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Fussball Manager 11

Verrückte Liga

Mainz an der Tabellenspitze, Hannover auf dem dritten Platz, der FC Bayern im Mittelfeld sowie Schalke und Stuttgart im Tabellenkeller – wer hätte damit auch noch nach dem 9. Spieltag der neuen Saison gerechnet? Eine wahrhaft verrückte Liga, aber gleichzeitig auch eine unterhaltsame, selbst wenn der eigene Lieblingsverein mal nicht das Geschehen dominiert.

Im Fussball Manager lief das meist schon immer ein bisschen anders, auch der Fussball Manager 11 bildet da keine Ausnahme. Und das ist nun keineswegs negativ gemeint, denn es wäre ja langweilig, wenn hier immer nur die stärksten Mannschaften dominieren würden. Nach ein paar Saisons stehen dann schon mal ein 1. FC Köln oder Arminia Bielefeld in der Europa League, während ein Hamburger SV mit einem durchschnittlichen Stärkewert von ca. 830 sich mit gerade mal 31 Punkten vom letzten Platz aus Liga 1 verabschiedete und in der folgenden Saison trotz nahezu gleicher Stärke fast noch in die dritte Liga durchgereicht wurde – das Relegationsspiel entschied man für sich. Das war auch mit das Einzige, was ich in meiner Spielzeit mit dem FM11 als wirklich äußerst merkwürdig empfand.

Ansonsten präsentiert sich der diesjährige Manager aus dem Hause Bright Future zumindest oberflächlich sehr vertraut. Die Menüs sehen grundsätzlich gleich aus, nur hier und da gab es einige Anpassungen, die einem manchmal sofort, manchmal erst später ins Auge fallen. Die Änderungen im Taktik-Bereich kann man hingegen gar nicht übersehen. Auf einem 2D-Spielfeld passt ihr eure gewünschten Anweisungen für das gesamte Team und auch für eigene Spieler relativ bequem, aber dennoch umfangreich an.

Ob man einem Spieler nun Dribblings erlaubt, ihn weiter nach vorne schickt, die Art der gewünschten Flanken festlegt oder zwischen langen oder kurzen Pässen wählt, die Möglichkeiten sind gewaltig. Und wer hier wirklich alles anpasst – bevorzugt auch an die individuellen Stärken der jeweiligen Kicker –, ist schon mal ein Weilchen beschäftigt. Insbesondere wenn ihr das alles vor jedem einzelnen Match macht. Selbstverständlich habt ihr auch die Option, die Taktik und viele der anderen Bereiche wieder auf eure Co-Trainer und andere Mitarbeiter des Vereins zu übertragen. Ganz wie ihr wollt.

Plant Taktik für Team und Spieler.

Hinzu kommt ein zwar nicht gänzlich neues, aber dennoch umfassend überarbeitetes Stärkesystem. Kurz gesagt: Die Stärke, mit der ein Spieler auf einer bestimmten Position spielen kann, ergibt sich nun aus mehreren Faktoren. Dazu zählt natürlich die Erfahrung des jeweiligen Akteurs. Je häufiger ihr ihn einsetzt, desto mehr Spielpraxis sammelt er und dementsprechend verbessert sich die Stärke auf der jeweiligen Position. Umgekehrt werden die Spieler schwächer, wenn sie nur auf der Bank hocken oder mehrere Wochen aufgrund einer Sperre oder Verletzung ausfallen.

Da die individuellen Fähigkeiten eines Kickers dessen Stärke nur noch zu einem Drittel ausmachen, könnt ihr sie auch bequem auf andere Positionen umschulen, was aufgrund der zu sammelnden Spielpraxis eine gewisse Zeit dauert. Ebenfalls überarbeitet hat man das Moralsystem, das von den Beziehungen einzelner Spieler zueinander, dem Erfolg oder persönlichen Ereignissen abhängt. Es lohnt sich also, regelmäßig mit den Spielern zu sprechen, obgleich man sich mitunter auch mal Gesprächsthemen wünscht, die nicht ausschließlich aus vorgegebenen Möglichkeiten entnommen werden.

Ähnliches gilt für Interviews oder die Ansprachen. In den Gesprächen mit Reportern wiederholen sich die Fragen nach wie vor viel zu schnell, zudem könnte man für meinen Geschmack durchaus etwas detaillierter auf einzelne Partien, Transfers oder andere Geschehnisse eingehen. Dazu zähle ich auch die Stimmen nach einem Spiel, bei denen ich das eine oder andere Zitat von mir als Trainer lesen musste, das sich so eigentlich nie abgeben würde.

Sprecht mit euren Spielern und haltet so ihre Moral hoch.

Bei den Ansprachen hat sich kaum etwas getan, wie üblich könnt ihr einzelne Spieler oder das gesamte Team in der Halbzeitpause loben, motivieren oder kritisieren. Eigentlich schade, denn manchmal würde ich schon gerne á la Anstoss wirklich ausrasten, wenn mein Team nach 45 Minuten mit 0:3 in die Kabinen geht. Auch eine Ansprache vor Spielbeginn wäre eine nette Sache, um die Mannschaft nochmals zu motivieren und ihr einen kleinen Moralschub zu verpassen – schließlich kommt es nicht immer nur auf die richtige Taktik an, um einen Gegner zu besiegen.

Manchmal zeigt sich das Spiel hier jedoch etwas eigensinnig. Darf ich einen einzelnen Spieler nicht loben, wenn er eine Note von 2,0 hat? Es kam mehrfach vor, dass mich das Team als Reaktion darauf fragend anschaute und mir so eine „perfekte" Halbzeitansprache vermasselte. Und das wohlgemerkt sogar dann, wenn die eigene Mannschaft in Führung lag. Anderes Beispiel: Mein Stürmer hatte die Note 2,5, in der ersten Halbzeit ein Tor erzielt und reagiert auf das Lob mit einem negativen „[...] versteht das nicht so ganz". Letztendlich sind das zwar eher kleine Ärgernisse, aber sie sind eben vorhanden. Und hundertprozentig zutreffend beziehungsweise verständlich sind die Noten leider auch nicht immer.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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