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Bericht: Rockstar wird nicht Publisher von Team Bondis nächstem Spiel

Zerwürfnis mit dem Management

Im Zuge der Insider-Berichte über unmenschliche Arbeitsbedingungen, einbehaltene Zahlungen und einem gelinde gesagt schwierigen Umgang mit dem Management, hat ein ehemaliger Team-Bondi-Mitarbeiter verraten, dass Rockstar nicht der Publisher des nächsten Spiels des L.A.-Noire-Entwicklers sein wird.

In einem langen Bericht unserer Schwesterseite gamesindustry.biz, der die Verhältnisse des im australischen Sydney ansässigen Entwicklers anhand von internen Emails darlegt, äußerte sich einer der leidensfähigen Designer unter der Bedingung der Anonymität:

"Ich habe viel von Rockstars Verachtung für Team Bondi gehört und es wurde ziemlich klar gestellt, dass sie Team Bondis nächstes Spiel nicht publishen werden. Team Bondi versucht, einen anderen Publisher für seinen nächsten Titel zu finden."

"Aber die Beziehung zu Rockstar ist schwer beschädigt. Brendan [McNamara, Studio-Boss und laut übereinstimmenden Angaben der meisten im Rahmen des Berichtes Befragten scheinbar Chef-Peitschenschwinger dort – der Red.] tut so, als sei L.A. Noire aufgrund seiner Vision ein Erfolg, aber ich glaube, dass es Rockstar waren, die das Projekt gerettet haben", bekennt die Quelle.

"Sie haben fortlaufend Geld in L.A. Noire versenkt und ihr Marketing war fantastisch. Ohne ihre andauernde Unterstützung wäre Team Bondi schon vor einigen Jahren untergegangen."

Der Einfluss Rockstars auf das Studio, dass dem Bericht zufolge lange sogar ohne Leitenden Animator auskommen musste – daher angeblich die etwas leblose Open World –, soll auch an anderer Stelle von großem Wert gewesen sein, was mit Hinblick auf zukünftige Projekte ohne den GTA-Hersteller im Rücken nachdenklich stimmt:

"Rockstar leistete auch einen gewaltigen Beitrag bei der Entwicklung. Ihre Produzenten nahmen in den vergangenen zwei Jahren zunehmend Einfluss auf die Entwicklung und überstimmten viele der schwachsinnigen Entscheidungen des Team-Bondi-Managements.

Im Laufe dieser Zusammenarbeit habe sich das Verhältnis des Entwicklers zum Publisher verschlechtert:

"Teil des Konfliktes zwischen Team Bondi und Rockstar lag an Rockstars Frust mit Team Bondis Richtung, im Gegenzug verachtete Team Bondis Management dafür Rockstar, weil sie so viel kreative Kontrolle übernahmen."

"Man sollte auch dazu sagen", so der Insider weiter, "dass Rockstar eine Weile sehr erpicht darauf war, aus Team Bondi 'Rockstar Sydney' zu machen – je mehr sie aber mit der Führungsetage von Team Bondi zusammenarbeiteten, desto mehr wurde ihnen klar, dass dies eine schreckliche Idee war."

Andere, ebenfalls in dem Bericht aufgeführte Wortmeldungen von ehemaligen Entwicklern, die jahrelang eine "finale Entwicklungsphase" mit Wochenendschichten und unzähligen, verordneten Überstunden über sich ergehen lassen mussten, beschreiben Studio-Boss Brendan McNamara als "die wütendste Person, der ich je begegnet bin", oder "als großen Tyrann [die Quelle benutzt den englischen Begriff 'Bully' – der Red.], ohne Talent, Vision oder Management-Fähigkeiten.

Dem Spiel hat es zugegebenermaßen nur bedingt geschadet, konnte es sich doch international über mehr oder weniger einhelliges Kritikerlob freuen. Auch bei uns setzte es im Test eine hohe Punktzahl.

Hoffen wir, dass andere Entwickler dies nicht zum Anlass nehmen, ähnliche Arbeitspraktiken durchzusetzen.

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