash-Damage freut, Konterschläge austeilt oder sogar im Falle eures Ablebens nach einer Runde wiederbelebt werdet, die Stamps sind in den Kämpfen eine große Hilfe.

Costume Quest - Trailer

Doch sind wir so ehrlich: Habt ihr erst einmal das Timing bei den kleinen Geschicklichkeitseinlagen verstanden und euer drittes Partymitglied Lucy gefunden, dann sind die Hauereien nicht mehr wirklich schwer. Mit der richtigen Kostüm- und Skill-Kombination zieht ihr auch den widerspenstigsten Monstergrüppchen souverän einen Scheitel, habt ihr das Maximallevel erreicht, dann werdet ihr auch mit dem fülligen Endboss gut fertig.

Costume Quest fängt denkbar harmlos an. Es sieht nett aus, ist witzig und überaus gut geschrieben. Aber schnell merkt ihr, dass ihr den Controller nicht mehr weglegen wollt. Nur noch eine Quest, nur noch ein paar Häuser, nur noch ein paar Kämpfe, der nächste Level ist ja schließlich fast erreicht! Und tatsächlich, die Mischung aus witzigen Halloween-Setting und klassischen RPG-Tugenden ist Double Fine ganz hervorragend geglückt – besser, möchte man fast sagen, als vielen ihrer japanischen Kollegen heutzutage!

Dabei kommt Costume Quest auch sein überschaubarer Umfang zu Gute. Hätte Double Fine Setting auch Gameplay auf 20 Stunden oder mehr ausgewalzt, dann hätten sich die guten Ideen und die spaßigen, aber letztendlich doch eher einfachen Kämpfe irgendwann gnadenlos totgelaufen. So ist der Umfang mit fünf bis sieben Stunden aber absolut richtig geraten. Deswegen können wir nur raten: Holt euch dieses unendlich sympathische, charmante und durchdachte Halloween-RPG, schlüpft in Roboter-, Ritter- und Ninja-Kostüm und entdeckt für ein paar Stunden einfach mal wieder das Kind in euch.

Costume Quest ist für Xbox Live Arcade (ca. 15 Euro) und PlayStation Network (11,25 Euro) erhältlich.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Costume Quest

iOS, PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor
Thomas Nickel Avatar

Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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