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Global Agenda: Sandstorm

Ein würdiger Planetside-Nachfolger?

Erinnert sich noch jemand an Planetside? Diese ungewöhnliche Mischung aus Shooter und MMO, die im Jahr 2003 zum ersten Mal Rollenspiel-Elemente in ein FPS integrierte und damit begeisterte. Ein Spiel, das zwar jede Menge Ecken und Kanten hatte, aber etwas ganz besonderes war und noch heute von einer treuen Fangemeinde gespielt wird. Ja, inzwischen haben viele Shooter Erfahrungspunkte und Spezialfähigkeiten aka Perks. Doch die Größe, die Vielfalt und vor allem das komplexe Clan-System bleibt meistens außen vor. Weg sind die Basen, die nach einer Eroberung eurer Fraktion einen Vorteil verschafften, weg das ausgeklügelte Upgrade-System, die Schlachtfelder für über 100 Spieler und die ungewöhnlichen Transportsysteme.

Doch da draußen gibt es zumindest ein Spiel, das ein wenig an diesen ungewöhnlichen Klassiker erinnert: Global Agenda. Ein MMO-FPS-Hybride, der im letzten Februar mit einem Bezahlmodell und erschreckend wenig Inhalt auf Steam erschien. Ein damals eher mittelmäßiges Spiel, das weder auf der Rollenspiel- noch auf der Shooter-Seite überzeugen konnte. Doch das gehört inzwischen der Vergangenheit an. Mit dem großen Sandstorm-Update vom September ist aus dem eher dürftigen Online-Titel ein überraschend ausgewogenes Spiel geworden. Zwar gibt es immer noch einige seltsame Design-Entscheidungen und ein äußerst zwiespältiges Artdesign, aber beim eigentlichen Spielablauf hat der Titel einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht.

Warum aber erst jetzt der Test? Nun, Global Agenda ist vor zwei Wochen zum ersten Mal offiziell in Deutschland erschienen. Als Box, ganz normal im Handel. Und das Spiel ist inzwischen contentmäßig wirklich free-to-play. Es gibt zwar immer noch Booster und spezielle optische Accessoires, aber es sind wirklich alle Gebiete spielbar und es gibt keine Level-Restriktionen. Geld wollen die Entwickler mit dem Verkauf des Spiels, den erwähnten Gimmicks und zukünftigen Add-Ons verdienen. Im Prinzip also das gleiche System wie damals bei Guild Wars.

Darf ich vorstellen, mein erster Charakter: Ein Robotiker mit Tron-Gedächtnis-Anzug und mieser Frisur.

Hinter den futuristischen Auseinandersetzungen auf der Erde des 22. Jahrhunderts gibt es sogar so etwas wie eine Geschichte. Nur kann ich mich wirklich nicht mehr daran erinnern, so generisch und belanglos kommt sie daher. Irgendwas mit Konzernen, die sich um Ressourcen und Machtansprüche bekriegen. Ihr selbst seid ein frisch erwachter Klon, der sich in der Third-Person-Perspektive durch ein recht mageres, seltsam nüchternes Story-Tutorial kämpfen muss. Die Grundfunktionen werden darin ganz gut erklärt, ohne ein wenig Stöbern im Netz und MMO-Erfahrung, wird man aber eine Weile brauchen, um wirklich alle Funktionen zu erfassen und zu begreifen.

Ähnlich wie bei Team Fortress und Co. gibt es vier Klassen. Vom Frontsoldaten über Medics, Ingenieure und Aufklärer ist alles dabei, was Spaß macht und Gegner killt. Angetrieben von der Unreal Engine 3, erstrahlen diese Helden in einem überraschend bunten Look. Kein Vergleich zum Grau in Grau der Konkurrenz. Blaue, grüne, violette und türkisfarbene Lichtfelder zieren die massiven Rüstungen, die ihr wie bei einem Rollenspiel nach und nach Aufrüsten könnt.

Anfangs lauft ihr aber noch mit einem schlichten Ganzkörperkondom herum und müsst euch nur mit einem Teil eurer Ausrüstung zufrieden geben. Jeder Krieger schleppt eine Fern- und eine Nahkampfwaffe mit sich herum. Auf dem Rücken hat er ein Jetpack, das für überraschend vertikale Gefechte sorgt und verschiedene Gegenstände beziehungsweise Fähigkeiten bietet. Ein Robotiker aka Ingenieur platziert Drohnen, Heilstationen und automatische Geschütze auf das Schlachtfeld. Ein Aufklärer aka Recon kann sich unsichtbar machen oder mit einem Scharfschützengewehr bösen Schaden austeilen. Der Heavy aka Assault mit Raketenwerfer und Gatling Feinde ummähen oder dank Schilden als Tank fungieren. Und der Medic, naja, der macht, was alle Heiler nun mal machen: Seine Kollegen verarzten.

Okay, die Klassen sind weder sonderlich abwechslungsreich noch neu, aber sie funktionieren. Und das nicht nur im umfangreichen PvP-Teil, sondern auch in den frischen PvE-Gebieten. In Global Agenda könnt ihr euch nämlich nicht nur gegenseitig die Köpfe einhauen, sondern seit der Sandstorm-Erweiterung in einem großen Außenareal allein oder mit Freunden questen und in umfangreichen Instanzen sogar Endbosse legen. Das Gehaue und Geballer läuft wie in einem Shooter in Echtzeit ab. Es gibt keine Headshots oder ähnliche besondere Trefferzonen. Draufhalten, so lange die Energie reicht, die auch für euer Jetpack genutzt wird. Ihr müsst nicht einmal nachladen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Global Agenda

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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