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Rift

Die eierlegende MMO-Wollmilchsau

Ich habe eindeutig zu lange WoW gespielt. Die Folge: Ich bin verweichlicht, faul und verbohrt. Obwohl sich Rift schon bei einem halben Dutzend bekannter MMOs „bedient" und auf diverse Komfortfunktionen, wie eine Quest-Ziel-Anzeige, PvP-Direkteinstieg und flexible Klassen setzt, fehlt mir mein heißgeliebter Dungeon-Finder.

Seitdem dieses praktische Tool bei WoW integriert wurde, geht mir die nervige Mitspielersuche für die PvE-Instanzen im Chat auf den Keks. Besonders wenn man Pech hat und zu keiner Stoßzeit spielt, sucht man sich bei Rift die Finger wund. Während bei Blizzard nämlich frech von allen deutschen Servern Spieler zusammengesucht werden, ist man hier auf das eigene Zuhause beschränkt. Und Oh Gott, man muss sogar zu Fuß zum Dungeon laufen!

Okay, nicht jeder ist so faul wie Khoran der Paladin-Ritter-der-Leere-Bestienmeister-Tank. Trotzdem muss man ohne ständiges Instanzen-Hopping in vielen Gebieten auf Quests zurückgreifen und genau dort hat Rift ein Problem. So spaßig auch die namensgebenden Ebenen-Risse, so spannend PvP und Dungeons sind, die meiste Zeit verbringt ihr mit Töte-hole-finde-verarbeite-Mist. Ohne wirklich packende Geschichten, spannende Aufgaben und wirklich herausfordernde Gegner verkommt das Leveln zu einem Quest-Gegrinde, das nur selten Höhepunkte liefert. Gäbe es nicht die groß angelegten und spielerisch spannenden Riss-Invasionen, hätte ich das sonst nahezu fehlerlose MMORPG schon nach zehn Leveln an den Nagel gehängt.

Doch immer der Reihe nach. Erstmal ein paar Worte zur Spielwelt. Trion Worlds' MMO-Erstling spielt in der Welt Telara. Einem Planeten, der durch seine besondere Position zu den Elementar-Ebenen nie zur Ruhe kommt. Ein finsterer Dämon/Drache/Gott namens Regulos hat es auf die Welt abgesehen und reißt mit seinen Kräften immer wieder die Barriere zu den anderen Ebenen auf, um die Welt in den Abgrund zu zerren. Ihm entgegen stellen sich zwei Fraktionen, die aber auch untereinander Ärger haben. Auf der einen Seite die Wächter. Typische Fantasy-Langeweiler mit stolz geschwellter Brust und Technik-Phobie. Auf der anderen Seite die Skeptiker, deren Steampunk-Experimente immer mal wieder in die Hose gehen und damit für fiese Riss-Invasionen sorgen.

Nach einer ersten gewaltigen Entscheidungsschlacht ist zwar Oberbösewicht Regulos erst einmal zurückgedrängt, aber auch praktisch alle Kämpfer Telaras am Ende. Zum Glück finden beide Seiten einen Weg, die Seelen dieser mächtigen Krieger einzufangen und in neue Körper zu stecken. Während bei den Wächtern engelartige Wesen für frischen Front-Nachschub sorgen, erledigen die Skeptiker es mit Klon-Produktion. Doch es wird noch besser.

Rift - Trailer

Eure Spielfigur beherbergt drei recycelte Helden. Zuerst wählt ihr eine von vier Grundklassen - Krieger, Kleriker, Schurke und Magier -, dann die entsprechenden Spezialisierungen. Je nach Grundausrichtung könnt ihr dann als Tank, Heiler, Damage Dealer oder Mischwesen in den Kampf ziehen. Den taktischen Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt.

Mit jedem Aufstieg bekommt ihr dann Punkte, die ihr in einen der drei Seelenbäume investieren könnt. Natürlich macht es Sinn, eine Rolle zu maximieren, um an die wirklich effektiven Zauber und passiven Upgrades zu kommen. Doch zum Glück bekommt ihr Extra-Punkte, die ihr frei in die anderen beiden Varianten stecken könnt – bei Maximallevel 50 insgesamt 66 Seelenpunkte. Das Ergebnis: Praktisch kein Krieger, kein Magier, kein Schurke und kein Kleriker spielt sich wie der andere. Doch Rift geht noch einen Schritt weiter.

Über Quests in den Hauptstädten könnt ihr für euren Helden jede Unterklasse freispielen und für genügend Gold gleich drei Varianten anlegen und praktisch jederzeit wechseln. Kommt ihr also in einer Instanz zu einem Endgegner und die Heilung eures Klerikers reicht nicht mehr aus, wechselt einfach der Magier in eine Chloromant-Skillung und greift ihm kräftig unter die Arme.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Kristian Metzger

Contributor

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