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Game-Shopping auf eBay

Richtig ein(und ver-)kaufen im weltgrößten Online-Auktionshaus

eBay ist eine der Shopping-Institutionen im Internet und es kamen seit den zarten Anfangstagen als reines Privat-Auktionshaus Tonnen an Features dazu, die dabei helfen sollen, dass ihr genau das bekommt, was ihr wollt oder eben loswerdet, was ihr nicht mehr wollt und das zu guten Preisen. Wir haben für euch ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr die riesige Welt von eBay besser für euch nutzen könnt.

Eines vorweg: Das Angebot auf eBay ist gewaltig und es gibt nicht nur für Kategorien wie Konsolen, PC-Teile oder Retro-Spiele eigene, kleine Regeln und Gesetzmäßigkeiten, manchmal haben einzelne, bestimmte Items eigene Regeln. Wir versuchen hier, euch einen generellen Überblick zu verschaffen und das allermeiste davon gilt praktisch immer. Aber wenn ihr ein bestimmtes, seltenes Spiel sucht oder etwas in der Art - macht euch vorher schlau! Googelt es, vergleicht ein wenig Preise, kauft nicht komplett blind.


Suchen und Finden

Klingt erst mal einfach und ist es in den allermeisten Fällen auch. eBay hat eine sehr fähige Suchmaschine, gebt erst mal ein, was ihr wollt und guckt, was passiert. Selbst Tippfehler bei der Suche werden oft erkannt und ihr bekommt dann ein „XY konnte nicht gefunden werden, meintest Du vielleicht YZ?" Auch sucht die Maschine nicht blind alles, was irgendwie passt, sondern kennt zig Millionen von Anfragen und wertet diese für die Ergebnisse auch aus. Wenn ihr also nach der Retro-Konsole „Mega Drive" sucht, wird euch SEGA geboten und nicht auch noch alles, wo nur irgendwie „mega" und „drive" drin vorkommen. Für derartige Feinheiten gibt es die Suchleiste links, in der ihr weitere Kategorien jenseits dieser Treffer findet. Nur für den Fall, dass ihr den Teng Mega Drive Bit-Schraubendreher suchen solltet.

Diese Seitenleiste ist auch extrem wichtig, wenn ihr eine Ergebnisliste von ein paar Tausend Treffern habt. Schränkt hier die Kategorie weiter ein, zum Beispiel die Plattform, wenn ihr nicht alle FIFA 16 suchen solltet, die es gibt oder eh nur 20 Euro in der Tasche habt. Hier lässt sich das alles entsprechend eingrenzen.


Sofortkauf oder Auktion

Im Grunde gibt es auf eBay zwei Arten etwas zu kaufen: Ihr bietet dafür, schließlich ist es ein Auktionshaus, oder ihr kauft es sofort. Was davon für einen Gegenstand angeboten wird, entscheidet der Verkäufer, ihr könnt auch mit den Buttons über den Artikellisten danach sortieren. Wie bei fast allen Produkten lautet auch bei Spielen die Regel, dass der Sofortkauf-Preis etwas höher liegt, aber dafür müsst ihr nicht auf das Ende der Auktion warten und wisst, was ihr zahlen werdet. Bei den Auktionen werdet ihr meist günstiger wegkommen, seid aber bis zum Schluss nicht sicher, dass ihr das Spiel ergattert, oder ob nicht doch noch jemand mehr bietet. Es gibt zig fast schon philosophische Ansätze, was die beste Technik des Bietens sei. Die sicherste, bei der auch garantiert ist, dass ihr nicht zu viel zahlt, ist, einfach so viel zu bieten, wie euch ein Spiel wert ist und dann zu gucken, ob ihr es dafür bekommt. Seid ihr dabei realistisch - nein, ihr werdet die aktuellen Spiele nicht für 5 Euro ersteigern können - solltet ihr nach ein paar Versuchen euren Preis bekommen oder zumindest nah dran landen. Oder wenigstens ein paar Euro gegenüber dem üblichen Sofortpreis gespart haben.


Versandkosten

Versandkosten waren in der eBay-Urzeit eine ganz beliebte Masche, ein paar Euro extra einzuheimsen. Ein aktuelles Spiel kostete 30 statt 50 Euro. Das Schnäppchen endete bei einem Blick auf die Versandkosten, die dann plötzlich bei 25 Euro anfingen und zwar für ein Päckchen innerhalb von Deutschland. Das ließ sich auch mit dem Aufwand des Einpackens nicht mehr rechtfertigen. Diese Tricks kommen praktisch kaum noch vor, eBay hat nun deutlich striktere Richtlinien. Viele große Händler bieten Gratisversand an, der versicherte Versand übersteigt eigentlich nie die 3 Euro für eine Luftpolstertasche und ein Einwurfeinschreiben. Sollte ein Händler oder Privat-Verkäufer deutlich mehr wollen, überlegt euch gut, ob ihr hier was kaufen möchtet.


Artikelstandort

Besonders ist die Unterscheidung „Artikelstandort". Standardmäßig wird dort Deutschland angezeigt, also bekommt ihr nur Artikel zu sehen, die auf ebay.de eingestellt wurden. Das heißt nicht, dass der Artikel in Deutschland liegt, in den Ergebnissen seht ihr das auf einen Blick, wo dann mal auch „aus Japan" oder „aus Spanien" stehen kann. Das solltet ihr immer beachten, es kann unter Umständen extra Versandkosten und sogar Zollgebühren bedeuten. Steht als Artikelstandort beim Artikel selbst ein Ort in Deutschland, dann sollte er auch hierzulande liegen, in kurzer Zeit zustellbar sein und bei den Versandkosten auf inländischem Normalmaß bleiben. Eine Suche mit der Option „weltweit" kann sich natürlich bei seltenen Special Editions oder alten Spielen lohnen, da es einfach die Suchweite dramatisch erhöht. Hier allerdings kommen natürlich höhere Versandkosten auf euch zu und, wenn es außerhalb der EU gekauft wird, schnell auch Steuer- und Zoll-Gebühren.


eBay und Sicherheit

Die Zahlungsart ist dabei relativ egal, wobei bei Vorkasse an eine Privatperson natürlich immer ein gewisses Risiko dabei ist. Auch bei vielen positiven Bewertungen ist nie auszuschließen, dass es genau bei euch dann mal doch nicht klappt. Dann gelten wie bei allen Käufen die normalen Gesetze des BGB, ihr könnt also bei erheblichen Mängeln - ein gebrauchtes aber als neu verkauftes Spiel wäre so ein Mangel - oder Nichtlieferung notfalls den normalen Rechtsweg einschlagen. Habt ihr mit PayPal, Kreditkarte oder auf Rechnung bezahlt, habt ihr auch noch die eBay Käuferschutz-Garantie, wobei eBay beziehungsweise PayPal normalerweise unkompliziert das Geld zurückerstattet, solange ihr nicht ständig etwas moniert. Das sind dann auch die Zahlvarianten, die ihr nutzen solltet, wenn es um teure, wertvolle Dinge geht. Es kann sicher nicht schaden noch eine Extra-Absicherung zu haben, wenn die teure Special-Edition einfach nicht ankommen will.


Die Besonderheiten von Videospielen auf eBay

Nachdem ihr hier etwas zu den allgemeinen Funktionen und Regeln zur eBay-Nutzung gelesen habt, hier ein paar Dinge, wie man Spiele richtig einkauft. Vieles davon beruht auf über 15 Jahren Erfahrung und viele Wahrheiten von damals blieben über all die Jahre hinweg immer wahr.


Neuware - Neue Spiele und Technik

Das ist einfach und kann immer einen ersten Blick lohnen, auch wenn es von Steam über Media Markt hin zu Fachhändlern zig Möglichkeiten gibt, einfach ein aktuelles Spiel zu kaufen. Sucht nach dem Spiel, wählt Sofortkauf und sortiert nach dem niedrigsten Preis. Jetzt guckt ihr euch den ersten Anbieter genau an. Ist es ein Händler oder ein Privat-Anbieter? Letzteres ist keine Ausschlusskriterium, im Gegenteil. Vielleicht hat jemand ein Spiel geschenkt bekommen, das er nicht will. Schaut euch die Bewertungen an. Wenn derjenige, egal ob privat oder Händler, zig positive und keine negativen Bewertungen hat, geht ihr kein großes Risiko ein. Die Erfahrung zeigte auch, dass viele private Anbieter einen Verkauf auch als persönlich wichtig ansehen und dementsprechend schnell versenden werden. Es gab genug Fälle, wo bei Privaten schon am nächsten Tag das Spiel in der Post lag.

Achtet aber besonders bei Special Editions, gerade ausverkauften, auf den Händler und seine Historie. Wenn ein Anbieter mehrere Pip-Boy-Editionen verkauft, das auch noch zu einem unschlagbaren Sofort-Kauf-Preis, nur Überweisung akzeptiert und 0 Bewertungen hat, dann gibt es die nicht so kleine Chance, dass da was im Busch ist.

Das Ersteigern von Neuware ist auch möglich, aber das Angebot ist hier in der Regel kleiner als beim Sofortkauf - logisch, die Preise sind noch definiert und wer Neuware hat, will in der Regel auch diese Summe haben. Es ist aber durchaus eine Möglichkeit, ein paar Euro einzusparen, wenn ihr ein paar Tage auf das Spiel warten könnt. Nehmen wir an, ihr wollt einen Titel, der neu nicht unter 50 Euro zu haben ist. Dann sucht das Spiel als Auktion und mit Zustand „neu", was ihr bei der Suche definieren könnt und bietet etwas weniger. Wieviel weniger bleibt euch überlassen aber man kann ruhig mit 30 Prozent weniger anfangen. Bietet also auf den zeitlich nächsten Artikel, der per Auktion weggeht hier im Beispiel etwa 35 Euro und schaut schon mal nach, wann die nächsten Auktionen danach folgen. Klappt es nicht, dann bietet bei dieser und dann bei der nächsten und so weiter. Ihr werdet schnell merken, ob das Spiel immer für deutlich mehr weggeht, dann müsst ihr auch etwas drauflegen und es damit mal versuchen. Was ihr niemals tun solltet, ist gleich auf zehn Auktionen diese Summe zu bieten. Es endet schnell damit, dass ihr ihr plötzlich drei davon ersteigert und damit auch wirklich gekauft habt. Und so sehr wolltet ihr dann auch dieses Spiel wohl nicht spielen.

Die Regeln für Technik, egal ob nun eine PS4 oder eine Grafikkarte, sind nicht anders. Guckt euch an, wer etwas verkauft, ob die Beschreibung genau dem entspricht, was ihr haben wollt und dann bietet entweder mit, macht ein Angebot oder nutzt den Sofortkauf. Da Neuware verpackt ist - oder sein sollte, wenn nicht, es aber in der Beschreibung angegeben war, dann könnte das ein Fall für eine Reklamation sein - werdet ihr nichts Anderes bekommen als hättet ihr es in jedem beliebigen Online-Handel gekauft.

Bei der Technik solltet ihr noch mehr als bei den Spielen auf die eBay Käuferschutz-Garantie achten. Sie bietet eine extra Absicherung zu den gesetzlichen Regelungen, dass ihr die Ware, die ihr bekommen sollt, auch wirklich erhaltet. Wenn ihr einen teuren Spiele-Laptop oder eine Grafikkarte kauft, kann man gar nicht genug Absicherungen für alle Fälle haben. Ist halt wie alle Versicherungen: Meistens braucht man sie nicht, aber wenn doch, ist man froh, eine zu haben.


Gebrauchte aktuelle Spiele kaufen oder ersteigern

Das ist eigentlich das klassische Auktions-Feld. Jemand hat ein Spiel gekauft, es einmal durchgespielt und möchte es nun weiterverkaufen. Er bekommt einen Teil seines Geldes wieder, hatte hoffentlich eine Menge Spaß zuvor und nun spart der nächste Käufer auch noch ein wenig. Publisher sind davon nicht so begeistert - aus verständlichen Gründen -, aber das Konzept, wenn auch nicht unbedingt als Auktion, ist so alt wie Spiele selbst.

Hier muss man ganz klar zwischen Konsolen-Spielen und PC-Titeln unterscheiden. Bei einem Konsolenspiel schaut ihr euch das Foto der Rückseite der Disc an - wenn keines gezeigt wird, lasst euch eins schicken - und ob es Kratzer gibt. Wenn bei einem halbwegs brauchbaren Foto keine zu sehen sind, wird das Spiel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit laufen und euch uneingeschränkte Freude bereiten. Lest vorher noch mal den Text und schaut auf etwaige Bilder, ob die Hülle auch okay ist und damit seid ihr beim eigentlichen Spiel auf der sicheren Seite.

Was ein wenig ein Glücksspiel sein kann, das sind die Zusatz-Codes, zum Beispiel der Season-Pass einer Special-Edition oder ein Day-One-Inhalt. Wenn der Käufer euch versichert, dass er Erstbesitzer war und den Code nicht benutzt hat, dann wird das in 99,9 Prozent aller Fälle auch so sein. Sobald der Besitzer nicht der Erstkäufer ist und nicht sicher weiß, dass der Code unbenutzt ist, lässt sich das nur auf eine Art herausfinden und dann habt ihr das Spiel schon gekauft, auch wenn der Code nicht mehr einlösbar ist. Steht also dabei, dass nicht garantiert werden kann, dass die Codes funktionieren - eine Formulierung, die alle Händler, die Spiele zum Weiterverkauf ankaufen, nutzen -, stellt euch innerlich darauf ein, dass sie das nicht tun werden. Wenn doch, dann freut euch eben ein wenig extra. Oft steht auch dabei, dass die Codes fehlen, was die Sache einfacher macht.

Was man nicht gebraucht kaufen sollte, egal ob auf eBay oder woanders, sind inzwischen gebrauchte PC-Spiele, ganz im Gegensatz zu nue verschweißten. Bei PC-Spielen liegt heute fast immer eine Disc und ein Code für Steam, Uplay oder einen anderen Dienst dabei. Manchmal funktioniert die Disc-Version ohne den Code oder eine andere Art der Aktivierung, weit häufiger nicht. Es steckt nicht mal immer böse Absicht dahinter. Viele private Käufer denken, dass der Code auch vom nächsten Nutzer einfach wieder benutzt werden kann, er spielt ja eigentlich von der Disc oder vielmehr deren Installation. Danach geht dann jedoch das Zanken und Rückerstatten los. Spart euch das, PC-Spiele der letzten 7 oder 8 Jahre sind ein kritisches Feld für Gebrauchtkäufe.


Alte Spiele und Retro-Technik

Von der guten, alten Zeit gibt es unendlich viele Abstufungen. Eine generelle Regel hier lautet, dass es immer Bilder von genau dem Artikel geben muss, den der Verkäufer auch bei sich liegen hat. Bei Neuware ist es egal, ob von FIFA 16 PS4 nur das allgemeine Cover zu sehen ist. Wenn dasteht, dass es Neuware ist, ist das ziemlich definiert. Bei Jahren oder Jahrzehnten gelagerter, herumgewanderter, verschwundener und wiedergefundener Ware ist das durchaus anders. Besteht also auf Bilder, sollten sie im Angebot fehlen.


Alte Neuware und ihre Tücken

Viele PS2 und PS3 Titel werdet ihr immer noch als Neuware finden. Es gibt einen Alters- und Seltenheits-Bonus. Während ihr Downhill Slalom auf der PS2 schon für einen Euro in Originalverpackung bekommt, weil es alt ist und keiner es möchte, müsst ihr für ein neues, noch verpacktes Shadow of the Colossus PS2 schon fast den Neupreis rechnen. Wichtig ist dabei auch die Plattform. Einige Spiele auf dem GameCube sind beliebt, wurden aber damals bei der recht geringen Verbreitung der Konsole nicht so oft verkauft, sind daher selten und teuer. Die Xbox - die allererste - war auch nicht verbreitet und selten, aber bis heute mag sie keiner und viele Spiele gibt es auch auf der weit erfolgreicheren PS2, also lassen sich hier gute Schnäppchen machen und das sogar originalverpackt.

Danach heißt die einfache Regel: Je älter, desto teurer wird es, ein noch nie geöffnetes Spiel zu kaufen. Manche Sachen sind 30 Jahre alt oder sogar noch älter und Exemplare, die in dieser langen Zeit nicht geöffnet wurden, sind rar. Hier wird übrigens gern Schindluder betrieben. Vor allem bei gefragten Spielen wie manchen Super-Nintendo-Titeln wird gerne mal neue Folie über ein altes Spiel gespannt. Alternativ befindet sich unter der Folie zwar eine neuwertige Verpackung aber das Spiel darin ist ein ganz anderes. Jahrzehnte alte Neuware ist ein schwer vermintes Feld, bei dem ihr noch mehr als sonst euch den Verkäufer anseht und es im Zweifelsfalle sein lasst, insbesondere wenn der Preis eigentlich ein wenig zu gut ist.

Das gleiche gilt auch für Technik. Ja, es gibt immer noch ein paar Super Nintendos, Atari 2600 und C64, die noch nie ihre schützende Hülle verlassen haben. Sie sind selten, absurd teuer und wenn ihr euch nicht sicher seid, dass ihr das wirklich auf einem Bild erkennen könnt, solltet ihr so etwas nur von Angesicht zu Angesicht kaufen. Es gibt zigmal „neuwertig" und hier heißt es einfach wieder in Ruhe die Beschreibung lesen, Bewertungen des Verkäufers angucken und dann zuschlagen oder auch nicht. Achtet auch hier wieder auf die eBay Käuferschutz-Garantie. Bekommt ihr gar nichts geliefert oder lässt sich der alte Amiga 2000 nicht starten, obwohl er ausdrücklich als funktionsfähig drinstand, dann habt ihr eine Anlaufstelle, bevor es zum Anwalt geht.


Gebrauchtes Retro: Auktion = Schnäppchen, Sofortkauf = Bequemlichkeit

Was das richtige Bieten und Schnäppchen-Schießen bei gebrauchten Spielen und Konsolen angeht, ist praktisch jede Plattform eine eigene kleine Wissenschaft, bei der ihr euch vorher ein wenig schlau machen solltet, bevor ihr viel Geld ausgebt.

Schaut euch zuerst an, was die Sofortkauf-Preise eines Spiels sind, das gibt euch schon mal eine gute Richtung. Wenn ein 20 Jahre altes Spiel fast nie für unter 100 Euro als Sofortkauf angeboten wird, dann ist es wohl etwas gefragter. Jetzt schaut, ob es auch als Auktion angeboten wird und überlegt, was ihr bereit seid, dafür zu bezahlen. Vergesst dabei den Sofortkauf-Preis und geht ausschließlich danach, was euch das Spiel wert ist. Versucht auch erst mal, den Impuls zu unterdrücken, wie wild zum Ende hin mitzubieten. Es gibt nur ganz, ganz wenige Spiele, die so gut wie nie auftauchen und wenn ihr auf der Jagd nach denen seid, seid ihr eh gestählte Exoten-Sammler, die diese Zeilen hier nicht lesen. Schaut, wie weit eure Vorstellungen von den erzielten Preisen weg sind. Ihr werdet feststellen, dass oft genug der Sofort-Preis nicht in Auktionen erreicht wird, vielleicht reichte sogar euer erstes Gebot schon aus. Insoweit ist eine wichtige Grundregel bei älteren und alten Spielen wie auch Spielkonsolen, erst einmal das Glück bei Auktionen zu versuchen. Ihr bekommt ein Gespür für den sehr dynamischen Markt der Fans und Sammler und werdet immer wieder mal ein Schnäppchen abschießen, wenn ihr eure Biet-Wut im Zaum haltet. Wenn es bei einem Titel partout nicht klappen will, dann gibt es ja immer noch den Sofortkauf.

Gebrauchte alte PC- oder Heimcomputer-Spiele sind übrigens kein Thema, wenn es um Codes geht. Alles vor 2005 ungefähr dürfte dieses Wort kaum kennen - Steam erschein überhaupt erst Ende 2003, andere Dienste deutlich später - und insoweit geht es eher darum, ob das Spiel vollständig ist. Schaut euch auf jeden Fall die Bilder des Verkäufers an und sucht bei Googles Bildersuche nach Dingen wie „monkey island 2 box", um zu sehen, ob alles drin ist, was drinnen sein sollte. Ob der Inhalt auf den Disketten bei ganz alten Titeln noch lesbar ist... Viel Glück. Aber ja, meist sollte es erstaunlicherweise gehen, wenn ihr es wirklich darauf anlegt.

Ganz wichtig ist gerade bei Retro-Ware der Artikelstandort. Es gibt heutzutage nicht mehr viele regional-exklusive Titel, die Importe lohnen und Spiele sind in den USA und England meist nicht viel günstiger, vor allem seit Pfund und Dollar stark sind. Bei älteren Plattformen sieht das aber ganz anders aus. Praktisch alle Spielkonsolen bis zur PS2-/Xbox-Zeit sind in den USA weit verbreiteter. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, den Suchumfang mit der Option „weltweit" zu erweitern und zu schauen, was es für NES, DS oder PlayStation dort so gibt. Denkt nur daran, dass der Zoll 19 Prozent bekommt, wenn ihr über der Freigrenze (aktuell 22 Euro) liegt und noch mehr, wenn es über die Verzollungs-Grenze (bei aktuell mehr als 150 Euro) geht. Auch solltet ihr euch in Dinge wie Region-Lock und Ähnliches einlesen, bevor ihr anfangt, wie wild billige NES- oder Dreamcast-Spiele abzuschießen.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.