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Borderlands: The Handsome Collection - Test

Inhaltlich die definitive Edition beider Spiele, technisch jedoch…

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Mit der Handsome Collection bekommt ihr eine inhaltlich definitive und nun auch technisch saubere Edition beider Spiele mitsamt aller DLCs.

Update (28.5.2015): Mit dem Patch 1.02 wurde ein Großteil der technischen Probleme gelöst, die Einbrüche der Framerate sowie auch das Tearing sind nur noch absolut minimal. Genaue Informationen bekommt ihr in dem Digital-Foundry-Update, das Spiel selbst erhält damit sein jetzt auch redlich verdientes Empfehlenswert-Siegel.


Ist das hier das definitive Borderlands-Paket? Nun, nicht, ganz, schließlich fehlt ja der erste Teil mit seinen DLCs. Aber wenn wir den mal kurzerhand ausklammern und nur auf Borderlands 2 und The Pre-Sequel schauen, dann ja, das ist hier ist so ziemlich die definitive Edition dieser beiden Spiele. Da hätten wir beispielsweise Borderlands 2 mitsamt all seiner vielen DLCs (siehe Seitenkasten) und auch The Pre-Sequel mitsamt all der bislang veröffentlichten Zusatzinhalte.

Da 2K aber betont, dass die Handsome Collection alle bis zum 24. März 2015 veröffentlichten herunterladbaren Inhalte umfasst, schließt das zumindest weitere DLCs für The Pre-Sequel nicht aus. Wenn ihr euch die Masse an BL2-Inhalten anschaut, wäre das allerdings nicht wirklich überraschend.

Aber sei es wie es sei, selbst in der jetzigen Form bekommt ihr hier ein umfangreiches, geradezu gewaltiges Paket. Einerseits gibt es da die Hauptspiele, hinzukommen noch fünf durchaus umfangreiche Add-On-Kampagnen sowie ein paar kürzere Headhunter Packs. Alles in allem sind das viele, viele Stunden Unterhaltung, die sich insbesondere für Neueinsteiger auf jeden Fall lohnen.

Schöner habt ihr Borderlands 2 und The Pre-Sequel auf den Konsolen noch nicht gesehen.

Die große Frage ist: Wenn ihr beide Teile bereits besitzt, warum solltet ihr womöglich die Handsome Collection nochmals kaufen? Nun, einerseits besteht sicherlich der Anreiz darin, Borderlands 2 und The Pre-Sequel auf den Konsolen grafisch schöner zu erleben, als sie es zuvor auf PS3 und Xbox 360 waren. Die native 1080p-Auflösung tut beiden Spielen gut, die Gesamtqualität entspricht nun in etwa den höchsten Einstellungen der PC-Version - abzüglich der PhysX-Effekte und einem etwas eingeschränkteren Sichtfeld.

Details stechen dadurch mehr hervor und die gesamte Arbeit, die die Entwickler bei diesen sehr stilisierten Shootern geleistet haben, kommt gleichermaßen mehr zur Geltung als auf den alten Konsolen. Beide Spiele wecken dahingehend schon Lust darauf, wie ein ausschließlich für die aktuelle Hardware entwickeltes Borderlands 3 aussehen könnte.

Sofort ins Auge fällt andererseits auch die spürbar höhere Framerate. Während die Last-Gen-Versionen sich zumeist im Bereich zwischen 25 und 30 FPS bewegten, schießen die Current-Gen-Fassungen bis auf 60 FPS hinauf. Warum ich diese Formulierung wähle? Einfach aus dem Grund, weil sowohl Borderlands 2 als auch The Pre-Sequel auf der PlayStation 4 sowie auf der Xbox One ihre Probleme damit haben, diese angepeilte Framerate konstant zu halten.

Digital Foundry hat das im Detail analysiert und festgestellt, dass die Framerate auf beiden Konsolen schon mal bis in den 40er Bereich einbricht. Das ist zwar immer noch deutlich besser als auf PS3 und Xbox 360, aber dennoch alles andere als optimal. Beide Spiele haben damit zu kämpfen, Pre-Sequel aber etwas mehr als das ältere Borderlands 2, das sich näher an den 60 FPS bewegt.

Wo auch immer ihr euch im Borderlands-Universum aufhaltet, ist auch Moxxi nicht weit.

Vor allem in detailreichen Arealen mit vielen Feinden merkt man, wie die Engine ein wenig zu kämpfen hat. Wirklich neu ist das Problem nicht, auf den alten Konsolen war es nicht anders. In der Handsome Collection ist die Framerate aber eben allgemein höher, was das Ganze nicht so dramatisch macht und dadurch alles in allem doch für ein besseres, weil flüssigeres Gunplay sorgt.

Als wesentlich störender und irritierender empfinde ich das deutlich sichtbare Tearing, das beide Spiele plagt - für mich ein echtes No-Go. Die PS4 schlägt sich hier etwas besser als die Xbox One, Probleme haben damit jedoch beide Konsolen. In The Pre-Sequel macht sich das etwa vor allem in Außenbereichen bemerkbar, aber auch in bestimmten Innenräumen seht ihr besonders bei schnellen Bewegungen dieses absolut unschöne Tearing. Alles in allem zieht es sich von vorne bis hinten durch beide Spiele und ist je nach Situation mal mehr, mal weniger auffällig.

Gearbox hat zwar bereits bestätigt, dass man sich diese Probleme mit Framerate und Tearing anschauen wird, aber wann und in welchem Ausmaß man hier für Abhilfe sorgen kann, bleibt vorerst abzuwarten. Bis dahin erweist sich das Tearing als ziemlich störender Faktor, der die Handsome Collection ihre Empfehlung kostet. Denn eigentlich solltet ihr erwarten können, dass bei einem Remaster technisch saubere Arbeit abgeliefert wird, was hier derzeit nicht der Fall ist. Aber um das nochmal zu betonen: Es betrifft ausschließlich diese beiden Bereiche, am Rest der Collection gibt es inhaltlich und technisch nicht wirklich etwas auszusetzen.

Wie gewohnt gibt es viel zu töten und zu looten.

Wenn ihr beide Last-Gen-Versionen bereits gespielt habt und nun auf der neuen Konsole nochmal oder weiter mit euren Freunden spielen, dabei aber nicht erneut einen neuen Kämpfer hochzüchten wollt, bietet man euch die praktische Möglichkeit eines Charaktertransfers an. Beachtet jedoch, dass dieser nur von PS3 zu PS4 und von Xbox 360 zu Xbox One funktioniert, ein Transfer von der PS3 zur Xbox One oder von der Xbox 360 zur PS4 ist nicht möglich. Den genauen Ablauf des Transfers entnehmt ihr dem Seitenkasten.

Die Handsome Collection bietet selbst ohne den ersten Teil ein randvolles Borderlands-Paket mit zwei vollwertigen Spielen und fast schon unzähligen DLCs. Habt ihr Borderlands bislang nicht angefasst, ist das hier eine wunderbare Gelegenheit für den Einstieg in die Serie. Aber auch Veteranen könnten die verbesserte Grafik und erhöhte Framerate zu einem erneuten Durchgang motivieren - erst recht, wenn ihr dafür euren vertrauten Charakter verwenden könnt. Wenn, ja wenn denn das Tearing nicht wäre. Auch die Framerate ist alles andere als perfekt, selbst wenn sie sich deutlich über dem Last-Gen-Niveau bewegt und für ein schon jetzt angenehmeres Spielgefühl sorgt. Trotzdem, Tearing weg und die 60 FPS stabil, dann wäre dies das Spielvergnügen, das diese Spiele an sich verdient hätten.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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