Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Bastion

Es sind immer die kleinen Dinge

Hört sich doch nach dem perfekten Arcade-Titel für den leeren Sommer an. Also warum steht denn da unten - ihr habt geguckt, ich weiß es - keine Neun oder Zehn? Nun, über welche wichtigen Aspekte habe ich noch kein Wort verloren? Genau, das Kampfsystem und das Leveldesign.

Letzteres erschafft durch die liebevoll gezeichneten Hintergründe eine Illusion, die mit jeder weiteren Stunde zu platzen droht. Der Weg erscheint in aufsteigenden Plattformen vor euch, was zunächst für offene Augen sorgt, sich mit steigender Spielzeit aber abschwächt. Im Prinzip folgt ihr immer einem Pfad.

Ab und zu findet ihr eine kleine Abzweigung, die zu einem Item führt. Warum die Sprung-Fähigkeit erst in den letzten zehn Minuten eingeführt wird, bleibt mir ein Rätsel. Es folgt die einzige Sprungpassage und schon ist es vorbei. Rätsel wären ebenfalls eine willkommene Abwechslung gewesen.

Die Schwachstelle im Kampfsystem zu erklären, fällt ein wenig schwieriger aus. Im Grunde genommen bietet es genügend Potential. Ihr sucht euch aus elf Waffen eine Nah- und Fernkampfwaffe sowie den passenden Zauber aus. Leider dürft ihr die Prügler und Wummen anschließend nur an bestimmten Orten wechseln, die höchstens einmal in jedem Auftrag auftauchen.

Findet ihr eine neue Waffe, müsst ihr diese zwangsläufig übernehmen. Leider wisst ihr aber nie, welche Feinde euch noch erwarten. Sobald ihr die Schrotflinte voll aufgerüstet habt, macht das aber auch nichts mehr aus. An ein ordentliches Balancing scheint keiner gedacht zu haben.

Führen diese Mängel zu einem misslungenen Spiel? Sicherlich nicht. Bastion gehört immer noch zur Spitze der diesjährigen Arcade-Titel und ist für Fans des Genres und all denen, die an der interaktiven Erzählung interessiert sind, zu empfehlen. Es ärgert mich bei solchen Spielen nur noch mehr, wenn sie kurz vor dem Ziel stehen bleiben. Vielleicht lag der Fokus auf all den kleinen Dingen, die das Erlebnis bereichern, ohne dabei den Kern auf dem gleichen Niveau zu halten. Für die Zukunft wünsche ich mir einen zweiten Teil, der diese Probleme angeht und den Rest weiter ausbaut. Am liebsten in einem komplett neuen Setting, dessen Look mich einmal mehr vom Hocker reißt und mit seinem ebenso poliertem Gameplay die gesamte Zeit am Boden hält.

Bastion ist für 1.200 (ca. 14 Euro) Microsoft Punkte auf Xbox Live Arcade erhältlich. Eine PC-Version erscheint später in diesem Jahr.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Bastion

iOS, PS4, Xbox One, Xbox 360, PlayStation Vita, PC

Verwandte Themen
Über den Autor
Björn Balg Avatar

Björn Balg

Freier Redakteur

Freier Autor und wahrscheinlich der letzte Mensch ohne einen Facebook-Account. Liebt Trash und verbringt zu viel Zeit mit dem Ansehen von Katzenvideos.

Kommentare