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Cities Skylines: Snowfall Add-on - Test

Oh the weather outside is frightful…

Keine Jahreszeiten-Simulation, sondern nur ein (ganz niedliches) Theme für drei neue Map-Arten. Spielerisch nichts Neues, was relevant wäre.

Da hatte ich wohl die falschen Erwartungen. Statt eines Jahreszeitenwechsels habe ich nun ein Heizungssystem in meiner alten Stadt, das ewig auf seinen Einsatz warten wird, denn vor Snowfall erstellte Städte bekommen keinen Winter, nur weil ein immerhin 13-Euro teures Add-on installiert wurde. Es bekommen auch keine Städte, die nach Snowfall gebaut wurden, einen Wintereinbruch. Entweder ihr spielt auf den drei neuen und eher öde entworfenen Regionen oder es bleibt der ewige Sommer, der es zuvor war. Winter is not coming. Entweder hat man ihn oder auch nicht.

Also daran gemacht, eine neue Stadt zu bauen und schon beim Einwohnerstand von etwa 50.000 kann ich sagen, dass ich nicht für ein Leben jenseits des nördlichen Wendekreises gemacht bin. Da wird man ja depressiv und auch ein wenig schneeblind. Vor allem aber nutzt sich durch den Dauerschnee der atmosphärische Effekt einer stürmischen, verschneiten Nacht ziemlich schnell ab. Nichtsdestotrotz, es sieht niedlich aus, wenn die kleinen Räumfahrzeuge durch die Straßen ziehen, Häuser und Autos eingeschneit werden und überhaupt ein gewisses Winter-Wonderland-Feeling entsteht. Es ist schade, dass Snowfall nicht vor Weihnachten fertig war, da wäre es eine willkommene atmosphärische Fest-Aufwertung gewesen.

Leider lässt sich mit dem Add-on derzeit (noch?) kein Wintersturm auf tropischen Inseln simulieren.

Spielerisch ist es aber wieder sehr mau, was dazukam. Wärmeversorgung und Straßendienste sind die einzigen beiden Faktoren. Für Wärme lässt sich leicht sorgen. Solange ihr keine zentralen Wärmeanlagen hinstellt, tun die Leute das selbst, indem sie per Strom heizen, was den Verbrauch sprunghaft steigen lässt. Das ist wenig effizient, also müsst ihr einmal alle Wasserleitungen auf den neuesten Stand bringen - was durch die Modernisierungs-Funktion keine fünf Minuten dauert - und ein, zwei Wärmeförderer ins Land setzen. Da diese kaum Lärm oder Umweltverschmutzung produzieren sollte das nicht so schwerfallen.

Noch billiger ist die Straßeninstandhaltung. Die Schneehalde ist eine Müllhalde mit neuem Skin und funktioniert auch so, nur, dass sie eben keine Umweltverschmutzung erzeugt. Später braucht ihr dann noch den Straßenräumdienst, ebenfalls wieder nur ein relativ harmloses Gebäude mit gleichzeitig großem Effizienzradius, und schon seid ihr auf jede Wetterlage eingestellt: Liegender Schnee, leichter Schneefall, starker Schneefall, Schnee tagsüber, Schnee nachts... Wann wird es mal wieder richtig Sommer?

Atmosphärisch kommen die Stürme vor allem Nachts gut: Man friert geradezu mit, während man den Energieverbrauch der Stadt im Auge hat und hofft, dass es nicht noch kälter wird.

Die neue Temperatur-Anzeige ist atmosphärisch durchaus ein kleiner Bonus, denn zu wissen, dass es nicht nur kalt aussieht, sondern zu sehen, dass da minus 42 Grad stehen, beeindruckt jeden, der schon mal solche Temperaturen erleben durfte. Spielerisch ist es aber nur ein Indikator, wie sehr die Stromversorgung und Wärmeanlage strapaziert werden. Weitere Effekte, wie ab einer gewissen Temperatur nicht mehr funktionierende andere Stadt-Dinge oder komplettes Erliegen des Stadtlebens - siehe New York gerade erst - gibt es nicht. Zugegeben: Eine Stadt, die in einem ewigen Winter gefangen ist, wird sich irgendwann wohl mit der Lage arrangiert haben.

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An Erweiterungen, die nichts mit Snowfall zu tun haben und für jeden Cities-Spieler zur Verfügung stehen, gibt es: Eine ohne Snowfall irrelevante Temperatur-Anzeige. Relativ belanglosen Regen und nervigen Nebel. Eine endlich verbesserte Ansicht des öffentlichen Nahverkehrs, der sich nun bei großen Karten zumindest etwas besser entschlüsseln lässt. Bug-Fixes und mehr Bug-Fixes. Leider keine verbesserte Out-of-the-Box Brückenbau-Funktion.

Neue Gebäude sind recht rar, vor allem sind es Freizeit-Plätze, die dazukamen.

Natürlich habt ihr in Snowfall selbst auch noch ein paar Spaß-Winter-Gebäude wie die Sauna, eine Eishockey-Fläche und ähnlichen Schnick-Schnack, aber bleiben wir realistisch: Entscheiden zu müssen, ob meine Stadt ewigen Sommer oder nicht endenden Winter hat, ist unbefriedigend. Snowfall ist kein Eingriff in die Grundstruktur des Spiels, es beschert ihm nicht den Jahreszeitenwechsel, es ist einfach nur ein komplett optionales und ganz niedliches, aber-mehr-auch-nicht Theme. Noch dazu eines, das spielerisch enttäuscht, weil sich alle Probleme mit bekannter Routine in Minuten aus dem Weg schaffen lassen und sich die Komplexität durch die harschen Wetterbedingungen nicht verändert. Wenn ihr den ganzen Tag nichts anderes tut, als Cities zu spielen, könnt ihr es machen. Es ist ein wenig Abwechslung, die euch sicher nicht schadet. Aber für alle, bei denen nach 100 Stunden und mehr erst mal die Luft raus war, versagt Snowfall darin, einen neuen Impuls zu geben.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Cities: Skylines

PS4, Xbox One, PC, Mac, Nintendo Switch

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Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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