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Eindrücke von der gamescom - Dead Island: Epidemic, Peggle 2 und Plants vs. Zombies: Garden Warfare

Untoter Koop, farbige Blöcke und der Krieg im Vorgarten.

Dead Island: Epidemic

Zu behaupten, ich wäre kein großer Anhänger von MOBAs, ist noch eine starke Untertreibung. Ich habe überhaupt nichts gegen Titel wie League of Legends oder Dota 2, verstehe sogar ihren Reiz und trotzdem kann ich mit den Titeln nicht warm werden. Zuerst einmal sind sie reine Multiplayertitel, bei denen ich mich noch zwingend mit einem Team zusammenfügen muss. Solisten mit einem Leeroy-Jenkins-Spielstil müssen daher Abstand halten. Außerdem sagt mir die indirekte Steuerung mit Mausklicken überhaupt nicht zu. Treffer sowie die Bewegungen eures Charakters fühlen sich einfach nicht so kraftvoll an in meinen Augen. Nur ein Erklärungsversuch, um meinen Standpunkt zu verdeutlichen.

Demnach war ich nicht gerade aus dem Häuschen, als Deep Silver ein MOBA zu Dead Island ankündigte. Aber ok, ansehen kann ich es mir ja ruhig, selbst wenn ich mich beim Anspielen wahrscheinlich unbeholfen und holprig anstellen werde. Doch zu meiner Überraschung setzt Epidemic auf ganz andere Akzente als die erfolgreiche Konkurrenz. "Wir wollen erst gar nicht direkt gegen League of Legends oder andere MOBAs antreten", verrät mir einer der Entwickler, der meine Gruppe im Spiel über die Karte dirigiert. "Mit Dead Island: Epidemic machen wir unser komplett eigenes Ding. Es soll sich anders anfühlen und besonders Fans der Serie ansprechen. "

Durch Rollen könnt ihr starken Attacken ausweichen. Die Steuerung eurer Figur wirkt dadurch wesentlich direkter.

Mit dieser Aussage hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ein Entwickler, der den Markt realistisch einschätzt und nicht auf Teufel-komm-raus den König vom Thron stoßen will. Bin ich plötzlich in der Twilight Zone gelandet? Beim Spielen merke ich schnell, dass sich die Behauptung bewahrheitet. Epidemic fühlt sich wirklich komplett anders an. Drei Teams aus jeweils vier Personen kämpfen gleichzeitig auf einer Karte um Ressourcen. Ihr verbringt mehr Zeit mit dem Schlachten von Zombies als den Auseinandersetzungen gegen feindliche Teams. Die Untoten lassen nämlich wertvolle Gegenstände fallen, die ihr zu eurer Basis bringen müsst. Wer zuerst 300 Punkte erzielt, gewinnt die Runde. Neben den Paketen könnt ihr auch einzelne Flaggen besetzen, bei denen ihr meist exklusiv gegen andere Gruppen antretet. Da jeder aber gleichzeitig noch auf Zombies aufpassen muss, dürft ihr euch nie zu stark auf menschliche Gegenspieler konzentrieren. Ansonsten packt euch einer der größeren Widersacher und zerreißt euch für mehrere Sekunden in der Luft, während ihr bewegungslos am Boden liegt.

Zwischendurch erscheint ein riesiger Boss auf der Karte, der eine massive Anzahl an Ressourcen bei sich trägt. Natürlich wollen die meisten Teams sofort auf ihn gehen. Doch selbst mit vier Leuten ist das Biest zu stark. Man benötigt also die Hilfe anderer Personen. Daraus entsteht ein ständiger Konflikt der Parteien. Greift ihr nun gemeinsam das riesige Biest an oder wartet ihr, bis das gegnerische Team geschwächt ist, und fegt sie dann vom Boden? Bei einer kurzen Partie zeichneten sich diese Taktiken leider nur im Ansatz ab. Auch die Ausbalancierung der sechs Klassen, ihrer vier unterschiedlichen Waffen sowie der zusätzlichen Fähigkeiten sind zu diesem Zeitpunkt unmöglich zu erkennen. Aber Dead Island: Epidemic hat es als erstes Spiel seiner Art geschafft, mich neugierig zu machen, weil sein Fokus mehr auf dem kooperativen Kampf gegen Zombies liegt.

Ersteindruck: MOBA einmal anders. Dead Island: Epidemic geht seinen eigenen Weg, was gefällt.

Potenzial: Solange das Balancing stimmt, sehe ich keine großen Probleme für eine erfolgreiche Zukunft.

Erscheint für PC irgendwann 2014

Peggle 2

Mit einer Ankündigung zu Peggle 2 hatte ich auf der E3 nun wirklich nicht gerechnet. Was soll man bei dem Prinzip von Pachinko trifft Drogentrip noch Neues hinzufügen? Nichts, wirklich. Auch PopCap scheint mit dem Nachfolger eher die Mechaniken des ersten Teils zu verfeinern. Denn eine großartige Neuerung konnte ich während der Präsentation nicht feststellen. Noch immer erhaltet ihr zu Beginn jedes Levels zehn Kugel, die ihr auf Dutzende blaue sowie ein paar orangene Punkte feuert, um möglichst viele davon zu treffen. Schnappt euch alle orange eingefärbten Platten und es geht weiter zum nächsten Abschnitt.

Das Design wirkt nun wie eine überzeichnete Cartoonserie mit noch knalligeren Farben.

Die Grimassen der Figuren reflektieren eure Aktionen.

PopCap konzentrierte sich daher mehr auf alles drum herum. So überarbeitete man das komplette Design des Spiels. Es wirkt nun wie eine überzeichnete Cartoonserie mit noch knalligeren Farben. Beendet ihr einen Level, ertönt weiterhin klassische Musik, doch bietet jeder Charakter dieses Mal ein eigenes Lied. Beim Einhörn Björn - warum muss es ausgerechnet das Einhorn sein? - hört ihr wie im Vorgänger 'Ode an die Freude'. Schafft ihr dagegen ein Areal von Luna, eine der neuen Figuren, hört ihr passend zu ihrem gespenstischen Geisterthema 'In der Halle des Bergkönigs'. Ein Großteil der Präsentation fokussiert sich daneben wieder auf übertriebene Effekte, die jeden Abschluss, sei er noch so schlecht gewesen, wie ein persönliches Feuerwerk erscheinen lassen.

Ansonsten wollte das Team nur den Aufbau der Level verbessern und neue Elemente sanfter einführen. So schaltet ihr die Fähigkeit einer jeden Figur erst im zweiten oder dritten Abschnitt frei. Ja, ein wenig fühlt es sich schon wie Peggle 1.5 an. Doch der erste Teil grenzte schon so stark an Perfektion, dass man hier keine erneute Revolution starten konnte. Übrigens erscheint Peggle 2 zuerst nur auf der Xbox One zum Start der Konsole, was eine spätere Portierung aber auf keinen Fall ausschließt. PopCap möchte wie immer auf einer Plattform starten, das Spiel dort genau anpassen und erst später auf andere Systeme übergehen. Wann ihr genau mit Peggle 2 auf dem PC oder diversen Touch-Geräten rechnen könnt, wollte das Team noch nicht verraten.

Ersteindruck: Es ist Peggle. Wie kann man das schlecht finden?

Potenzial: Auch wenn ein zweiter Teil sicherlich nicht notwendig war, scheint es trotzdem wieder großartig zu werden.

Erscheint zuerst exklusiv für die Xbox One zum Launch der Konsole.

Plants vs. Zombies: Garden Warfare

Auch wenn ich mich immer noch tierisch auf Garden Warfare freue - kommt schon, die Idee ist einfach zu verrückt - war ich von der kurzen Präsentation mehr als nur enttäuscht. Noch immer zeigte man keine einzelne Szene aus dem Spiel. Das Team ging noch einmal mit den anwesenden Personen zusammen durch jede einzelne Szene des Trailers, erklärte die Fähigkeiten und versprach in hohen Tönen, warum es das besteste Spiel aller Zeiten wird.

Schön, würde ich euch vielleicht sogar abnehmen, wenn ihr mir zumindest eine kurze Szene zeigen könntet, die nicht aus einem Trailer stammt. Zwar entstand dieser im fertigen Spiel und anscheinend nicht nachhaltig bearbeitet. Trotzdem gibt es einem kein wirkliches Gefühl für das letztendliche Produkt. Aber gut, gehen wir eben zu den Fakten über.

Obwohl der Name den wohl einflussreichsten Ego-Shooter der letzten Dekade persifliert, spielt sich Garden Warfare wie ein typischer Third-Person-Shooter.

Obwohl der Name den wohl einflussreichsten Ego-Shooter der letzten Dekade persifliert, spielt sich Garden Warfare wie ein typischer Third-Person-Shooter. Dadurch sollt ihr laut PopCap einen besseren Überblick über das Spielfeld und eure Fähigkeiten haben. Diese beziehen sich immer auf die jeweils gewählte Klasse. Nachdem auf der E3 bei der Ankündigung die Pflanzen gezeigt wurden, demonstrierte man anhand des neuen Trailers die gegnerische Seite. Erstmals könnt ihr in der Serie nun auch die Zombies übernehmen. Hier orientiert sich das Spiel klar an einer abgespeckten Version von Team Fortress 2. Alle vier Klassen sind klare Abbilder altbekannter Charaktertypen. So findet ihr beispielsweise das Äquivalent zum Heavy oder Engineer. Nur kämpfen die Zombies nicht mit normalen Waffen, sondern setzen ihre improvisierten DIY-Instrumente ein. Anstatt einer Gatling-Gun trägt der All-Star beispielsweise die Football Kanone bei sich. Der Humor der Serie zieht sich demnach auch durch Garden Warfare.

Beim neu angekündigten Boss-Modus widmete man sich erneut dem Trailer und erklärte diesen nur ein wenig genauer. Hier dürft ihr entweder auf der Seite der Zombies oder Pflanzen taktische Angriffe starten und neue Truppen verteilen. Wie in Plants vs. Zombies sammelt ihr dazu aufseiten der Pflanzen Sonnenenergie, während die Zombies natürlich Hirne benötigen. Auf der Version für die Xbox One lässt sich dieser Modus optional bequem per Smartglass oder Kinect steuern.

Ersteindruck: Trotz einer eher enttäuschenden Präsentation macht das Spiel selbst noch immer einen hervorragenden Eindruck.

Potenzial: Plants vs. Zombies trifft auf Team Fortress 2. Verspricht großen Spaß.

Erscheint für Xbox One, Xbox 360 und PC Anfang 2014.

In diesem artikel

Peggle 2

PS4, Xbox One, Xbox 360

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Plants vs. Zombies: Garden Warfare

PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, PC

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Björn Balg

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