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Vanguard

Ein wilder Ritt durch fünf Jahrzehnte ohne Richtung und nur dem Spaß geschuldet

Vanguard

Interessiert euch nicht? Dann geht es hier zum nächsten Spiel.

Oder lasst euch per Zufall überraschen.

Zuerst veröffentlicht: 1981 / 1982

Erschienen auf: Arcade, Atari VCS 2600

Erhältlich über: Ebay

So 100-prozentig sicher ist man sich nicht, aber vielerorts wird TOSEs und SNKs Vanguard die Erfindung des scrollenden 2D-Shooters zugeschrieben. Von Bullet Hell kann in diesem frühen Arcade-Automaten und seiner naturgemäß deutlich rudimentärer ausfallenden Umsetzung für das Atari VCS zwar keine Rede sein. Aber Level, die man im Wechsel von links nach rechts, von oben nach unten und umgekehrt durchfliegt, hatte man so noch nicht gesehen. Dazu kam die Möglichkeit, in vier verschiedene Richtungen zu schießen, wenn man nur den Stick in die entsprechende Richtung drückte, bevor man feuerte.

Wo kommen all die Farben her?

Das Spielhallen-Original jagte einem zum Start übrigens Sprachsamples - "Bon Voyage" - und sogar Jerry Goldsmiths Star Trek: The Motion Picture Main Theme um die Ohren, das später eher als Titelmelodie von The Next Generation bekannt wurde und heute noch Geek-Herzen ein paar Takte aussetzen lässt, wenn die Fanfaren und Jagdhörner blasen. Auf dem Atari war immerhin noch Queens Vultan's Theme übrig geblieben, das ebenfalls im Fernsehzimmer beisitzenden Eltern in einer düdeligen 2-Kanal-Ton-Ausgabe den letzten Nerv beim Zeitunglesen raubte. Der Jungzocker fand es trotzdem fabelhaft, wie man nach Durchfliegen des verheißungsvollen "E"s zu dem anpeitschenden Chiptune gegnerische Raumer einfach rammen konnte.

Bloß nicht die Ränder berühren.

Vanguard ist außerdem eines der frühesten Spiele, die einen dank einer "Continue"-Funktion nicht direkt zurück ins Hauptmenü schmissen, wenn man das letzte seiner fünf Leben nach einer Kollision mit einem Feindflieger oder der aus faustgroßen Pixeln bestehenden Randbebauung der intergalaktischen Korridore aushauchte. Ein feiner Zug, der bald Schule machen sollte. Rein optisch ist das hier noch das tiefste Heimkonsolen-Mittelalter, was bedeutet, dass Atari-Version und Automaten-Original optisch nach allem aussehen, aber nicht nach Spielen, die ein und denselben Namen tragen. Zugleich muss man aber auch sagen, dass Vanguard trotz der technischen Abstriche rein spielerisch den Sprung aus den Arcades auf die Wohnzimmer-Röhren der frühen Achtziger doch ziemlich gut überstanden hat.

Als Spieleverpackungen noch kleine Kunstwerke waren.
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