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Resistance 3

Das Ende einer Reise

Dabei sind es vor allem die vielen kleinen Details, die einen Unterschied machen. Der Staub, der durch die Straßen weht, Bäume, die von den Böen hin und hergeworfen werden und ein Grieselfilter, der dem Spiel eine fast depressive Stimmung verpasst. Allein die nicht immer optimalen Texturen, der eher verwaschene Gesamteindruck und immer wieder auftauchende Kanten stören das Gesamtbild. An ein Uncharted 2 kommt Resistance 3 also nicht heran.

Erzählerisch wird gerade zu Beginn viel wert auf das Schicksal der Menschen gelegt. Die ersten Schritte durch die unterirdische Behausung von Haven vorbei an Kranken, Alten und hart arbeitenden Zivilisten. Die zarten Gefühle von Joseph für sein Kind und seine Frau. Seine sehnsüchtigen Blicke, wenn er seinem Sohn beim Schlafen zuschaut. Das alles wird nahezu perfekt in Szene gesetzt und verpasst dem Geschehen einen Sinn, der über eine simple Idee, einen Fahneneid oder die Kameradschaft unter Soldaten hinausgeht.

Leider müsst ihr im Gegenzug zumindest zu Beginn mit sehr vielen Skripten leben. Ihr folgt NPC-Charakteren durch diese neue Welt, müsst oft warten, bis sie euch Tore und Gänge öffnen und könnt noch viel zu wenig selbst machen. Für meinen Geschmack übertreibt es dabei Insomniac ein wenig. In ihrem Wunsch, sich erfolgreichen Titeln wie Call of Duty anzunähern, gehen sie dabei eindeutig einen Schritt zu weit. Zum Glück ändert sich das im Verlauf der Geschichte und spätestens auf dem Schlachtfeld spielt Resistance 3 wieder seine Stärken aus.

Zum Einen sind das natürlich die Waffen. Jeder Schießprügel in Resistance 3 besitzt eine zweite Feuerfunktion. Passend zu den extrem unterschiedlichen und vielfältigen Gegnern könnt ihr so mit einem Granatwerfer an der Schrotflinte Schilde knacken, mit dem Bullseye herumspringende Außerirdische ins Ziel nehmen und mit dem wirklich genialen Magnum-Revolver eure Gegner mit Sprengladungen auseinanderreißen.

Natürlich gibt es auch ein paar neue Waffen wie den Elektroblitze werfenden Atomizer, die besten Stücke sind aber auch diesmal mit dabei. Außerdem öffnen sich im Gefecht die Schauplätze und bieten deutlich mehr Freiraum. Hier hat man endlich Luft zum Taktieren und Atmen. Keine Schlauchlevel mehr, sondern große Schlachtfelder mit unterschiedlichen Optionen und möglichen Lösungswegen.

Die ersten Auseinandersetzungen fallen da noch recht übersichtlich aus. Ihr stellt euch vor allem dem außerirdischen Fußvolk, das ihr mit wenigen Treffern ausschalten könnt. Mitten in der Innenstadt trefft ihr dann auf einen vierbeinigen Walker, der euch das Leben mit seiner Strahlenkanone und seinem Energieschild zur Hölle macht. Schon diese Auseinandersetzung spielt sich wie ein kleiner Boss-Battle.

Erst müsst ihr mit EMP-Granaten seinen Schild schwächen und ihn dann mit Magnum und Bullseye in seine Zieloptik ballern. Das ist spannend inszeniert und ohne Lebensenergieregenartion auch richtig anspruchsvoll. Ja, ihr habt richtig gelesen, Insomniac bietet wieder Heilpakete, die aber nicht nur im Level herumliegen, sondern auch von toten Außerirdischen liegengelassen werden. Die Gefechte bekommen dadurch ein ganz anderes Spielgefühl. Für mich ein mutiger, gelungener Schritt.