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Tops und Flops aus 2012 – Frank

Knarren, Mechs und Sammelkarten gegen Diablo, Russen und Zombies.

Flops aus 2012


Diablo 3

Wie jetzt? Diablo 3? Ein Flop? Wackelt da etwa die 9 von 10, die ich dem Titel in meinem Test gegeben habe? Nein, sie steht fest wie ein Fels - Diablo 3 bleibt ein großartiges Hack & Slay und brachte einige gelungene Neuerungen mit. Ich könnte es mit gutem Gewissen auch unter meine Top-Titel einreihen - genug Gründe dafür gäbe es. Und trotzdem war Diablo 3 in meinen Augen zugleich auch ein Flop des Jahres 2012, weil es viele Erwartungen enttäuschte und die Macher etliche vermeidbare Fehler gemacht haben - auch wenn einiges erst im Nachhinein offensichtlich wurde. Warum man ausgerechnet beim dritten Diablo zum Beispiel die bewährte Klick-Beute-Klick-Formel versemmelt hat, welche Rolle das Echtgeld-Auktionshaus dabei gespielt haben dürfte und weshalb das Endgame nicht ansatzweise so fesselt wie in den Vorgängern - das zu beantworten würde den Rahmen dieser kleinen Top-Flop-Liste sprengen. Ich will jetzt außerdem nicht das zeitweise heftige Blizzard-Bashing neu aufwärmen, das nach den ersten euphorischen Reviews zu Diablo 3 einsetzte. Fakt ist nämlich auch, dass man Blizzard nicht unterschätzen sollte, auch wenn sie in Sachen Markenpflege derzeit ein wenig zu schwächeln scheinen. Die Entwickler planen, feilen und patchen fleißig an ihrem Hack & Slay - und hören auf die Kritik der Community. Wenn man Lead Designer Jay Wilson glauben darf, soll 2013 ein aufregendes Jahr für Diablo 3-Fans werden - auch weil der PvP-Modus auf das nächste Jahr verschoben wurde. Mein Optimismus ist etwas gedämpft, aber ungebrochen.

Mehr zu Diablo 3 im Test.

Zahlreiche Fans waren enttäuscht von Diablo 3 - da kann der Teufel zum Valentinstag noch so schnulzig glotzen.


1953 - Im Netz des KGB

Testseitig war dieses kleine Adventure in 2012 mein absoluter Tiefpunkt. Zuerst sah es wie eine interessante Mystery-Rätselei rund um den sovietischen Geheimdienst aus. Ich, allein im Bunker mit Gedächtnisverlust, einem Komplott um KGB-Experimente, Telepathie und Geisterbeschwörungen auf der Spur - klingt doch super. In Standbildern herumzuklicken und dürftig vertonten Monologen zu lauschen war zwar schon vor zehn Jahren altbacken, aber naja. Doch dann sollte ich gefühlt hunderte Seiten Akten, Briefe und Zeitschriften im O-Ton der Stalin-Ära wälzen. Die reinste Folter. Die Rätsel drifteten in völlig unlogische Bahnen ab - selbst als ich die Lösung kannte, hatte ich keinen Dunst, was sich die Macher dabei gedacht hatten. Der Schluss kam so abrupt und blöde daher, dass ich schon Vermutungen anstellte, dem Entwickler sei mittendrin das Geld ausgegangen. Echt traurig - aus dem Szenario hätte ein echtes Kleinod für Adventure-Freaks mit Geschichtsfaible werden können.

Mehr zu 1953 - Im Netz des KGB im Test.


Bubble Safari und als Social Games getarnte Datenkraken

Ich will nicht alle Facebook-Spiele verteufeln, doch die Arbeit an meinem Test zu Zyngas 'Bubble Safari' in diesem Jahr hat arg an meinen Nerven gezehrt. Kein wunder, dass manche Pinnwände aus allen Nähten platzen - einmal ein Häkchen übersehen und schon explodiert die Spam-Granate. Spielerisch bot der Titel leider auch nichts spektakuläres - die gleiche Soße wie schon der Urahn 'Puzzle Bobble' (Bust-a-Move) von 1994 und Lichtjahre entfernt von der Brillianz eines 'Puzzle Quest'. Nachdem ich mein Nervenkostüm ein paar Monate erholen konnte, fühle ich mich jetzt wieder soweit psychisch gefestigt, dass ich mir demnächst vielleicht ein neueres Social Game auf Facebook vornehmen werde. Denn trotz sinkender Aktienkurse und emsig wechselnder AGBs werfen diese Spiele noch immer eine Menge Moos ab und locken täglich Millionen Casual-Spieler ins Netzwerk - und manchmal auch in ihr datenschutztechnisches Verderben. Grund genug, sich weiterhin kritisch mit diesen Machwerken auseinander zu setzen.

Als Beispiel dafür empfehle ich die Lektüre meines Artikels über Facebook-Spiele und meines Tests zu Bubble Safari.


Men of War: Condemned Heroes

Das Schicksal russischer Strafbattalione - spannend aufbereitet für junge und alte Strategiespiel-Fans? Von wegen! Der IQ meiner Soldaten rangiert auf dem Niveau einer Schüssel Borschtsch, der Schwierigkeitsgrad der Stand-Alone-Erweiterung brächte dagegen jeden russischen Schachgroßmeister zum Heulen. Und erst die „abwechslungsreichen“ Missionen: Erobere den Graben! Verteidige den Graben! Erobere den nächsten Graben! Verteidige den Graben! Töte die Deutschen im nächsten Graben! Halte die Stellung! Nehme diesen Graben ein, ohne Alarm auszulösen und verteidige ihn gegen eine Übermacht! Na super. Neben einigen fragwürdigen Designentscheidungen und Interface-Macken stieß mir vor allem das Fehlen einer richtigen Hintergrundgeschichte sauer auf. Man hätte das Schicksal einzelner Soldaten der stalinistischen „Shtrafbat“ spannend erzählen können - stattdessen steuere ich gesichtsloses Kanonenfutter aus dem Zufallsgenerator. Realistisch? Eher zynisch. Etwas mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Schicksalen hinter den historischen Fakten hätte dem Spiel gut zu Gesicht gestanden. So bleibt Condemned Heroes ein missglückter Versuch, die Fans der Men of War-Reihe zu schröpfen.

Mehr zu Men of War: Condemned Heroes im Test.

Skandal! Selbst auf der Gamescom wurde ich dieses Jahr von Hirn-hungrigen Zombie-Mädels attackiert.


Zombies, Zombies und ZOMBIES!

Ja, ich weiß. Wie kann man die schlurfenden Untoten nicht lieben? Ehrlich: Ich hab bis zu diesem Jahr eigentlich ein freundschaftliches Verhältnis zu den lebenden Toten gepflegt, obwohl ich im Laufe meiner Spieler-Biografie tausende von ihnen zurück unter die Erde gemetzelt habe. Meiner Meinung nach geriet der Zombie-Kult in 2012 jedoch völlig aus dem Ruder und die Untoten gingen mir nur noch auf den Zeiger. Vielleicht lag es am exzessiv zelebrierten „Walking Dead“-Fetisch diverser Medien? Vielleicht liegt es daran, dass Zombies in einem gefühlten Drittel der aktuellen Filmtrailer durchs Bild hinken? Vielleicht waren die allgegenwärtigen Zombie-Kostüme rund um Halloween schuld - inklusive Schminktips für Mütter im Frühstücksfernsehen? Oder vielleicht färbt meine leidenschaftliche Ablehnung des - nicht minder nervigen - Vampir-Buheis der letzten Jahre auf die unschuldig-hirnlosen Untoten ab? Auch wenn die prämierten Zombie-Spiele aus unseren Top 50 allesamt ihre Lobeshymnen verdient haben - ich finde es eine Schande, dass man die Zombie-Kuh quasi bis zu ihrem endgültigen Exitus melkt. In 2013 will ich erst einmal keine Untoten mehr sehen. Oder hören. Wusstet ihr, dass es eine Smartphone-App namens „Zombies, Run!“ gibt, bei der man während des Joggens von Untoten verfolgt wird? Die überlagert meine Musik umso lauter mit Zombie-Gestöhne, je langsamer ich voran komme (unter anderem). Wie gesagt: sie sind überall.

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich eine Menge sehenswerter Zombie-Spiele. Hier die Tests zu The Walking Dead, DayZ und ZombiU.

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