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RAGE

Etwas verunsichert

Im zweiten Mini-Abschnitt ging es in die Monster Bash Arena. Dort soll ich mir ein Fahrzeug erspielen. Nach einem ersten Gespräch mit dem schmierigen Veranstalter ging es dann direkt in die Arena, die ein wenig an das Borderlands-Add-On Mad Moxxi's Underdome Riot erinnert. Ihr müsst euch durch fünf Räume schießen, in denen jeweils eine andere Herausforderung wartet. Im Ersten sollt ihr einfach ein paar Mutanten erledigen, die blitzschnell auf euch zu gerannt kommen. In Raum 2 dreht sich ein klingenbewehrter Affe durch die Arena und zerschnetzelt alles, was ihm in die Quere kommt. Ihr müsst das gegnerische Kanonenfutter also dort reinlocken und ihm selbst ausweichen.

In Abschnitt 3 wartet eine gewaltige Slot-Maschine auf euch. So lange ihr die richtige Kombination erschießt, gibt es Geld, am Ende dann einen großen Überfall. Nach einem weiteren, mit Fallen gespickten Raum trefft ihr dann auf den Endgegner: Den Kraken. Ein drei Meter großer Mutant mit schleimigem Fangarm und extra-dicker Haut. Dank durchschlagkräftiger Granaten und messerscharfem Bumerang ist das Monster trotz seiner blendenden Schleimattacken nach wenigen Minuten Hackfleisch und ich kann als Belohnung einen Batzen Geld abkassieren. Mein Urteil: Schon deutlich spaßiger.

Danach ging es in ein Kampagnen-Rennen. Ihr, euer zusammengeschusterter, fahrbarer Untersatz, ein paar Raketen und Maschinengewehre, eine ausgetrocknete Strecke und fiese Gegner. Rasen um Leben und Tod. Immer wieder unterbrochen durch brachiale Explosionen und zerstörte Kontrahenten. Steuert sich zwar auch hier noch etwas schwammig, sieht aber lustig aus und macht überraschend viel Spaß.

Und das Spiel steigert sich von Level zu Level. Im nächsten Auftrag müsst ihr mit ferngesteuerten Sprengautos Bombenlager in die Luft sprengen, um die Gegner vom Nachschub abzuschneiden. Die Kämpfe werden immer spannender. Jede Gang greift anders an. Während Mutanten wild auf euch zu springen, bleiben andere ständig in Deckung und werfen Granaten auf euch. Richtig gruselig wird es dann im nächsten Abschnitt. Auf der Suche nach Forschungsdaten finden wir im Zentrum der zerstörten Mutanten-Hauptstadt ein seltsames Nest mit einer schreienden, verwesenden Kreatur. Ihr begegnet dem Kraken aus dem Monster Bash in freier Wildbahn und werft am Ende einen Blick auf ein gewaltiges Monstrum samt Blitze werfendem Riesenherz. Besonders in Kombination mit den verschiedenen abwechslungsreichen Ausrüstungsgegenständen sowie den unterschiedlichen Munitions- und Gegnertypen hat hier RAGE also wieder Boden gut gemacht. Wenn es ums Ballern geht, ist id Software immer noch erstklassig.

RAGE - Gameplay-Video

Und auch bei der Technik macht RAGE niemand was vor. Es gab zwar noch ein paar Textur-Ladeprobleme und es fällt auf, dass es kaum dynamische Lichtquellen gibt, was zum Teil an der Megatexture-Technologie und den riesigen Pixeltapeten liegt, doch wirklich kein Gebäude und kein Stein sieht wie der andere aus. Das Art-Design ist wirklich erstklassig. Und bei den Animationen haben sich die Texaner selbst übertroffen. Gegner und NPCs wirken einfach lebendig und glaubwürdig. Speziell die Städte versprühen eine Atmosphäre, die im Shooter-Bereich ihresgleichen sucht. Also technisch großes Kino, das aber noch beweisen muss, dass es da auch spielerisch mithalten kann.

Ich bin mir nicht mehr ganz so sicher, was ich von RAGE halten soll. Ja, das Spiel sieht fantastisch aus und macht in den Ballersequenzen auch spielerisch einen guten Eindruck. Doch das ganze Drumherum, die eigentlich detaillierte Spielwelt und die vielen kleinen Nebenmissionen wirken aktuell noch etwas aufgesetzt. Vor allem die Außenareale erscheinen mir mit ihren viel zu engen Wänden und dem praktisch kaum vorhandenen Bewegungsspielraum wie aufgemotzte Ladesequenzen. Und auch die Innenräume sind mir etwas zu simpel aufgebaut, zu verwinkelt und generisch. Mir fehlt da einfach der Zusammenhang, was zum Teil an der Präsentationsform auf dem Event, zum Teil aber auch an der Oldschool-Herangehensweise von id Software liegt. Prey 2 wirkte da im direkten Vergleich zumindest auf den ersten Blick einfach moderner und flexibler, trotz der veralteten Engine und einem schlechteren Art Design.

Okay, ich habe nur kurze Abschnitte und Story-Bruchstücke mitbekommen, für einen wirklich allumfassenden Eindruck reicht das bei weitem nicht. Trotzdem bin ich, wenn auch auf hohem Niveau, etwas enttäuscht. Auch weil der Multiplayer-Modus trotz gegenteiliger Beteuerung so angeklatscht aussah und weil man nach sechs Jahren Entwicklung einfach etwas mehr erwartet. Wären da nicht die todschicke Grafik, die dichte Atmosphäre, die hervorragenden Animationen, die packenden Schusswechsel und die einfallsreichen Ausrüstungsgegenstände und Waffen, wäre RAGE ein Shooter unter vielen. Dank dieser erstklassigen Ingredienzien bin ich aber weiterhin heiß auf eine richtige Anspielversion, in der ich endlich mal ein paar Stunden am Stück in die Welt von RAGE abtauchen kann. Erst dann lässt sich sagen, wo die Reise hingeht.

RAGEerscheint am 16. September 2011 für Xbox 360, PS3 und PC.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Rage

PS3, Xbox 360, PC, Mac

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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