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Magnavox Odyssey – Entwicklung und Erfolg

Ein Tribut an die Konsolen, Geschichten, Erfolge und Flops stürmischer Jahrzehnte.

Magnavox Odyssey - Entwicklung und Erfolg

War es später ein Wettrennen um die Entwicklungen und gegen die Konkurrenz, war es für Ralph Baer und seine Kollegen Bill Harrison und Bill Rush und das, was zuerst die "Brown Box" hieß, Ende der 60er ein langsamer Kampf steile Hügel aufwärts. Das Konzept des Videospiels an sich war noch nicht verbreitet, geschweige denn akzeptiert. Erste Gehversuche und Prototypen waren unterwegs, aber es gab weder die Pong-Maschinen für zu Hause noch gab es sie als Spielautomaten mit Münzeinwurf. Die Brown Box war vor dem kommerziellen Erfolg dieser Dinge unterwegs und jemanden zu finden, der an den Erfolg dieses Systems glaubte, stellte sich als nicht einfach heraus.

Ralph Baer und Bill Harrison demonstrieren 1969 die Brown Box.

Nachdem klassische Computer-Firmen das Konzept ablehnten, entschied sich Baer, zu den Leuten zu gehen, die die andere notwendige Technik dafür bauten: die TV-Hersteller. Auch hier hielt sich bei der ersten Tour 1969 die Begeisterung in Grenzen oder ging zumindest nicht soweit, dass jemand dafür Geld investieren wollte. Lediglich RCA - Radio Corporation of America, abgewickelt 1986 - bot ein Angebot, das schlicht zu niedrig war. 1971 jedoch wechselte Bill Enders aus dem Vorstand von RCA zu Magnavox und startete von sich aus, nachdem er bereits bei RCA von der Brown Box angetan war, einen weiteren Versuch, Magnavox von der Brown Box zu überzeugen. Er war erfolgreich, Baer, Harrison und Rush hielten eine erfolgreiche Präsentation und danach ging alles ganz schnell.

Die Steckkarten der Odyssey enthalten noch kein ROM, sondern nur Kontaktbahnen.

Man baute eine etwas hübschere Box und der Name wanderte von unverkäuflich - Brown Box - über geschäftsschädigend - Skill-O-Vision - hin zu zeitlos: Magnavox Odyssey. Was den Preis von 100 Dollar - heute entsprächen dies etwa 500 Dollar - anging, war Baer nicht begeistert. Eigentlich peilte er 20 Dollar an. Das ganze Zubehör wie die Spielkarten oder Pokerchips betrachtete er als unnötig, aber man kann diskutieren, ob die Überlegung von Magnavox, dass es auf diese Weise den Leuten eher vertraut vorkommt und sie an Brettspiel erinnert nicht doch richtig war. Schließlich verkaufte sich das komplett neuartige Gerät wie von selbst und zeitweilig war es schwer, eines der Geräte in einem Laden zu finden, schlicht, weil sie immer ausverkauft waren. Bis zum Ende der Produktion 1975 wurden etwas über 350.000 Stück verkauft.

Baer war nicht begeistert von dem großen Paket, dass Magnavox für 100 Dollar schnürte.
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Martin Woger

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Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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