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Fallout 4: Automatron - Test

Für Sammler und Bastler.

Automatron ist ein Traum für Bastler aber eine herbe Enttäuschung für alle Story-Liebhaber.

Wie spielt ihr Fallout 4? Schnappt ihr euch beim Erkunden der Welt alles, was nicht niet- und nagelfest ist? Verbringt ihr eure Zeit mit der Erstellung von Waffen-Modifikationen oder verbesserten Rüstungsteilen? Dann ist der Automatron-DLC wahrscheinlich genau euer Ding. Zum Start der Kampagne schaltet man nämlich eine neue Bastel-Station für den Bau seiner eigenen Roboter frei. Zudem darf ebenfalls die neue Begleiterin Ada erweitert oder in ihrem Aussehen komplett verändert werden.

Falls ihr Fallout 4 dagegen für die interessanten Gebiete oder Geschichten spielt, könnt ihr diese DLC-Kampagne dagegen gerne überspringen. Gerade einmal vier zeitlich knapp bemessene Missionen, kein wirklich neues Areal und selbst die Handlung könnte dümmer kaum erzählt werden. Vielleicht wollte Bethesda das Geheule der Spieler wie damals beim Waffen-DLC für Fallout: New Vegas vermeiden und erdachte deshalb eine kurze Erklärung für das plötzliche Auftreten der vielen Roboter-Feinde.

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Der Fokus lag eindeutig auf den neuen Modifikationsmöglichkeiten, womit ich absolut kein Problem habe. Ehrlich gesagt wäre der DLC allein damit für ein paar Euro weniger sogar besser gewesen. Denn so verspricht man Freunden gut erzählter Geschichten im Fallout-Universum etwas, das Automatron nicht halten kann.

Die gesamte Story behandelt das Thema künstlicher Intelligenz mit dem Feingefühl einer Brechstange und befindet sich knapp über dem Niveau mittelprächtiger Fan-Fiction-Schreibkünste. Aber wie soll man die geheimen Motivationen eines rätselhaften Mechanikers, der seine tödlichen Kampfmaschinen auf das Ödland schickt, in gerade einmal drei Stunden interessant aufarbeiten? Vor allem, wenn die wirklich wichtigen Dialoge nur einen beschämend geringen Bruchteil dieser Zeit ausmachen? Die Aufdeckung und Abwicklung des Mysteriums ist fast schon peinlich und stellt selbst die Faulheit des Arena-Endkampfes in den Schatten.

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Überspringt diesen Absatz, falls ihr keine Spoiler lesen wollt, aber ich muss das Finale beschreiben, um deutlich zu machen, woran es hapert. Nachdem ihr euch in die Tiefen des Mechaniker-Verstecks vorgekämpft habt, lässt er den Protagonisten nicht zu Wort kommen, sondern attackiert ihn sofort mit einer Horde Roboter. Statt das Gefecht mit interessanten Monologen zu füllen, zerlegt ihr die mechanische Armee unter der Beschallung banaler Ausrufe, bis dem Mechaniker schlussendlich die Ressourcen ausgehen und er sich endlich auf einen Dialog einlässt. Danach braucht ihr keine zwei Sätze, um den zuvor fiesen Antagonisten davon zu überzeugen, dass seine als Helfer konzipierten Roboter die Menschen auf der Oberfläche abschlachten. Kein Beweis wird verlangt, kein Sekunde gezögert und erst recht erfolgt kein Zusammenbruch der eigenen Realität. Innerhalb von zwei Minuten ist alles geregelt, ihr seid beste Freunde und der DLC ist vorbei. Ich wusste in dem Moment nicht, ob ich ob der vertanen Chance einer weinen oder ob des dramaturgischen Vollunfalls lachen sollte.

Die Kaufentscheidung fällt beim Automatron-DLC daher ziemlich leicht. Bastel-Freunde, die schon immer ihre eigenen Roboter mit einem riesigen Arsenal an unterschiedlichen Mods ausstatten wollten, können problemlos zugreifen. Wer die Fallout-DLCs dagegen lieber für ihre Charaktere, Dialoge und neuen Umgebungen spielt, wartet lieber auf die große Far-Harbor-Kampagne im Mai.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Fallout 4

PS4, Xbox One, PC

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Björn Balg

Freier Redakteur

Freier Autor und wahrscheinlich der letzte Mensch ohne einen Facebook-Account. Liebt Trash und verbringt zu viel Zeit mit dem Ansehen von Katzenvideos.
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