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Xbox One: Kinect ruft Datenschützer auf den Plan, kann laut Microsoft aber deaktivert werden

Man werde verschiedene 'Modi' anbieten, die die Privatsphäre schützen.

Microsofts Kinect-Funktionen bei der neuen Xbox One rufen unter anderem die Datenschützer auf den Plan, aber auch von Spielern steckt das Unternehmen eine Menge Kritik hinsichtlich der vermeintlichen „Überwachung" ein.

Unter anderem hatte Microsoft angegeben, dass man die Xbox zu jeder Zeit über ein simples Sprachkommando einschalten könne, wofür natürlich Kinect mehr oder weniger aktiv sein muss. Bedenken äußerte man auch hinsichtlich der HD-Kamera, mit der Microsoft Daten sammeln, übermitteln und nutzen könnte.

Wenig überraschend ist, dass kurz nach der Xbox-One-Vorstellung ein Patent von Microsoft ausgegraben wurde, über das bereits im November berichtet wurde. Darin ging es darum, dass Kinect zum Beispiel feststellen könnte, wie viele Nutzer gerade einen Film schauen, um sicherzustellen, dass auch nur diejenigen zuschauen, die ihn lizenziert haben. Dafür nötig wäre natürlich eine Überwachung und Erkennung der Zuschauer.

Weiterhin hat man ein Patent zur Vergabe von Achievements für das Fernsehen auf der Xbox One angemeldet. User könnten sich Erfolge verdienen, wenn sie etwa ganze Serien schauen oder den Super Bowl. Kritischer wurde hingegen die Möglichkeit aufgenommen, sich zum Beispiel für das Hochhalten eines spezifischen Produkts in die Kamera einen Erfolg zu verdienen - oder wenn man sich Werbung anschaut.

„Unter Berücksichtigung der australischen Gesetze erfüllt Microsofts neue Xbox einige Voraussetzungen, um als Überwachungsgerät eingestuft zu werden. Sie müssen offen und ehrlich sein und den Kunden sagen, ob jemand diese Informationen abfangen oder von außerhalb auf ihr Gerät zugreifen kann", erklärt Civil Liberties Australia Director Tim Vines gegenüber NineMSN. „Die Leute sollten die Möglichkeit haben, die Kamera oder das Mikrofon abzuschalten, selbst wenn es die Funktionalität des Geräts einschränkt. Wenn Microsoft das nicht erlaubt, sollten die Leute ihre Meinung mit ihrem Geldbeutel kundtun und die nächste Xbox einfach nicht kaufen."

Ähnlich äußert sich auch der deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, gegenüber Spiegel Online: "Die Xbox registriert ständig alle möglichen persönlichen Informationen über mich. Reaktionsgeschwindigkeiten, meine Lernfähigkeit oder emotionale Zustände. Die werden dann auf einem externen Server verarbeitet und möglicherweise sogar an Dritte weitergegeben. Ob sie jemals gelöscht werden, kann der Betroffene nicht beeinflussen."

Er glaubt jedoch nicht, dass Microsoft mit Kinect Gespräche abhört.

"Dass Microsoft jetzt mein Wohnzimmer ausspioniert, ist bloß eine verdrehte Horrorvision", so Schaar.

Inwiefern die Xbox One und Kinect entsprechende Informationen aufzeichnen oder gar weitergeben und ob sie das überhaupt tun, ist bislang allerdings weitestgehend unbekannt.

Wie Microsofts Jeff Henshaw im Gespräch mit CNET angab, kann man die Kamera - die ständig mit der Xbox verbunden sein muss - auch deaktivieren.

„Wenn ihr Privatsphäre wollt, bieten wir euch Modi, um genau das sicherzustellen", sagt er.

„Bei Kinect für die Xbox One wird das ähnlich sein. Das System wurde so entworfen, dass es Kinect als integralen Bestandteil nutzt. Es ist nicht so, dass man die Kamera vollständig entfernen könnte. Aber man kann im System bestimmte Modi aktivieren, bei denen man absolute Gewissheit hat, dass die Kamera aus ist und euch nicht sehen kann."

Zuvor hatte bereits Microsofts Phil Harrison im Interview mit Eurogamer betont, dass Microsoft mit der Kamera nicht herumschnüffeln werde.

„Was die Privatsphäre betrifft, hat Microsoft eine sehr, sehr gute Politik. Wir sind diesbezüglich ein führendes Unternehmen, wie ihr feststellen werdet. Wir nehmen das sehr ernst. Wir benutzen Kinect überhaupt nicht, um bei irgendjemandem herumzuschnüffeln. Das Gerät achtet auf die Wörter 'Xbox on' und schaltet sich dann an, aber wir übertragen in keiner Form irgendwelche persönlichen Daten, mit denen man euch identifizieren könnte, sofern ihr dem nicht explizit zustimmt."

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