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Vier Mechs, vier Spieler und sie gehorchen nur euch: Armored Core: Verdict Day

Beweist euch als kompetenter Kommandant und vielleicht folgen sie euch dann wirklich.

Es ist nicht immer ganz einfach, zwischen den Zeilen zu lesen, wenn ein Japaner voller Enthusiasmus von einem Feature berichtet, das ein anderer Kundiger dieser Sprache zeitgleich vorführt, zumal in einem Spiel, das nur diese Schriftzeichen kennt. So geschehen beim Command-Modus des neuen Armoured Core, Armored Core: Verdict Day.

Nachdem sich Teil 5 in allererster Linie dem Multiplayer-Kampf-Einsatz verschrieb, will Verdict Day diesen Ansatz weiter verfolgen, was ja nicht weiter verwerflich ist. Vor allem, weil es statt nur zwei Fraktionen auf die Karte zu packen, dieser drei in der fiktiven, Mech-gefüllten Zukunft verteilt. "Allianzen sind dazu da, um gebrochen zu werden", gehört damit zu den fest eingeplanten Mantras. Am Ende kann es nur einen Gewinner geben, aber zwei können eben einen, der droht, übermächtig zu werden, leichter Paroli gebieten. Es wird spannend sein, zu sehen, ob in dem umfangreichen, sich über viele Mech-Schlachten hinziehenden Meta-Spiel die Balance der Macht regiert oder ob sich doch schnelle Wechsel herbeiführen lassen.

Die Welt muss unter einer Farbe vereinigt werden, dann startet es von vorn.

Entschieden wird das alles letztlich immer noch auf dem Schlachtfeld und hier baut Armored Core: Verdict Day auf die Engine des letzten Teils auf. Damit sind zwar nicht übertrieben schöne, aber schnelle und ausreichend taktische Schlachten zwischen bis zu vier Mech-Piloten vorherbestimmt, fehlende Teilnehmer übernimmt eine augenscheinlich nun sehr kompetente KI. Und dieser Teil der Anspielrunde von Armored Core warf auch keine Fragen auf.

Danach kam der Command-Modus. Die Idee ist, dass ein Spieler, vielleicht einer, der mit der Action nicht so viel am Hut hat oder generell einfach lieber den Ton angibt, das Schlachtfeld auf einer Karte im Auge hat, anstatt nur aus dem Cockpit heraus. Er befiehlt, wohin die KI soll, berät und steuert seine menschlichen Spieler auf dem Feld und warnt sie, falls der Gegner eine wichtige Position einzunehmen droht. Er hat die Macht, das Chaos, das in der Third-Person-Sicht durch all den Rauch und die Raketen regelmäßig entsteht, aus seinem speziellen Blickwinkel in geordnete Schlacht-Bahnen zu lenken.

Ach das hieß das also ... Schön, dass die zur Verfügung gestellten Bilder scheinbar aus einer übersetzten Version des Command-Modus stammen.

Wie gesagt, die Idee ist einfach zu verstehen, das, was gezeigt wurde, war entweder total komplex und aufwendig oder der Vorspieler hat zu 70 Prozent nur die Kamera-Perspektive geändert. Es ließ sich leider nicht so genau erkennen. Ich würde aber angesichts der Zahl an Menüs, durch die es ging, eher auf Ersteres tippen. Dass die KI der Kämpfer durchaus was kann, zeigte sich daran, wie viel Mühe zwei Spieler hatten, auf dem Feld gegen den nur die KI-Mechs koordinierenden Commander zu bestehen. Sie schafften es, aber es war um Haaresbreite. Klar, letztlich ist der Sinn der Sache ein anderer, schließlich sollen es ja 5-gegen-5-Runden sein, mit vier Mechs und ihrem Koordinator, aber auch eine kleinere Runde sah schon wirklich ganz spannend aus. Was angesichts des kompletten Nischendaseins, das die Serie hierzulande genießt, gar nicht so schlecht ist. Vor allem, weil die japanischen Spieler unter sich bleiben werden. Die restliche Welt steht euch als Widersacher jedoch zur Verfügung, der Hauptgrund dafür ist wohl die schwierige Anpassung des sicher nicht ganz unwichtigen Chat-Systems. Das vielleicht zu sehen war. Unter all den anderen japanischen Schriftzeichen.

Umso einfacher war die Liebe der Entwickler zu ihren virtuellen Maschinen zu erkennen, als diese im Hangar gezeigt wurden. Der Robo-Nerd wird schon schwach, wenn aus dem Riesen-MG eine Nahkampf-Axt wird und das in einer eleganten, durchdachten Klappbewegung, die man fast glauben könnte. Es gibt sicher viele Gründe, warum diese Dinger nicht wirklich gebaut werden und wenn es gehen würde, wären es auch nur schreckliche Waffen. Aber trotzdem, es mal in echt zu sehen, wäre schon irgendwie cool. Die Möglichkeiten, die ihr zur Modifikation eures Mechs haben werdet, sind serientypisch wieder extrem vielfältig und dürften die Tüftler unter euch auf der Suche nach dem ultimativen Roboter lange beschäftigen.

Wer keine Lust auf Dirigieren hat, schraubt sich wieder den perfekten Mech und stürzt sich in die Schlacht.

Armored Core: Verdict Day ist jetzt sicher nicht der Titel, der die Serie aus der Nische holen wird, aber er ist einer, der sie kompetent und spannend bedienen dürfte. Der Command-Modus muss noch zeigen, was er wirklich kann, die Idee ist jedenfalls schon mal spannend genug. Aber auch der persistente Dauerkampf der drei Fraktionen, solange bis eine Seite sich durchsetzen konnte, hat viel Potenzial, das sich aber eben wiederum erst dann gut einschätzen lässt, wenn man zumindest die Beschriftung der Optionen lesen kann. Auf dem Feld mag es kaum mehr bieten, als es im fünften Teil der Fall war - solide, vielseitige Mech-Action -, aber die taktischen Ambitionen könnten Verdict Day sehr viel größer werden lassen. In freudiger Erwartung der übersetzten Fassung also.

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