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Britische Werbeaufsichtsbehörde verbietet Dungeon-Keeper-Werbung

Führt die Kunden in die Irre, auch wenn EA das natürlich anders sieht.

Electronic Arts darf Dungeon Keeper in Großbritannien nicht mehr länger auf die bisherige Art und Weise bewerben.

Die britische Werbeaufsichtsbehörde (Advertising Standards Authority) hat sich nach Beschwerden von Kunden eingeschaltet. Demnach handelt es sich bei der Werbung für Dungeon Keeper um irreführende Werbung.

Konkret ging es dabei um folgende Aussagen:

"GET DUNGEON KEEPER ON MOBILE FOR FREE! ... DIG. DEVISE. DOMINATE. Build the most badass dungeon ever! Raise an army of diabolical minions and lay twisted traps to destroy any opponents foolish enough to set foot in your lair. MASTER THE HAND OF EVIL Cast powerful spells, pillage and plunder other players' dungeons, and slap your imps around to make them work harder. A world of wicked fun is right at your fingertips. What are you waiting for, Keeper? Get it for FREE!"

Die Anzeige umfasste zudem einen Screenshot aus dem Spiel, der einen offensichtlich recht gut ausgebauten Dungeon zeigt, sowie Artworks mit Charakteren aus dem Spiel. Dem Publisher wurde jedoch vorgeworfen, dass die Nutzung der App ohne In-App-Käufe deutlich eingeschränkt werde.

Electronic Arts wollte sich das nicht so einfach gefallen lassen, wie ihr dem fast endlosen Text bei unseren englischen Kollegen entnehmen könnt, und versuchte sich zu rechtfertigen. Man stellte sogar Daten zur Verfügung, die zeigen sollten, dass es genügend Spieler gebe, die nichts ausgeben und dennoch weit im Spiel gekommen seien.

Es gab jedenfalls ein ziemliches Hin und Her zwischen der ASA und EA. Dabei verwies EA auch darauf, dass man alle Währungen im Spiel durch das normale Spielen verdienen könne - auch die Gems, die man sich für echtes Geld kaufen kann. Die Frage war: Hat man das auch verständlich kommuniziert? EA zufolge schon, denn dies werde in der Produktbeschreibung, im Tutorial und während des Kaufprozesses erklärt.

„Sie sagten, dass der durchschnittliche Spieler heutzutage in einem Free-to-play-Titel mit Countdown-Timern und Premium-Währung rechnet, außerdem nannte man einige beliebte Titel mit ähnlichen Features als Beispiel", heißt es. Das Spiel bewege sich in exakt diesem Rahmen, zudem gebe es die Timer und Premium-Währung nicht nur zur Finanzierung, es sorge laut EA auch für ein ausbalanciertes Gameplay und gebe Spielern ein Gefühl dafür, dass sie Fortschritte erzielen und ihre Ressourcen verwalten.

Letzten Endes war man bei der ASA aber dennoch der Ansicht, dass die Werbung für Dungeon Keeper in der bisherigen Form nicht akzeptabel sei.

Es gebe im Spiel etwa mehrere Mechaniken, für die eine „signifikante" Menge an Zeit bis zur Vollendung nötig sei - beschleunigen könne man das nur durch die Premium-Währung. Aktionen könnten zwar auch simultan durchgeführt werden, allerdings gibt es wiederum auch ein Limit dafür, wie viele Aktionen man ausführen kann. Und die Länge der Countdown-Timer steige mit dem Fortschritt der Spieler an.

Hinzu kommt, dass man nur sehr langsam durch das normale Spielen Gems verdienen würde und man dadurch unweigerlich in eine Situation kommt, in der man sich gezwungen sieht, Geld auszugeben, um weiterspielen zu können.

Die Werbung hätte den Kunden daher besser vermitteln müssen, was sie im Spiel erwartet und dass die In-App-Käufe einen deutlichen Einfluss auf das Gameplay haben. Tatsächlich gab es in der Anzeige gar keinen Hinweis auf In-App-Käufe oder darauf, was für eine Rolle sie spielen.

„Wir verstehen zwar durchaus, dass der durchschnittliche Kunde heutzutage solche Funktionen in Free-to-play-Spielen erwartet, aber wir gehen davon aus, dass sie damit rechnen, dass ein Spiel, das als 'kostenlos' beschrieben wird, nicht all zu exzessiv eingeschränkt wird."

In Zukunft solle Electronic Arts daher sicherstellen, dass die „Einschränkungen des kostenlosen Spielens und die Rolle der In-App-Käufe in Bezug auf die Beschleunigung des Spielablaufs" besser kommuniziert werden.

In diesem artikel

Dungeon Keeper

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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