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Batman: Arkham Knight - Ein perfekter Abschluss der Trilogie?

Für das Next-Gen-Finale zieht Rocksteady noch einmal sämtliche Register.

Nach der ersten Ankündigung von Batman: Arkham Knight hatte ich so meine Bedenken. Was konnte Entwickler Rocksteady der Serie noch hinzufügen? Schließlich bot Arkham City schon eine deutliche Steigerung gegenüber dem Asylum-Debüt. Ein bisschen größer, ein bisschen schöner. Das waren meine Erwartungen vor der Präsentation in London. Wie man sich doch täuschen kann.

Be the Batman

Mit Arkham City hatte sich Rocksteady ein gigantisches Ziel gesetzt: Keine eingegrenzten Gebiete mehr. Dieses Mal darf der schwarze Ritter endlich Gotham in seiner Gesamtheit erkunden und beschützen. Wegen einer Bombendrohung von Scarecrow beginnt das Spiel mit einer sofortigen Evakuierung der Zivilbevölkerung. Die Stadt gehört nun Bösewichtern wie Two-Face oder Harley Quinn, die ihre Gangs durch die leergefegten Straßen treiben. Selbst die kombinierte Stärke sämtlicher Polizeikräfte unterliegt ihrer chaotischen Macht. Nur Batman kann das Blatt noch wenden und für erneuten Frieden sorgen.

Natürlich nicht ohne die Hilfe von Commissioner Gordon und seiner Tochter Oracle, die ihr beide in den ersten Minuten des Spiels besucht. Markierungen für solche Aufträge erfolgen anhand des berühmten Batsignals am Himmel. Doch wie genau bewegt ihr euch durch eine Stadt, deren Größe anscheinend deutlich die Karten der vorigen Titel übertrifft?

Zuerst einmal besitzt Batman verbesserte Gleitfähigkeiten. Beginnt vom Hauchhaus einen Sturzflug in Richtung Asphalt und nutzt den Schwung für einen weiten Flug. Die Fledermaus bleibt nun wesentlich länger in der Luft als noch in Arkham City und darf bei zusätzlichen Schüben durch den Enterhaken sogar eine 180-Grad-Wende vollziehen. In den Straßen braucht ihr zudem nicht länger nach Steinbüsten suchen, auf denen ihr euch oberhalb von Gangstern verstecken könnt. Zu jeder Zeit dürft ihr nun auf Knopfdruck ein Seil zwischen zwei Gebäuden spannen, auf das ihr euch automatisch setzt. Bemerkt ihr also Unruhen in der Stadt, dürft ihr euch so problemlos der Situation nähern, ohne gleich eure Präsenz zu verraten.

Noch immer eine der besten Freundschaften.

Neben dieser altbekannten Reiseart bietet euch Arkham Knight eine weitere Option, die bei der ersten Vorstellung einen kleinen Nerd-gasm bei mir auslöste. Nachdem Batman ein paar Handlanger erledigt, flieht einer von ihnen in seinem Auto. Für euch also der perfekte Augenblick, um das Batmobil zu rufen. Innerhalb weniger Sekunden rast das Fahrzeug auf euch zu und Batman springt in Zeitlupe in seinen Sitz, während der Wagen einen Drift vollführt. Schon beginnt eine Verfolgungsjagd durch Chinatown, bei der nicht nur das feindliche Auto zerstört wird. Kleinere Steinmauern, Geländer und Zäune fliegen durch die Gegend.

Das Batmobil ist wie ein Panzer, dessen flinke Bewegungen einem Sportwagen aus Burnout ähneln. Dennoch spürte ich selbst ohne Controller in der Hand das mächtige Gewicht des Fahrzeugs, das durch seine Hydraulik passend zur Vorlage ständig abfedert. Um euch die Steuerung der Kampfmaschine zu erleichtern, dürft ihr sogar im Stand die Position des Wagens drehen und quasi einen Donut auf der Stelle ausführen.

Das Batmobil ist wie ein Panzer, dessen flinke Bewegungen einem Sportwagen aus Burnout ähneln.

Der Antagonist Arkham Knight ist eine vollkommen neue Figur im Batman-Universum.

Wollt ihr bei der Fahrt plötzlich aussteigen, aktiviert ihr auf Knopfdruck den Schleudersitz und schon gleitet Batman durch die Luft. Ebenso bequem ruft ihr das Batmobil zu euch zurück. Egal wo ihr gerade in der Stadt unterwegs seid, euer treues Dienstauto findet den Weg zu euch. Schon während des Landeanflugs dürft ihr eine Markierung auf dem Boden setzen und gekonnt hinter dem Lenkrad landen.

B-Zero

Die größte Überraschung folgte allerdings erst bei einem Besuch des Riddlers, der wie in den Vorgängern neue Aufgaben für den größten Detektiv der Welt gebastelt hat. Nur warten hier keine Geiseln auf eure Rettung. Stattdessen führt euch der Liebhaber für dramatische Einleitungen und grünen Spandex zu versteckten Untergrundrennen. Vollkommen unerwartet verwandelt sich das Spiel in eine Art F-Zero samt Hindernisparcours, denn euer Batmobil darf sogar an Wänden und Decken entlang fahren. Auf der gezeigten Strecke absolviert ihr drei Runden, wobei sich jedes Hindernis im Verlauf verändert oder neue hinzukommen. Doch Fahren alleine reicht nicht. Nebenher müsst ihr mehrere Plattformen per Tastendruck aktivieren, um euer Terrain zu verändern. So öffnet ihr im richtigen Timing mehrere Wände in einem Tunnel oder lasst Rampen erscheinen, die euch über Abgründe verhelfen. Eine wahnwitzige Idee, die das Potenzial des Batmobils auch außerhalb von Gothams Straßen nutzt. Ob ihr daneben weiterhin Riddler-Trophäen sammelt, wollten uns die Jungs von Rocksteady nicht verraten.

Vollkommen unerwartet verwandelt sich das Spiel in eine Art F-Zero samt Hindernisparcours, denn euer Batmobil darf sogar an Wänden und Decken entlang fahren.

Auch in bewegten Bildern sieht das Spiel fantastisch aus.

Leider zog sich dieser zurückhaltende Umgang mit zusätzlichen Informationen durch sämtliche Bereiche. Erwarten uns ähnliche Scarecrow-Abschnitte aus Arkham Asylum? Tauchen neben den aus dem Trailer gezeigten Schurken noch weitere Fieslinge des Batman-Universums auf? Wie groß ist die Neuinterpretation Gothams denn nun?

Auf all diese und weitere Fragen erhielt ich die gleiche, enttäuschende Antwort: "Wir können nur über das in der Präsentation gezeigte Material reden." Ich kann die Verschwiegenheit zu diesem Zeitpunkt gut verstehen, trotzdem fühlt man sich in einem Interview fehlplatziert, wenn bloß Informationen zu holen sind, die sich problemlos aus der Demo ablesen ließen.

Dafür war ich von dieser hellauf begeistert. Schon seit Arkham Asylum hatten die Entwickler das Ziel vor Augen, euch in die Rolle von Batman zu versetzen. Ihr sollt euch wie der schwarze Ritter fühlen, was durch die Einführung des Batmobils und Gotham als Spielplatz eine neue Ebene erreicht. An fast jedem Aspekt scheint es kleinere Verbesserungen zu geben. Selbst im Kampf bieten sich euch nun neue Möglichkeiten wie die Nutzung feindlicher Waffen oder die Einbeziehung eurer Umgebung.

Man spürt den Drang zur Perfektion und einem bombastischen Finale, das alle Register zieht, um euch die bisher beste Batman-Erfahrung bieten zu können. Letztendlich muss sich zeigen, wie gut die einzelnen Elemente zusammenpassen und ob sie sich als so organisch wie in der Präsentation dargestellt erweisen. Doch für den Moment verließ ich die Präsentation mit einem breiten Lächeln und gespannter Vorfreude.

In diesem artikel

Batman: Arkham Knight

PS4, Xbox One, PC

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Björn Balg

Freier Redakteur

Freier Autor und wahrscheinlich der letzte Mensch ohne einen Facebook-Account. Liebt Trash und verbringt zu viel Zeit mit dem Ansehen von Katzenvideos.

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