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Vor 20 Jahren: 'EA kümmerte sich einen Dreck um FIFA'

Erfahrt mehr über die Anfänge der Reihe und das nicht vorhandene Vertrauen von EA.

Heute ist FIFA als Millionenseller aus Electronic Arts' Portfolio gar nicht mehr wegzudenken, doch vor 20 Jahren, als der erste Teil der Reihe erschien, sah das noch ganz anders aus.

„EA kümmerte sich einen Dreck um FIFA", sagt Neil Thewarapperuma, damals europäischer Marketing-Chef von EA Sports.

In einem ausführlichen Artikel von MCV sprechen mehrere Beteiligte über die damalige Zeit, in der der US-Publisher nicht wirklich Vertrauen in einen Sport hatte, der in den USA nicht wirklich existent war.

Mein erstes FIFA. Und nicht das Letzte.

EA selbst hatte bereits Erfolge mit NHL oder Madden, die aber in Europa wiederum nicht gut ankamen.

„Wir haben einige Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass 90 Prozent der Leser des C&VG-Magazins Fußball lieben", erklärt David Gardner, damals Marketing-Chef von EA Europe. „Wenn wir also die EA-Sports-Marke nach Europa bringen wollten, brauchten wir ein Fußballspiel."

Man bemühte sich daher hinter den Kulissen sehr darum, die Führungsetage von EA davon zu überzeugen.

„Ich sagte, wir sollten im weltweiten Fußballgeschäft tätig werden. Aber als ich das zuerst sagte, hieß es: 'Wir sind bereits mit Madden im Footballgeschäft.' Und ich sagte: 'Nein, ich meine den richtigen Football.'"

Letzten Endes entschied man sich dafür, brauchte aber ein Team, das mit einem Dev-Kit des Mega Drive ausgestattet war. So kam man auf Jules Burt und Jon Law, die an mehreren Prototypen arbeiteten. Darunter befand sich auch die später verwendete isometrische Perspektive. EA stellte die beiden schließlich ein und beauftragte sie mit der Arbeit am FIFA-Projekt. Insgesamt umfasste das Team damals gerade mal zehn Vollzeit-Mitarbeiter.

Und einfach würde es FIFA vermutlich nicht haben, schließlich gab es mit Sensible Soccer und Kick Off starke und etablierte Konkurrenz. Man musste sich also von ihnen abheben.

„Sensible Soccer war damals sehr beliebt", sagt Tom Stone, der zu der Zeit in EAs UK-Team arbeitete. „Aber es war ein Top-Down-Spiel und wir dachten, wenn wir all diese Werte von EA Sports in einem Fußballspiel mit dem Realismus eines Madden oder NFL umsetzen könnten, würden wir uns gut schlagen."

„Wir versuchten wirklich, uns an das Motto 'if it's in the game, it's in the game' zu halten. Es musste authentisch sein, sich richtig anfühlen." Und wichtig dafür war eben die einst von Burt und Law vorgeschlagene isometrische Perspektive, die schließlich von EA Canadas Jan Tian verbessert und umgesetzt wurde. Damals war der neue Look revolutionär.

Gleichzeitig bemühte man sich um die offizielle FIFA-Lizenz, die damals noch wirklich günstig war. Das hatte aber auch einen guten Grund.

„Erst später stellten wir fest, dass die Lizenz keine Spielernamen, Abbilder oder Teamlogos enthielt, weil der Fußball in kommerzieller Hinsicht nicht so organisiert war die die US-Sportligen", so Gardner.

„In vielerlei Hinsicht hat unser Wunsch nach dieser Lizenz dabei geholfen, dass der Fußball organisierter wurde", fügt Stone hinzu.

Die volle Lizenz bekam man aber eben erst in späteren FIFA-Spielen und musste bei der Premiere darauf verzichten. Stattdessen verewigte sich das Team unter anderem selbst im Spiel bei verschiedenen Nationen.

Man machte gute Fortschritte, aber EA hatte immer noch Bedenken, denn FIFA International Soccer sollte im Frühjahr 1994 erscheinen und damit kurz vor der Weltmeisterschaft, gleichzeitig mit dem offiziellen WM-Spiel von US Gold.

Die Erwartungen des Publishers stiegen aber, nachdem man das Spiel der Presse zeigte.

„Damals gab es keine Beta oder Alpha, man zeigte ihnen normalerweise einfach das fertige Produkt. Aber es sah während der Entwicklung so gut aus, dass wir für die Presse Sneak Previews veranstalteten. Wir zeigten es ihnen und sie drehten durch. Dann stiegen die Verkaufsprognosen. In den USA hatte man keine hohen Erwartungen, aber unsere waren gewaltig."

„Unser PR-Mann sagte, dass die Tests außergewöhnlich gut ausfallen würden und sich Virgin [der Publisher von Sensible Soccer] Sorgen macht. Man verschob sogar das eigene Spiel, da das Team wusste, dass unser Spiel einschlagen würde", sagt der damalige Producer Matt Webster, der heute am Need-for-Speed-Franchise arbeitet.

EA rechnete im Vorfeld mit 300.000 verkauften Exemplaren in ganz Europa. Nach dem Verkaufsstart im Dezember hatte man vier Wochen später aber schon eine halbe Million verkauft, was FIFA zum meistverkauften Spiel des Jahres machte.

Und der Rest ist Geschichte. Zum Vergleich: Von dem im September 2012 erschienenen FIFA 13 verkauften sich bis Mai 2013 mehr als 14,5 Millionen Exemplare.

Wenn ihr noch mehr erfahren wollt, solltet ihr den Link oben anklicken und euch die ganze Story durchlesen.

FIFA 14 erscheint am 26. September 2013 für PC, Xbox 360 und PlayStation 3, die Xbox-One- und PS4-Versionen folgen später zum Launch der Next-Gen-Konsolen.

FIFA 14 - E3-Trailer

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