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Beurteilt Far Cry 4 nicht anhand seines Covers, sagt dessen Creative Director

'Wir wollten etwas Faszinierendes und etwas Auffälliges.'

Ubisoft war nicht nur überrascht von den Reaktionen auf die Elefanten in Far Cry 4, sondern auch von denen auf das Cover. Dieses zeigt bekanntlich einen blonden Mann in rosafarbenem Anzug, vor dem ein ethnisch nicht einwandfrei zuordenbarer Mann kniet.

Der Blondschopf hält am rechten Zeigefinger den Stift jener scharfgeschalteten Granate, die der kniende Mann fest mit beiden Händen umschließt. Die vielen Interpretationsmöglichkeiten für dieses Motiv zogen nach sich, was im Internet gemeinhin als "Shitstorm" gilt.

Für Alex Hutchinson, den Creative Director des Spiels, waren diese Reaktionen zugleich verblüffend, frustrierend und schmeichelnd, wie er Eurogamer mitteilt.

Zunächst erklärte er, die Assets des Entwicklerteams seien andere als die, die das Marketing-Team benutzt - obwohl es einen gewissen Input von der ersten Seite aus gibt. Auf den Sinn des Covers angesprochen antwortet Hutchinson: "Wir wollten etwas Faszinierendes und etwas Auffälliges".

Hier das umstrittene Cover.

"Unser großes Ziel ist, dass derjenige, der es in die Hand bekommt, sich fragt 'Was ist das?' und es dann umdreht". Die Spitzen, die die kontroversen Diskussionen darüber erreichten, seien gut gewesen, "denn das heißt, die Leute interessieren sich dafür". Das sei besser, als wenn keiner auch nur einen Gedanken für ein gerade erst angekündigtes Spiel übrig hätte.

Hutchinson versteht die Aufregung ein wenig, aber nicht, dass die Leute gleich voreilige Schlüsse ziehen. "Deswegen ging ich auf Twitter und erklärte: 'Er ist nicht weiß. Das ist nicht der Spieler. Es ist komplexer als das'". Das und die herausgegebenen Spielszenen hätten beschwichtigt. Nachdem die Leute das sahen, "denken sie 'Oh, OK. Dann ist das keine große Sache'", so Hutchinson.

Weiterhin, so erklärt er, habe Far Cry 4 lediglich fünf weiße Charaktere - und keiner von ihnen sei der Protagonist oder Antagonist. Es gebe buchstäblich Hunderte Leute in dem Spiel, 30 oder 40 davon sprechend. Aber keiner, für oder gegen den man kämpfe, sei ein weißer Charakter, so der Entwickler.

Einige Beobachter warfen ein, dass der auf dem Cover dargestellte Bösewicht namens Pagan Min so extravagant gekleidet sei, um Aufmerksamkeit auf seine Sexualität zu legen. Laut Hutchinson sei dies nicht der Fall.

"Wir werden beschuldigt, stereotypisch zu sein, aber die Annahme dessen ist stereotypisch", so der Game Director. Der Charakter kleide sich so, weil es eben ein Teil von ihm und seiner Persönlichkeit sei. Seine Sexualität sei nichts, was die Geschichte von Far Cry 4 anspreche. "Das ist kein Kommentar zum Thema Geschlecht oder Rasse oder all so was".

Kürzlich wurde bekanntlich der Hauptcharakter namens Ajay Ghale enthüllt, der in der fiktiven Himalaya-Region Kyrat zur Welt kam, aber woanders aufwuchs. Während der Geschichte von Far Cry 4 kommt er zurück, um die Asche seiner verstorbenen Mutter zu begraben, hat aber auf dem Weg dorthin eine kulturelle Identitätskrise. Die Geschichte drehe sich um zentrale Fragen wie "Wer bist du, wenn du dorthin zurückkehrst, wo du geboren bist?".

Dennoch, so Hutchinson, sei es "faszinierend zu sehen, wie die Leute immer gleich unter die Gürtellinie gehen".

Far Cry 4 erscheint am 20. November 2014 für PC, PlayStation 4, Xbox One, PlayStation 3 und Xbox 360.

Far Cry 4 - E3-Trailer
In diesem artikel

Far Cry 4

PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, PC

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Sebastian Thor Avatar

Sebastian Thor

Freier Redakteur - Eurogamer.de

Steht auf Bier und Bloodsport. Mag weiche Sofas und verliert sich gern in Gedanken an dies und das. Seit 2014 bei Eurogamer dabei, aktuell als freier Redakteur.
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