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L.A. Noire

Endlich menschlich

Im Laufe eurer Karriere arbeitet ihr in vier Dezernaten, kümmert euch zu Beginn um verdächtige Autounfälle, schlagt euch später mit brutalen Tötungsdelikten herum, taucht in die schmuddlige Welt der Sitte ein und befasst euch mit Brandstiftungsdelikten. Nach einer kurzen Einsatzbesprechung, rast ihr mit einem eurer vier Partner an den Ort des Verbrechens. Dort sucht ihr nach Hinweisen, befragt Opfer und sammelt so erste Beweise. Es entsteht ein Geflecht aus Beziehungen und Motiven, harten Fakten und wackeligen Indizien. In diesem Dickicht kleiner Wahrheiten und großer Lügen müsst ihr den richtigen Weg finden, der euch zur Lösung führt.

Einen kleinen Einblick in das Gameplay lieferte der erste Auftrag. Eigentlich ein simpler Unfall. Ein Auto rast über eine Böschung, schlägt aber zum Glück nicht auf, sondern bleibt in einem Reklameschild hängen. Interessant wird es erst, nachdem die Insassen geborgen werden. Ein alterndes B-Movie-Starlet, June Ballard, ist mit einem jungen Mädchen unterwegs. Beide wurden scheinbar unter Drogen gesetzt und das Auto mit Absicht über den Abhang befördert. Aus dem simplen Verkehrsdelikt wird so schnell versuchter Mord.

An der Unfallstelle findet ihr dann weitere Indizien. Ein Plastik-Schrumpfkopf wurde auf das Gaspedal geklemmt, ein Brief bittet das junge Mädchen, wieder nach Hause zu kommen, und es findet sich auch zerrissene Unterwäsche. Während sich die Kleine im Krankenhaus erholt, knöpft ihr euch den abgehalfterten Star vor. Die Dame liefert euch auch gleich den möglichen Täter: Filmproduzent Mark Bishop. Ein ebenso erfolgloser Filmemacher, der mit seltsamen Fantasy-Filmen seine Brötchen verdient.

Doch irgendwas an der Diva ist faul. Ihr Verhältnis zu dem Mädchen wird als freundschaftlich bezeichnet, ihr Mann, eine Unterweltgröße, soll den Anschlag auf ihr Leben rächen. Hochnäsig und zickig beantwortet sie die Fragen, weicht Coles Blick aus, wenn sie lügt, und weist ihn am Ende sogar zurecht. Okay, manchmal wirken die Reaktionen etwas zu übertrieben. Das Gesicht eures Gegenübers ist die meiste Zeit in Bewegung. Cool bleiben die Verdächtigen nur, wenn sie die Wahrheit sagen. Trotzdem wirken sie menschlicher als alles, was es bisher in spielbarer Form zu sehen gibt.

Und keine Sorge, eine schlechte Befragung versaut euch nicht gleich den ganzen Fall. Mit einer guten Kombinationsgabe könnt ihr den Verbrechern auch dann auf die Schliche kommen, wenn ihr jedes Mal daneben liegt. Es kann aber sein, dass manche Facetten der Tat so nicht ans Tageslicht kommen.

Nachdem ihr den Tatort hinter euch gelassen habt, geht es in Richtung Krankenhaus. Auf der Fahrt könnt ihr euch selbst hinters Steuer klemmen oder euren Partner ranlassen. Während ihr Gas gebt, ziehen die Straßenzüge an euch vorbei, die mit ihren vielen liebevollen Details begeistern. Selbst vor dem exzellenten Mafia 2 muss sich L.A. Noire nicht verstecken. Menschen flanieren auf den rekonstruierten Straßen zwischen Art-Deco-Gebäuden und damals moderner Architektur. Eine enorme Weitsicht erzeugt in dem hügeligen Areal beeindruckende Panoramen. Und ja, es gibt bei den Animationen noch ein paar Problemchen und die Framerate leistet sich ein paar Aussetzer, trotzdem wird hier mit technischem Können eine Welt erschaffen, die lebt und atmet. Außerdem haben die Entwickler noch genug Zeit, um nachzubessern. Die Fahrphysik ist dagegen schon jetzt glaubwürdig. Das Auto geht durch die altmodische Federung stark in die Knie, es gibt ein richtiges Schadensmodell und bei 120 ist Schluss mit dem Vortrieb. Mehr geben die Oldtimer nicht her.

Im Krankenhaus angekommen, wird euer Verdacht konkreter. Das Mädchen wurde scheinbar missbraucht, die Filmdiva hatte ihre Finger drin und der Produzent versuchte seine Spuren zu verwischen. Ihr jagt hinter dem Starlet her, besucht die Wohnung des Verdächtigen und erlebt eine erste Actionsequenz. Die wütende Schauspielerin hat Bishop scheinbar ihren Mann auf den Hals gehetzt. McAffe, eine Unterweltgröße, die es damals übrigens wirklich gab, hat Schläger ausgeschickt, um dem Produzenten den Hals umzudrehen.