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FIFA 12

Das nächste Spiel ist immer das nächste

Es braucht ein paar Spiele, bis man sich an das Tactical Defending gewöhnt hat (online ist es übrigens Pflicht, offline kann auch das vorherige System genutzt werden) und nicht mehr versucht, einfach zum Gegner zu stürmen und ihm die Kugel vom Fuß zu spitzeln. Die Spielzüge fallen so insgesamt realistischer aus und im Normalfall wechselt der Ball dadurch zwischen den einzelnen Teams auch etwas seltener den Besitzer. Wenn ihr den Bereich vor eurem Strafraum gut abdeckt, gutes Stellungsspiel betreibt und die Passwege zustellt, spielt die KI etwa erst mal ein wenig um den 16er herum, um auf den passenden Augenblick zu warten oder sich langsam nach vorne zu arbeiten.

Und falls es mal nicht gelingt, sich spielerisch in den Strafraum zu begeben, gibt es ja immer noch die Fernschüsse. Selbige und auch Freistöße kommen in FIFA 12 deutlich präziser aufs Tor beziehungsweise lassen sich ein gutes Stück angenehmer ausführen. Habe ich in FIFA 11 meistens versucht, über Flanken oder über Kurzpassspiel durch die Mitte zum Torerfolg zu gelangen, lasse ich nun öfter mal einen wirklich gefährlichen Fernschuss los. Im Spiel nach vorne agieren eure KI-Teamkameraden nun übrigens ebenfalls intelligenter und laufen etwa in den freien Raum, um dort auf euer Anspiel zu warten. Auf jeden Fall sind sie eine echte Hilfe in der Offensive.

Mit den standardmäßigen Einstellungen ist das Flanken obendrein etwas schwieriger geworden, wenn man so will. Wohin euer Ball fliegt, hängt nun deutlich mehr davon ab, in welche Richtung ihr den Stick drückt. Konnte man in FIFA 11 den Stick bei einer Flanke noch ein wenig nach vorne drücken, führt das in FIFA 12 dazu, dass die Kugel auch wirklich mehr nach vorne als in die Mitte und somit deutlich ins Toraus fliegt.

Ihr könnt aber natürlich in den Controller-Einstellungen wieder festlegen, wie sehr ihr denn zum Beispiel bei Pässen oder Schüssen eine Unterstützung haben wollt - oder auch nicht. Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, weitere Aspekte für euch selbst wie auch für die KI über eine Reihe von Schiebereglern festzulegen. Dazu zählen zum Beispiel Sprinttempo, Antritt, die Schusshärte oder verschiedene Bereiche des Stellungsspiels. Das Spiel gibt euch somit die Chance, einen bestimmten Schwierigkeitsgrad zusätzlich noch ein wenig individueller zu gestalten, wenn ihr nicht einfach auf die nächste "normale" Stufe schalten wollt.

Was die Ballphysik anbelangt, solltet ihr keine allzu großen Änderungen erwarten. Aber das ist ja im Vergleich mit PES 2012 sowieso wieder reine Geschmackssache. Aussetzer gibt es praktisch keine und der eine oder andere Abpraller führt schon mal zu äußerst kuriosen Toren. Das schafft übrigens auch die Player Impact Engine. Ein Beispiel: Ein Verteidiger will den Ball klären und mit voller Wucht wegschießen, stößt jedoch zuvor mit dem herausgekommenen Keeper zusammen. Beide fallen zu Boden und der nahe Stürmer kann sich den Ball schnappen und ihn versenken. Unrealistisch? Nicht zwingend, solche Missgeschicke passieren auch schon mal in der Realität.

Neu hinzugekommen sind die schnellen Einwürfe. Das ist nicht bei jedem einzelnen Einwurf möglich, sondern nur dann, wenn der Ball auch in der Nähe des Spielfeldes bleibt und nicht auf die Tribüne geschlagen wird. Jedenfalls bekommt ihr dadurch zuweilen die Gelegenheit, das Spiel schnell zu gestalten, bevor der Gegner wieder seine üblichen Positionen eingenommen hat. Selbiges gilt aber logischerweise auch für die KI. Heißt für euch: Aufpassen, wenn der Ball im Aus landet. Ansonsten geht es euch so wie mir und ihr kassiert ein Gegentor, während ihr gerade zum Glas greift und einen Schluck trinkt. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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FIFA 12

Android, PS3, Xbox 360, Nintendo Wii, PSP, PC, Nintendo 3DS, Nintendo DS

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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